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"Du willst sie also wegsperren? Warum? Wie kann man Angst vor einer so kleinen zierlichen Frau haben, die vor ein paar Tagen noch nicht mal wußte, was sie ist? Ist das nicht ein wenig erbärmlich?" sagte er in einem Ton, der keinem im Raum gefiel. Aber es war auch nicht hier um sich Freunde zu machen.

"Was willst du? Das ich SIE umbringe und DICH wegsperre?! Was wahrlich auch eine gute Idee wäre. Ich lasse dich nur ungern frei hier herumlaufen, denn ich kann förmlich riechen, das du nichts Gutes im Schilde führst!" entgegnete Odin in einem harten Ton. Aber er ließ sich nicht beeinducken, zumindest nicht mehr. Also lachte er.

"Du irrst dich in ihr. SIe hat weder ihre Fähigkeiten völlig erkannt, noch kann sie sie einsetzen. Alles, was sie will ist, einmal ihre Heimat sehen. Das ist alles. Und du tust so als wäre sie eine Massenvernichtungswaffe!" Odin erhob sich und kam auf ihn zu. "Weil ich selber gesehen habe, wozu diese Wesen in der Lage sind, wenn sie es wollen. Sie kriechen in deinen Kopf und bringen dich dazu, DInge zu tun, die du nicht tun willst. Sie haben nichts als Finsternis in sich. Und sollte es so sein, daß es noch mehr von ihnen gibt, dann werden sie sie wittern und sich zusammenrotten. Und das kann nur in einem Krieg enden!"

Er sah den alten Mann ginsend an und begann auf und ab zu gehen, wobei er sich dabei auf die Füße sah. "Hast du je daran gedacht, daß sie vielleicht auch eine Bereicherung sein könnte? Eine Hilfe? Ich meine, das wäre doch sicher auch mal eine Überlegung wert." "Du bist naiv, wenn du glaubst, sie würde sich kontrollieren lassen! Warst du je in Svartalfheim? Hast du gesehen, was sie ihrer eigenen Heimat angetan haben, nur um nicht nachgeben zu müssen? Nein, ich denke nicht, daß sie eine Hilfe sein wird. Und deine dummen kindlichen Gefühle für sie sind fehl am Platze!"

Jetzt wurde er wütend. "WAS weißt denn du über meine Gefühle?!" zischte er ihn an. "Ich weiß, daß du keine guten mehr in dir hast. Was immer du von ihr willst, es ist sicherlich nur, um dir nützlich zu sein!"

"DU weißt gar nichts! Weder von mir, noch von ihr, alter Mann. Und bedenke doch: Denkst du wirklich, wenn sie so mächtig ist, wie du denkst, das sie sich dann einfach von dir umbringen lassen wird? Ernsthaft?"

Wieder lachte er. Und er konnte in den Augen seines Adoptiv-vaters sehen, das er wirklich Angst hatte. Und er genoß diesen Anblick. Denn es kam sicher nicht sehr oft vor.

The dark past (german version)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt