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Auch wenn alles zerbricht, die Scherben spiegeln das Licht.
-Kontra K
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Mabel_Prince Wenn du mich jetzt nicht liebst... 😂
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Ella

Ich war mit Aaliyah und Shawn am Flughafen. Gleich sollten wir nach Kanada fliegen. In die Heimat von Shawn und Liyah. Ich war irgendwie aufgeregt. Meine Gefühle konnte ich nicht wirklich einordnen und mein Kopf brummte, als hätte ich einen Shot zu viel getrunken.

Wir wurden von drei Bodyguards begleitet, die aber nur wegen Shawn bei uns waren. Ein Mitarbeiter des Flughafens brachte uns zum Gate, von dem der Privatjet steigen sollte. Als Aaliyah mir das erzählt hatte, war ich fast ausgerastet. Ein Privatjet. Wie reich war der Typ denn bitte?

Wir stiegen nach einer viertel Stunde in die Maschine ein und ich ließ mich auf einem der sehr bequem aussehenden Sitze fallen. Ich war unglaublich müde, da ich die letzten Nächte nicht viel Schlaf bekommen hatte. Es waren irgendwie viele neue Eindrücke und die braunhaarige Kanadierin hatte mich zum Sightseeing in Irland gezwungen, während Shawn andere Termine hatte. Unter anderem hatte er sich mit einem irischen Künstler getroffen, dessen Namen ich aber vergessen hatte.

Die beiden Geschwister ließen sich neben mir fallen. Ich lehnte meine Kopf an den Sitz an und schlief vor dem Abflug schon ein. Als ich wieder aufwachte, wurde das Innere des Flugzeuges nur von einer Lampe beleuchtet. Shawn hielt ein Notizbuch in seinen Händen und schrieb etwas auf. Ich richtete mich ein wenig auf und hoffte, dass er mich nicht bemerkte. Neugierig huschte mein Blick zu den Wörtern, die er schrieb.

If I told you my secrets and I showed you my weakness
Would you love me or leave me?
Tell me, how would you see me?

Seine Schrift war nicht besonders ordentlich, doch ich konnte die Wörter noch lesen. Ich wusste nicht wirklich, was ich davon halten sollte. Über wen oder was dachte der Sänger nach?

Shawns Blick huschte zu mir und er schaute mir direkt in die Augen. Schnell schaute ich weg und versuchte, möglichst leise mein eigenes Notizbuch aus der Tasche vor mir zu holen. Der Kanadier sagte nichts und wand sich wieder dem Buch in seinen Händen zu. Ich hielt das Buch, in das ich all meine Gedanken zu meiner Geschichte schrieb, in den Händen und musste kurz lächeln, als ich den Spruch, der auf dem Cover des kleinen Buches stand, sah. When nothing goes right go left. Das Buch hatte meine Mutter mir auf einer ihrer Reisen gekauft.

Ich schlug es auf und machte mir Notizen zu den Geschehnissen und Charakteren, bevor ich aufstand und meinen Laptop aus dem Fach für das Handgepäck holte. Der Sänger, der zwei Sitze weiter saß, schrieb immer noch in sein Notizbuch und schenkte mir keine Beachtung.

Für den Rest des Fluges schrieb ich stumm an meinen Buch weiter, während Shawn nach einer Weile auch sein Notizbuch weggepackt hatte und eingeschlafen war. Als die junge Kanadierin neben mir wach wurde, speicherte ich meine Arbeit und klappte den Laptop schnell zu. Ich wollte nicht, dass sie es schon lesen konnte. Mein Buch war mein Heiligtum und ich ließ es niemanden lesen, bevor ich es nicht beendet hatte.

Nachdem wir aus dem Flughafen gekommen waren und nun in Shawns Auto saßen, war Aaliyah schon fast aufgeregt. "Ich freue mich so, Mom und Dad wiederzusehen." Sie quietschte euphorisch und Shawn schüttelte nur lachend den Kopf. "Du wirst Mom und Dad dann auch kennenlernen, Ella, und ich bin sicher, sie werden dich lieben." Ich würde blass. Da hatte ich noch nicht drüber nachgedacht. Mir war zwar durchaus bewusst, dass ich die Eltern der Kanadier treffen sollte, aber ich hatte es erfolgreich verdrängt.
"Sie werden dich bestimmt mögen.", meinte dann auch Shawn. Versuchte er gerade, mir Mut zu machen? Ich schluckte schwer und zwang mir ein Lächeln auf.

