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If you think you're alone, put on my music 'cause I'm going to be there for you.
-Demi Lovato
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Ella

"Was ist los, Andrew?", fragte Shawn jetzt deutlich angespannt. Sein Manager holte tief Luft, bevor er sagte: "Der Vertrag ist veröffentlicht worden." Bei diesen fünf Worten rutschte mir mein Herz in die Hose. Das konnte nicht wirklich passiert sein. Auch Shawn schien, unglaublich wütend zu sein, denn er hallte seine Hände zu Fäusten und seine Brust hob und senkte sich schnell.

"Das kann nicht dein Ernst sein!" Shawn schrie seinen Manager beinahe an, während ich einfach nur stumm auf diesem Sofa saß. Fuck. Scheiße. Wie in aller Welt konnte das passieren? Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich musste ein Schluchzen unterdrücken. "Andrew, sag mir, dass das nicht dein scheiß Ernst ist!", schrie er. "Es tut mir leid, aber das war kein Scherz, Shawn. Der Vertrag ist öffentlich, auch wenn ihr ihn jetzt nicht mehr bräuchtet, ist das alles, was die ganze Welt sieht. Du, wir, stecken gehörig in der Scheiße."

Shawn fuhr sich durch die Haare und zog an ihnen. "Fuck!", stieß er aus. Seine Arme ballte er wieder zu Fäusten, woraufhin sich seine Muskeln anspannten. Er rannte hektisch an Andrew vorbei aus dem Bus, während ich immer noch stumm und den Tränen nahe auf dem Sofa saß und nicht wusste, was ich tun oder lassen sollte. Ich stützte mein Gesicht in meine Hände und versuchte, weiterhin ruhig zu atmen. "Es tut mir leid, dass es so kommen musste, Ella.", meinte Andrew, bevor er sich umdrehte und den Bus verließ.

Fuck, fuck, fuck. Was ist da gerade passiert? Diesen beschissenen Vertrag hatte ich beinahe vergessen. Wie war der denn bitte veröffentlichet worden und von wem? Ich fuhr mir durch die Haare und raufte sie. Scheiße. Die Tränen, die sich in meinen Augen gesammelt hatten, verließen diese langsam. Was werdenmeine Eltern, Ade, Julie, Noah und auch Dylan dazu sagen? Und wie sollte das jetzt mit Shawn und mir weitergehen? Er war ja einfach raus gerannt und hatte mich hier alleine gelassen. Hätte ich ihm folgen sollen?

Die Tränen liefen und die Verzweiflung in mir wuchs. Ich fühlte mich verloren. Mein einziger Halt war Shawn. Auf meine Eltern und Dylan konnte ich nicht bauen, Ade hatte ihre eigenen Probleme und Julie war mir nicht nah genug. Mit Noah könnte ich reden, aber dann wüsste es auch Dylan, was ich definitiv nicht wollte. Shawn war der einzige Mensch, den ich in meinem Leben wirklich hatte und der einzige, den ich auch brauchte. Ohne diesen braunhaarigen Schwachkopf war ich verloren.

Ich wischte schnell die Tränen von meinen Wangen und aus meinen Augen. Schnell erhob ich mich von den Sofa und fiel beinahe direkt wieder drauf. Meine Sicht war verschwommen und meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding.
Ich trat einen Schritt nach vorne und alles um mich herum wackelte. Immer weniger Gegenstände konnte ich ausmachen und letztendlich wurde alles schwarz und meine Sicht war volkommen verschwunden.

Meine Landung war weich, da ich nach hinten aufs Sofa gefallen war. Hektisch atmete ich, während die Tränen sich wieder in meinen Augen sammelten. Meine Brust schnürte sich immer mehr zusammen und es fühlte sich so an, als würde mir die Luft zum Atmen fehlen. Meine Sicht war immer noch nicht klar und die Panik wurde immer größer. Es fühlte sich an, als würden mir ein Seil um den Hals gelegt worden sein und jetzt zugezogen werden. Auch auf meiner Brust fühlte ich Seile, die immer enger fest gezogen wurden. Alles war verschwommen, da die Tränen und auch mein Kreislauf das Sehen verhinderten. Panisch schnappte ich nach Luft und versuchte, zu atmen, was mir misslang.

Ich suchte mit meiner Hand nach Halt am Sofa, doch ich fand keinen. Meine Hand berührte meinen Laptop und die Kälte des Gerätes ließ mich zusammen zucken. Die Luft wurde immer dünner, während ich weiter hektisch nach ihr und einem Halt suchte. Obwohl meine Gedanken bisher nur darum kreisten, schnellstmöglich Luft zu bekommen, brauchte ich auf einmal Shawn, doch dieser war nicht da. Er hatte den Bus verlassen und es fühlte sich so an, als hätte er auch mich verlassen.

Zwei Hände legten sich auf meine Knie, als ich immer noch weiter nach Luft schnappte. "Ella, ganz ruhig. Du musst atmen.", sagte ein Stimme, die ich niemandem zuordnen konnte. "Vergiss nicht, zu atmen. Immer weiter. Ein und aus." Ich hörte, wie jemand laut atmete und konzentrierte mich bestmöglich darauf. "Ein und aus. Ein und aus." Die Stimme konnte ich immer noch niemandem zuordnen. Ein und aus. Ein und aus. Immer weiter atmen.

Ein letztes Mal schnappte ich nach Luft, bevor ich wieder normal atmen konnte. Meine Sicht war immer noch verschwommen und die Tränen liefen auch noch über meine Wangen, aber die Seile hatten sich entfernt und ich konnte wieder frei atmen. Ich hatte das Gefühl, wieder zu leben. Weiterhin versuchte ich, regelmäßig zu atmen und die Person vor mir machte es mir gleich.

Mein Blick wurde wieder klarer und ich konnte die lateinamerikanische Sängerin vor mir ausmachen. "Es ist alles gut.", sagte sie sanft und klang beruhigend. Ich wischte mir über das Gesicht und entfernte die Tränen von meinen Wangen und aus meinen Augen.

Meinen Mund öffnete ich, doch Camila ließ mich nicht sprechen. "Sag nichts. Bleib erstmal ganz ruhig und versuch, deinen regelmäßigen Atem zu behalten. Ich hole dir etwas zu Trinken." Sie stand auf und holte eine Flasche Wasser, die in einem kleinen Kühlschrank neben dem Sofa standen. Sie reichte mir das Wasser, was ich annahm. Camila ließ sich neben mir auf dem Sofa sinken und legte vorsichtig eine Hand auf meine Schulter, während ich trank.

"Du bist nicht alleine, Ella, und musst das auch nicht alleine durchstehen. Es wird alles gut werden." Sie sagte das mit so einer sanften Stimme, aber auch gleichzeitig so bestimmt, als würde sie wirklich daran glauben. Ich schüttelte den Kopf, weshalb mir wieder die Sicht verschwamm. "Dieser scheiß Vertrag ist öffentlich, obwohl er doch gar nicht mehr benötigt wird. Ich liebe Shawn, wirklich, aber das-" Ich ließ den Satz offen und sah Camila an. "Shawn liebt dich auch, Ella. Das weiß ich, das sehe ich. Ihr schafft das gemeinsam. Außerdem seid ihr nicht alleine." Camila lächelte.

Die Tür des Busses wurde aufgerissen und ein aufgebrachter Shawn betrat diesen wieder. "Alles okay?"

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Uiuiuiiii😶 Was haltet ihr davon und hättet ihr das erwartet?

Ich habe keine Ahnung, wie sich so eine richtige Panikattacke anfühlt, deswegen hoffe ich, dass das relativ realistisch ist🤷🏼‍♀️

Ich frage mich gerade, wie ihr die Story bis jetzt eigentlich findet🤔 Ich will hier ehrlich kein fishing for compliments machen, aber es würde mich mal total interessieren, was ihr so denkt😅

fake love | shawn mendes ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt