Chapter 4

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Schüchtern und mit gefälschter Einladung, betrat ich die Halle. Alles war so groß und sah so anders aus. Ich versuchte das Staunen in meinem Gesicht abzuwischen, damit ich keine Aufmerksamkeit auf mich zog, das würde nicht wirklich praktisch enden.

Man drückte mir ein Glas Sekt in die Hand und von einer Seite des Raumes scannte ich meine Umgebung. Ich stach etwas zu sehr hervor mit meinem Kleid. Nicht durch seine Form oder so, viel mehr durch die Farbe. Es war dunkelgrün, passend zu meinen Augen. Ich hatte fest auf diese Farbe bestanden. Die weiblichen Wesen bei dieser Feier trugen jedoch alle nur weiß, schwarz, grau oder rot. Langweilig.

Ich biss mir auf die Unterlippe bis ich oben auf einer Art Balkon jemanden entdeckte. Das musste er sein. Ich biss mir leicht auf die Unterlippe. Für einen psychisch duschgeknallten Gott sah er verdammt gut aus. Nicht, dass ich ihn mit anderen Göttern die reif für die Klapse waren vergleichen konnte, aber für den ersten den ich sah, war das schonmal ein guter Anfang.

Seine schwarzen Haare fielen ihm strähnig nach hinten und mit seinen eisigen Augen scannte er den Saal unter ihm, als sein Blick meinen traf, lächelte ich ihn an. Wie ein kleines Mädchen das sich gerade frisch verliebt hatte. Beim erwidern meines Blicks war mir klar, er hatte angebissen.

In der Schule hatte ich Theater gespielt. Mein ganzes Leben lang. Ich war praktisch Profi darin die Leute anzulügen. Ein antrainierter Rotschimmer legte sich auf meine Wangen und schüchtern sah ich zur Seite.

Mit einem Selbstbewussten Grinsen und einem goldenen Zepter in der Hand, schritt er die Treppe hinab und lief geradewegs auf mich zu. Fury hatte mit der Hilfe von Banner die Überwachungskameras gehackt und beobachtete das ganze Szenario wahrscheinlich. Zur Sicherheit hatte man mir einen Ohrstöpsel gegeben über den sie mich kontaktieren konnten.

„Sie haben.... wundervolle Augen.", erstaunt drehte ich mich um und sah Loki an. Innerlich musste ich kurz durchatmen. Jetzt gings zur Sache. „Warum ist eine so schöne Frau wie sie ganz alleine hier ?", mit einem bezaubernden lächeln legte Loki seine Hand an meine Hüfte und führte mich leicht durch den Raum. „Nun wissen Sie... Ich meide Menschenmengen im Regelfall sehr gerne.", Loki nickte verstehend. „Wollen wir tanzen ?", etwas erstaunt blickte ich zu ihm auf.

„Es wäre mir ein Vergnügen.", mit einem verführerischen Grinsen, das mir fast den Atem raubte, nahm er mir mein Glas aus der Hand, stellte es neben sich irgendwo ab und erfasste meine Hand. Mit einer sanften Bewegung fand ich mich in seinen Armen wieder und nahm eine gute Position ein.

Ich hatte Tanzunterricht bekommen. Es war eine Qual. Meine Mutter war davon überzeugt, dass Sammy und ich es irgendwann mal brauchen würden, weshalb sie uns jeden zweiten Abend dazu zwang gemeinsam irgendwelche Tänze zu lernen. Wir hatten uns zu sehr guten Tänzern entwickelt, aber das was Loki soeben begann war mehr als nur ein normaler Tanz.

Er bewegte sich unglaublich geschickt und geschmeidig, er hatte ein verdammtes Taktgefühl ! Sammy hatte genauso viel Taktgefühl wie ein Nilpferd, wenn man in die nähe seines neugeborenen wollte ! Zudem hatte er es geschafft beim Tanzen entweder ein Meter Abstand zwischen uns zu bringen, oder ich klebte förmlich an ihm, ganz anders war Loki. Er schaffte es einen perfekten Abstand herzustellen. Es war gerade so viel, dass es für jeden angenehm war, aber auch gleichzeitig ein verführerisches Angebot offen lies ihm noch näher zu kommen.

Und er strahlte einen Duft aus.... Seine Augen wanderten über mein Gesicht und sein lächeln strahlte mich an. „Was für einen Namen trägt eine solche Schönheit ?", Loki sah mir tief in die Augen.... fast ein wenig zu tief.... Es war irgendwie unheimlich, aber diese Ungewissheit zog mich auch irgendwie an.

„Felicity. Mein Name ist Felicity." „Loki Laufeyson.", er verneigte sich leicht und küsste meinen Handrücken. „Verzeiht, aber ich muss kurz eine Kleinigkeit erledigen.", er sah entschuldigend auf und beugte sich kurz zu meinem Ohr. „Danach, habe ich die ganze Nacht zeit.", seine Lippen berührten kurz mein Ohrläppchen und meine Nackenhaare stellten sich auf. Zum Glück hatte er das Ohr ohne Funkgerät gewählt.

Phobia - Wie ich meine Ängste besiegte [Loki FF] [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt