Kapitel I

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Ein stechender Schmerz machte sich in mir bemerkbar. Mein Kopf schmerzte. Alles um mich herum war Schwarz und wirkte so weit entfernt. Hatte ich geschlafen?Oder ist das hier gerade noch ein Traum, in dem ich gefangen bin? Wo war ich überhaupt? Ich hatte das Gefühl, mich nicht bewegen zu können. Alles fühlte sich so schwer an. ich versuchte es immer und immer wieder, aber es gelang mir nicht. Die Schmerzen wurden stärker. Ich hörte ein Piepen. Es war zu laut. Viel zu laut und viel zu nah. Wo war ich? Die Frage stellte ich mir immer und immer wieder. Nach unzähligen Versuchen, meine Augen zu öffnen, schaffte ich es endlich. Die Kopfschmerzen wurden stärker und der stechende Schmerz übertrug sich auf einmal auf meinen ganzen Körper. Ich musste ein paar mal blinzeln, bis ich endlich deutlich sehen konnte. Vorsichtig schaute ich mich um. Ich lag in einem Bett. An meinem linken Arm hing ein dünner Schlauch. Ich folgte ihm mit meinen Augen, bis ich die Infusion sah. Unsicher blickte ich an mir herunter. Ich konnte sogar den Sauerstoffschlauch erkennen, der an meiner Nase hing. Wenigstens wusste ich jetzt, wo ich war.

Im Krankenhaus. Aber mir viel noch etwas anderes auf. Jemand um genau zu sein. Es war ein Mädchen. Naja, eher eine junge Frau wenn man es ausführlich bedenkt. Sie saß schräg gegenüber von mir an meinem Bett und las ein Buch. Vermutlich hatte Sie deswegen noch nicht wahrgenommen, dass ich bereits wach war. Sie hatte blonde Haare, welche in einem zerzausten Dutt hochgesteckt waren. Ihr Outfit sah genauso Krankenhaus mäßig aus, wie meins vermutlich auch. Wobei ich trug vermutlich einen dieser "OP Kittel", während sie eine graue Jogginghose und ein schwarzes Top trug.

"Wieso bin ich hier?" , entschied ich mich dazu, auf mich aufmerksam zu machen. Verblüfft schaute sie mich an. Es wirkte fast so, als könnte sie gar nicht realisieren, dass ich wach bin. Verstehen konnte ich das eher weniger, ich hatte schließlich nur geschlafen. "Was schaust du so? Ich hab nur geschlafen, nichts weiter." , gab ich mit meiner rauen Stimme von mir. Wow. Mein Hals war echt trocken. Sie zuckte kurz erschrocken zusammen, dann realisierte sie es. wie aus dem nichts kam sie mit Tränen in den Augen auf mich zu und umarmte mich. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. "Oh Gott Mari! Ich bin so froh dass du endlich aufgewacht bist." , sie ließ mich gezwungener Maßen los und blickte mich mit ihren eisblauen Augen an. "Wieso bin ich hier? Wer ist Mari? Und wer bist du?" , verwirrt sah ich sie an, doch sie begann kurzerhand zu lachen. Ich verstand nicht, was an meinen Fragen so witzig gewesen ist. "Komm hör auf mich reinzulegen! Jetzt ist nicht die Zeit für Witze. ich bin froh, dass es dir einigermaßen gut geht. Du weißt ja gar nicht, was ich mir für unglaubliche Sorgen gemacht habe." , noch einmal nahm sie mich in den Arm, doch ich blockte nur ab. "Nein, jetzt ernsthaft. Ich kenne dich nicht, und ich würde gerne wissen, wieso ich hier bin und an so vielen Geräten hänge." , Ihr lachen verging und jetzt schaute sie mich mit einem etwas ernsteren Blick an.

"Mari...Ich bin's Ley. Deine Beste Freundin..." , Ich musste wohl noch verwirrter geschaut haben, denn ihr stiegen wieder Tränen in die Augen. Ich verstand überhaupt nicht, was hier vor sich ging. Sie atmete einmal tief durch, dann begann sie zu sprechen. "Du bist Mari. Marian um genau zu sein. aber alle nennen dich Mari. Und bitte frag jetzt nicht, wer alle sind. Ich bin Ley deine Beste Freundin..." , sie brach kurz ab und begann in Tränen auszubrechen. Ich nahm ihre Hand und nickte ihr lächelnd zu. Sie atmete erneut tief durch. "Mari...Du hast nicht nur "geschlafen"...Du warst seit vier Wochen im Koma... keiner wusste, ob du je wieder aufwachst. Und jetzt sitzt du hier und bist munter auf..." , man konnte ihr ansehen, dass sie versuchte nicht komplett in Tränen auszubrechen. Sie tat mir irgendwie echt leid. "Du hattest einen schweren Autounfall..." , kurz sah sie mich an und dann blickte sie runter auf unsere Hände. Sie überlegte, wie sie das was jetzt kam bestmöglich formulieren konnte. Ich vermutete jedoch, worauf das ganze hinaus laufen würde, weswegen ihr die Last abnahm. "Und ich bin der einzige, der es überlebt hat?" , sie nickte nur. Ich konnte mich nicht mehr an die Menschen erinnern, die mit mir in diesem auto gesessen haben sollen. Ich konnte mich generell an absolut nichts mehr erinnern. Ley wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Ich gehe mal einen Arzt holen..." ich nickte wieder nur und blieb schweigsam in meinem Bett liegen.

Nach nur 5 Minuten kam Ley mit einem Arzt wieder. "Guten Tag Herr Heim. Wie geht es ihnen?" , der Arzt kam auf mich zu und gab mir die Hand. In mir breitete sich erneut Verwirrtheit aus. Mir war es allerdings auch sichtlich unangenehm, dass ich nicht mal wusste, wer ich selber war. "Herr Heim bin dann wohl ich oder?" , verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf. " Heim...Marian Heim. so heiße ich also." , der Doc. schaute jetzt ebenfalls verwirrt. Er blickte zu Ley rüber. "Er erinnert sich nicht." , gab sie kurzerhand von sich. "Wie er erinnert sich nicht? An gar nichts?", wir beide nickten. "Nun gut. Darauf hätten wir vorbereitet sein müssen." , er begann damit meinen Kopf abzutasten. "Tut ihnen irgendetwas davon weh?" "Ja. Eigentlich alles davon. Besonders an den Schläfen und unter den Augen." , Verunsichert blickte ich zu Ley. Sie saß nur da und hatte die ganze Zeit über nichts gesagt. Ich konnte es verstehen. Es war ein Schock für sie. Ich war scheinbar ihr Bester Freund, oder irgendwas in die Richtung. Und ich konnte mich nicht an sie erinnern. Sowas trifft einen verständlicher Weise.

"Herr Heim. Ich würde sie gerne noch für ungefähr eine Woche hier behalten, um weitere Tests durchzuführen. Sie leiden an einer stark auftretenden Amnesie und einem Schädel-Hirn Trauma. Sie bleiben also noch eine Weile bei uns, damit wir dieses Trauma besser einschätzen können und somit zeitgleich auch sicher sein können, dass nicht noch schwerwiegendere Folgen durch den Unfall und das darauffolgende Koma entstanden sind. Tun sie uns bitte nebenbei noch den Gefallen und halten sie sich an die Bettruhe." ,Ich war mir immer noch nicht so ganz sicher, was das alles bedeuten sollte. Ich war mir generell mit nichts mehr sicher. Wie konnte ich das auch sein, wenn alles was ich noch wusste, mein Name war?

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