Shawn fuhr Aaliyah zu seinem Elternhaus, drückte sie noch einmal an sich, bevor er wieder ins Auto stieg und wir in ein bedrücktes Schweigen verfielen. "Du hättest auch noch zu deinen Eltern gehen können.", fing ich an, doch Shawn schüttelte nur den Kopf. "Nein, meine Eltern sind im Moment eh nicht zu Hause." Verwundert sah ich ihn an. "Und wieso nimmst du Liyah dann nicht mit zu dir? Sie sollte nicht alleine zu Hause sein." Jetzt sah Shawn mich verwundert an. "Sie ist 16, Ella. Außerdem kommt Mom in ungefähr einer Stunde nach Hause." Der Sänger zuckte mit den Achseln und bog in eine weitere Straße ein.

Wir hielten vor einem großen Gebäude und Shawn stieg aus. Ich folgte ihm und nahm ihm meinen Koffer und meine Tasche ab, die er mir schon entgegen hielt. Er schloss das Auto ab und ging dann in das Hochhaus im Herzen Torontos.

Bereits der Eingangsbereich war beeindruckend eingerichtet und ein Portier empfing uns. "Willkommen zurück, Shawn." Er lächelte den Sänger an und auch mir schenkte er ein kurzes Zucken seiner Mundwinkel. "Danke, Alec.", bedankte er sich schnell, bevor er sich an mich wandte: "Komm Ella." Er lief voraus zu den Fahrstuhl und ich folgte ihm.
Wir stiegen ein und fuhren ins oberste Stockwerk.

Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich und mich erwartete eine Wohnung, die schlichter eingerichtet war, als ich erwartet hatte. Shawn lief in die Wohnung und zog seine Schuhe aus. Er lief weiter in das gemütlich aber schlicht eingerichtete Appartement und ich folgte ihm erneut, nachdem auch ich meine Schuhe ausgezogen hatte.

Der Kanadier stand in einem großen Wohnzimmer, von dem aus man einen perfekten Blick auf Toronto hatte. Die Stadt strahlte vor Leben und es fühlte sich so an, als könnte ich alles sehen. Schweigend schauten wir beide nebeneinander auf die Stadt, die sich vor unseren Augen bot.

Shawn drehte sich um. "Komm, ich zeig dir wo alles ist und dann kannst du deine Sachen auspacken." Er zeigte mir das  ganze Appartement und auch  das Gästezimmer, in dem ich schlafen würde. Ich betrat das Zimmer und musste feststellen, dass das Zimmer wirklich schön war. Ich konnte auch von dort aus einen Blick auf die Stadt werfen, es hatte ein eigenes Bad und der Raum sah sehr einladend aus.

Was mir aber aufgefallen war, als Shawn mir die Wohnung gezeigt hatte, war, dass diese Wohnung zwar gemütlich aussah, aber auch sehr unpersönlich. Ich hatte kaum Bilder gesehen. Es war alles leer, als wäre hier drin kein Leben und er hier nur lebte, weil er es musste.

Shawn brachte mir meinen Koffer, da ich erneut fasziniert die Stadt durch die Fenster betrachtet hatte.
"Danke.", ich lächelte ihn leicht an, was er erwiderte, bevor er den Raum verließ.

Ich saß noch eine Weile vor meinem Laptop, als ich ein lautes Zischen  hörte. Ich stand auf und lief aus den Zimmer. Das Geräusch kam aus der Küche, in der Shawn volkommen verzweifelt stand. Dem Sänger lief eine Träne über die Wange und Scherben lagen vor ihm. "Was ist passiert, Shawn?"

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Was ist passiert? 🤔

fake love | shawn mendes ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt