In love with my Student

Sieben

Ich sitze in der Bahn. Gegenüber von mir sitzt Catherine. Ich kann nicht fassen, dass das gerade passiert. Einerseits ist es mir unangenehm, ich merke, dass ich nervös werde, weiß nicht was ich sagen soll.
Auf der anderen Seite weiß ich tief in mir, dass ich mich zu ihr hingezogen fühle.
Und was viel wichtiger ist: Dass es falsch ist.

                        ***

Die wenigen Minuten zum Bahnhof vergehen wie Stunden. So viel Raum, so viele Fragen die ich stellen möchte.

"Wohnen Sie alleine Frau Whilliams?"

Die Frage lässt mich zusammenzucken. Ich bin nicht darauf vorbereitet.
Mit einem gespielten Lächeln antwortete ich: "Nun ja, genau genommen wohne ich mit meinem Kater zusammen. Nur hat er das höhere Stimmrecht."

Catherine kann sich ihr Lachen nicht verkneifen. Ich muss zugeben es ist schon etwas witzig. Walter ist das einzige männliche Wesen in meinem Leben.

Als ich Catherine mein Handy reiche um ihr ein Bild zu zeigen berühren sich unsere Finderspitzen. Ich merke wie es mir den Magen umdreht, gleichzeitig merke ich jedoch auch wie sehr ich dieses Gefühl in meiner Brust vermisst habe.

"Ohh er sieht sehr knuffig aus", kommt es von Catherine.
"Ja, das ist er auch meistens. Außer er spielt sich auf wie eine Diva", ich kichere.
Mein Kichern wirkt angespannt. Ich bin nervös. Meine Hände sind schwitzig.
Ich kann meinen Blick nicht von ihr abwenden.

"Nächster Halt: Bahnhof."

Die Durchsage aus dem Lautsprecher holt uns beide wieder in die Realität.
Wir stehen auf und laufen zur Tür.
Wir steigen über die Schwelle.

"Oh da hinten steht schon mein Bus, kommen Sie gut heim, bis morgen", ruft mir Catherine zu, als sie bereits in Richtung des Busses sprintet.
In meiner Brust spure ich ein leichtes Ziehen, ein Gefühl von Verlust.

Eine Bahn kreuzt Catherines Weg, versperrt ihr den Durchgang.
Ehe Sie um die Bahn rennen und zum Bus eilen kann, schließt dieser die Türen und fährt los.