die Macht der Worte

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Manchmal hab ich das Gefühl,
dass ein paar Worte
die Welt verändern können.

Meine Mama sagt,
dass Worte nichts als leere Phrasen sind.
Dass es Taten sind,
die zähl'n, weil
auf Worte immer Taten folgen sollen, ja,
ich kann das verstehen.

Doch frage ich mich:
Sind Worte dann wertlos?

Das macht doch keinen Sinn, denn
warum sonst machen wir Menschen
jeden Tag auf's Neue so viele Worte,
wenn's doch nichts bringt.
Etwa nur, dass ,,die Luft scheppert",
wie Opa immer sagt?

Bedeutet es denn nichts,
wenn ich sage:
,,Es tut mir leid"?
Nichts,
wenn wir uns gegenseitig
mit Worten unser Herz öffnen;
wenn Worte in der Lage sind,
das Innerste,
unser tiefstes Innerstes,
unsere Seele
nach außen zu kehren?

Manchmal bin ich überzeugt,
dass ein paar Worte
die Welt verändern können.
Denn ich weiß,
dass Worte große Macht haben:
Sie können verletzen,
sie können verzeihen,
sie können verzaubern,
sie können heilen.
Sie beschwören,
sie können uns hören
lassen, ob wir die Wahrheit
oder die Unwahrheit sprechen.
Sie können lügen,
sie können betrügen.

Sie können uns tiefsten Schmerz
und pure Liebe fühlen lassen.
Nicht umsonst heißen
drei ganz bestimmte Worte auch
die drei magischen Worte.

Manchmal hatte ich das Gefühl,
dass ein paar Worte
die Welt verändern können.
Heute weiß ich, dass
Worte ohne Taten
leere Worte sind, aber
Taten ohne Worte
seelenlose Taten.

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