- Kapitel 4 -

217 17 11
                                    


Nein. Ich würde nicht klingeln. Ganz bestimmt nicht.
Und wenn ich die Nacht hier draußen verbringen muss. Lieber das, als Potter die Genugtuung zu geben, dass ich nachts bei ihm klingele und ihn um Hilfe bitte. Niemals.
Aber was jetzt? Den Fahrenden Ritter rufen? Ich wusste immer noch nicht, wie ich das gemacht hatte.
Bei Merlins pinker Unterhose!
Ich hasse mein Leben.

Es ist dunkel. Nacht. Es kann verdammt nochmal alles passieren. Lass deinen Stolz und klingele jetzt!
Seufzend beschloss ich auf meine innere Stimme zu hören, nahm all meinen Mut zusammen und trat an die Haustür.
Dann drückte ich mit meinem Finger auf den Klingelknopf.

Einige Minuten lang geschah nichts. Dann ging im Haus das Licht an und Schritte näherten sich der Tür.
Die Haustür wurde geöffnet und im Türrahmen stand er. James Potter. Schlaftrunken. Im Schlafanzug.
Überrascht und erstaunt erstarrte er mitten in der Bewegung und starrte mich entgeistert an.
Sicher sahen meine Haare noch viel verwuschelter aus als seine.
Sie waren komplett durchnässt gewesen und nun zur Hälfte getrocknet.
Ich musste einen schockierenden Anblick darbieten.
Da erschien jedoch eine hochgewachsene, nett aussehende Frau am Türrahmen.
"James, wer ist denn an der Tür?", fragte sie, dann wanderte ihr Blick zu mir.

Sofort trat Besorgnis in ihr Gesicht.
"Oh Gott, du bist ganz durchnässt und zitterst ja! Komm rein, du armes Mädchen, ich gebe dir trockene Kleidung und etwas zu essen!"
"D-danke s-sehr", sagte ich und lächelte. Meine Zähne klapperten. Erst jetzt merkte ich, dass ich wirklich schlimm fror.
Ich trat ein und zog mir Mantel und Schuhe aus.
"James, warum hast du sie nicht hereingebeten?", fragte die Frau, die wohl seine Mutter war.
James schwieg, er wandte sich ab und ging wieder die Treppe nach oben.
Irritiert starrte ich ihm nach.

Seine Mutter seufzte.
"Nimm es ihm nicht übel, er ist müde, wenn man um 2 Uhr nachts geweckt wird, ist man normalerweise nicht gutgelaunt", entschuldigte sie sich.
"Ach, das macht doch nichts, ich bin Ihnen mehr als dankbar, Mrs. Potter", wehrte ich sofort ab.
"Nenn mich doch Euphemia, oder einfach Effie! Wie ist eigentlich dein Name?", fragte James Mutter, während wir uns im Wohnzimmer der Potters hinsetzten.

Mrs. Potter- pardon, Effie- gab mir eine Decke, in die ich mich dankend einwickelte und eine Tasse mit dampfendem Kakao.
"Ich heiße Lily Evans und bin eine Mitschülerin von P- ähh, James", stellte ich mich vor.
"Oh", schmunzelte Effie. "Ich hab schon viel über dich gehört."
Ich blickte verlegen zu Boden.
"Nun ja, also, Lily, was machst du denn nachts so alleine hier draußen? Wo sind denn deine Eltern?"
Ich erzählte ihr, dass ich eigentlich zu Marlene gewollt hatte und der Fahrende Ritter mich hier abgesetzt hatte, dies aber die falsche Gegend war und ich in meiner Not hier geklingelt hatte, da ich am Klingelschild erkannt hatte, dass hier mein Mitschüler wohnte.
Den Teil, in dem ich einfach von zu Hause weggegangen war, weil ich mich mit Petunia gestritten hatte,ließ ich weg. War ja auch nicht so wichtig zu wissen.

Effie nickte verständnisvoll und lächelte warm. "Wenn du willst, kannst du bis morgen hier bleiben und noch heute ne Eule an deine Eltern und deine Freundin schicken, zu der du wolltest. Morgen kann dich deine Freundin dann hier abholen", schlug sie vor.
"Danke, ich bin dir mehr als nur dankbar, Effie! Sonst hätte ich die Nacht wahrscheinlich auf der Straße verbringen müssen", rief ich und zog James Mutter in eine herzliche Umarmung.
Etwas peinlich berührt ließ ich sie wieder los.
Sie lachte. "Sag James, er soll dir die Extra - Matratze rausholen, damit du heute Nacht darauf schlafen kannst. Ich hoffe das macht dir nichts aus, leider haben wir kein Gästezimmer."
"Alles gut, das geht klar", erwiderte ich.
"Na dann, gute Nacht, Lily! James Zimmer ist das direkt rechts von der Treppe!"
"Danke! Gute Nacht, Effie", rief ich noch und stieg mit der Decke und meinen Sachen unter dem Arm die Treppe hoch.
Vor dem Zimmer von Potter blieb ich stehen.

Nein, das ging auf gar keinen Fall klar!
Mit Potter in einem Zimmer schlafen? Ich seufzte. Das Schicksal meinte es wirklich nicht gut mit mir.
Aber es war ja nur für eine Nacht.
Morgen würde ich bei Marls sein.
Da, wo ich eigentlich vorhatte, hinzugehen. Yay.
Die Tür zu Potters Zimmer war aus Buchenholz und ein Plakat war daran befestigt, auf dem das berühmte Quidditch Team "Wimbourner Wesps" abgebildet war.
Sachte klopfte ich an die Tür.

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 13, 2020 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Love is a lion - Things change ||Jily FF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt