Nachwirkungen

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Neuer OS zur Wartezeitüberbrückung. :3

Ja, ich weiß, dieses Mal dauert es lange mit dem Update für die Hauptgeschichte, aber ich bin in einer ziemlichen Sackgasse, es tut mir leid. T_T

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Der Anruf war kurz gewesen und bestand aus einem Satz: „Shiro ist tot." Der Anrufer war einer der Mönche des Knabenstiftes gewesen und hatte kaum Emotionen gezeigt, doch es war offensichtlich, dass er lediglich unter Schock stand. Mephisto wusste im ersten Moment nicht, was er denken sollte, zu überrascht war er von der Nachricht. Shiro war tot? Das kam...unerwartet. Sicherlich hatte er Astaroths und schließlich die Präsenz seines Vaters in Assiah gespürt und konnte sich sofort denken, weswegen oder besser gesagt wofür sie hier waren, aber das es so weit kommen würde, hätte er nicht gedacht. Zwar war das Siegel langsam dabei gewesen zu zerbrechen, sodass es ihn nicht weiter überraschte, als er Rins Erwachen spürte und noch weniger, als das von ihm erschaffene Siegel endgültig zerstört wurde, aber es warf dennoch Fragen auf. Wie hatten sie Rin gefunden? Hatte er sich irgendwie verraten oder war es Zufall gewesen? Er war der einzige seiner Brüder, der nicht an der Suche nach dem Nephilim beteiligt gewesen war, daher wusste er nicht, wie sie vorgegangen waren. Es war ohnehin überraschend, dass sie tatsächlich so lange gebraucht hatten, um den Halbdämonen aufzuspüren, andererseits hatte er sie immer wieder von Fährte abgebracht. Umso seltsamer jedoch, dass sie offenbar versagt hatten. Als Paladin war Shiro sicherlich in der Lage gewesen, sich zumindest für eine Weile gegen Astaroth zu verteidigen, aber ihn zu besiegen und dann sogar Satan zu vertreiben, war eine ganz andere Liga. Ein Teil von ihm war beeindruckt, der andere war dagegen war...

Er hielt inne, nicht sicher, was dieses Gefühl genau war, doch es wurde ihm schnell bewusst: Trauer. Er empfand Trauer für einen Menschen. Der Dämon lachte bitter auf und fasste sich mit einer Hand an die Stirn. Zu Beginn konnte er Shiro nicht mal leiden und jetzt? ‚Scheint als wäre ich wirklich tief gefallen. Ausgerechnet ich freunde mich mit einem Sterblichen an...und dann ist es auch noch der Paladin, der Dämonen früher gehasst hat.', dachte er kopfschüttelnd. ‚Assiah hat mich schwach gemacht...' Von vornherein war ihm klar gewesen, dass er Shiro überleben würde und er hatte immer versucht, sich nicht allzu viele Gedanken darüber zu machen, stattdessen schwirrten nun immer mehr Fragen durch seinen Kopf. Wie konnte es dazu kommen? Hatte sein Vater wirklich die Beherrschung verloren und Shiro umgebracht oder war es Astaroths Schuld gewesen? Und noch viel wichtiger: Wie viel hatte Rin wohl gesehen? Kaum dachte er an den Nephilim, begann er, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Nach der Sache mit Azazels Mutter, würde er niemanden wünschen, ein Elternteil oder generell jemanden, dem man nahe stand, sterben zu sehen und hatte ihm zudem nicht gerade den besten Eindruck von Dämonen vermittelt. Davon abgesehen kamen einige Probleme durch den Tod des Paladins dazu. Die Ritterschaft würde zweifellos eine Untersuchung einleiten, dabei früher oder später auf Rin stoßen und die richtigen Schlüsse ziehen. Sie würden seinen kleinen Bruder töten. Das würde er nicht zulassen. Yukio sollte als Mensch keine Schwierigkeiten haben, es gab viele Exorzisten mit Dämonenblut, aber ihm lief die Zeit davon. Er musste möglichst schnell alle Spuren verwischen, Rin einsammeln und Shiros Beerdigung organisieren, dabei hatte er noch nie eine organisiert, so seltsam es bei seinem Alter vielleicht klang. Sein klingelndes Handy riss ihn aus seinen tristen Gedanken. Zuerst wollte er es ignorieren, aber als er sah, wer ihn anrief, nahm er seufzend an. Wahrscheinlich waren sie schon auf seine Rolle in dieser Sache gekommen, also brachte er es wohl besser hinter sich. „Hallo Lucifer. Ich nehme an, du hast es ebenfalls gespürt?", begann er ohne Umschweife, allerdings war es nicht die Stimme seines Bruders, die ihm antwortete. „Schwing sofort deinen Arsch her, Samael. Wir haben zu reden.", ertönte die kalte Stimme seines Vaters, welche kaum unterdrückten Zorn enthielt. „Ja, Vater.", war alles, was der Zeitkönig nach einem kurzen Schlucken hervorbringen konnte, bevor Satan ohne ein weiteres Wort auflegte. ‚Ich bin tot...'

FamilienalbumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt