Kapitel 22

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Joyas Sicht:

Nach dem Essen spielten Nerv und Klette Fussball, Markus werkelte an seinem Motorrad, Raban und Joschka tüftelten an neuen Erfindungen und Vanessa, Leon, Maxi und ich sassen einfach beieinander. „Und was wollen wir jetzt machen?", fragte ich leise. „Wie wäre es mit schlafen?", fragte Maxi und gähnte. „Ich denke das habe ich genug", antwortete ich und schaute Leon neckend an. „Hey, nicht frech werden", antwortete er und zwickte mir leicht in die Seite, während die anderen Lachen mussten. Die Stelle, an der Leon mich berührt hatte kribbelte und ich schaute verlegen auf den Boden. „Wie wäre es, wenn wir Volleypässe(?) im Wald machen?", fragte Leon dann auf einmal. „Wieso nicht", antwortete ich ihm. „Na dann, hol schon mal einen Ball". Ich stand nickend auf und holte meinen Ball.

Leons Sicht:

Wir waren schon eine Weile im Wald und waren bei 197 Volleypässe, als ich den Ball vielleicht ein wenig zu weit weg schoss. Joya die auf einer Anhöhe stand schaute mich mit einem herausfordernden Blick an und rannte los. Ich rannte ihr nach und rief: „Joya den kriegst du nie, um den zu kriegen musst du flieg...". In dem Moment stiess sie sich vom Boden ab, schwang sich an einer Liane nach vorne zum Ball und schoss ihn weiter. „Wow", dachte ich nur und schaute sie bewundernd an, als sie geschmeidig landete. „Das war 198, los Leon", schrie sie und rannte auch schon wieder los. Scheisse, das würde knapp werden. Ich schaffte es knapp zum Ball und schoss ihn weiter, oh nein. Dort war ein See. „Willst du mich verarschen?", fragte Joya angepisst. „Ach komm schon, du hast doch nichts gegen ein bisschen Baden", sagte ich, zog meine Jacke aus und warf sie ihr zu. Sie warf sie zu Boden und zog ihre Jacke und ihre Schuhe aus. „Wer zuerst am Ball ist hat einen Wunsch frei!", warf sie mir immer noch angepisst entgegen und sprang ins Wasser, ich hinterher.

Ich war untergetaucht und schwamm langsam auf Joya zu, es schien, als würde sie sich umsehen. Als ich nahe genug war zog ich sie an ihren Beinen runter und tauchte dann prustend auf. Neben mir tauchte auch sie auf und hustete wie verrückt. „Du mieses Schwein", würgte sie heraus und hustete weiter, wobei sie fast unterging. Schnell hielt ich sie fest und klopfte ihr auf den Rücken. „Tut mir leid, ich wollte das nicht", entschuldigte ich mich bei ihr. Sie stattdessen schlang ihre Beine um meine Hüfte und legte ihren Kopf in meine Halsbeuge. Mein ganzer Körper kribbelte und ich lächelte in ihre nassen Haare. „Ich hab dich auch lieb", meinte ich schmunzelnd. „Du bist trotzdem ein Arsch", antwortete sie, worauf ich Lachen musste. Sie lehnte sich zurück und schaute auf, direkt in meine Augen. Unsere Gesichter waren sehr nahe, ich schaute von ihren Augen zu ihrer Lippe, die leicht zitterte. "Ist dir kalt?", fragte ich leise. Sie nickte daraufhin nur, ich setzte mich in Bewegung und watete langsam in Richtung Ufer, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen. Wieso ist mir nie aufgefallen, wie hübsch dieses Mädchen ist? „Weisst du eigentlich wie hübsch du bist?", fragte ich sie dann auch direkt. Sie wurde rot und liess ihren Kopf wieder zurück auf meine Schultern fallen. Ich lachte leicht und lehnte meinen Kopf gegen ihren. Am Ufer setzte ich mich, mit ihr auf dem Schoss hin und genoss einfach nur ihre Nähe.

„Joya?". „Hm?". „Es tut mir leid, dass ich am Anfang so scheisse zu dir war", sagte ich zögernd. Sie schaute wieder auf und lächelte. Dieses Lächeln, ich liebte es so sehr. „Schon okay, Leon. Ich verzeihe dir". Ja, ich musste zugeben, ich hatte mich in dieses schüchterne, liebenswerte und einfach tolle Mädchen verliebt. Wir schwiegen und langsam wurde die Situation unangenehm und zwar für mich. (haha sorry musste sein;)) „Ehm, ich mach mal ein Feuer.", meinte Joya und stand peinlich berührt auf.

Joyas Sicht:

Oh mein Gott, ich krieg das Ganze nicht mehr aus meinem Kopf. Das im See und nachher am Ufer, wieso habe ich ihn nicht einfach geküsst? Warte was? Was dachte ich denn da? Okay Joya, einfach ein- und ausatmen. Langsam lief ich mit dem Holz zurück zu Leon, der immer noch am gleichen Ort war, aber sich zurückgelehnt hatte. Ich legte das Holz ab und machte einen Kreis aus Steinen. „Kannst du mir nicht mal helfen?", fragte ich und legte das Holz zurecht. „Bin beschäftigt", meinte er, aber ich hörte, wie er auf mich zukam. „Ach ja? Und mit was?", fragte ich und grinste ein wenig. „Ein hübsches Mädchen zu beobachten, Miss", antwortete er. „Das hört sich so an, als wären Sie ein Stalker, Sir", schloss ich und drehte mich grinsend um. „Aber ein sehr heiser Stalker, findest du nicht?", grinste er und schaute mich auffordernd an. „Hör auf damit und zünde das Feuer an du Macho", lachte ich und quetschte mich an ihm vorbei.

Joya, die LeiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt