Mit nur halb geöffneten Augen lief Cato durch die Dunkelheit.
Wobei die Dunkelheit gar keine richtige Dunkelheit mehr war, sondern Cato dies nur dachte, da seine Augen nunmal nur halb offen waren.
Sein Gehirn war noch im Ruhemodus und würde dort die nächsten zwei Stunden auch noch bleiben.
Seine Füße kannten den Weg zur Schule bereits auswendig und obwohl Cato bereits seit geraumer Zeit wach war, war er es auch irgendwie doch nicht.Voca hatte schon einen Spaziergang gemacht. Cato hatte sich von ihm durch die Gegend ziehen lassen und nach ungefähr dreißig Minuten waren sie wieder vor der Wohnung gelandet.
Voca kannte dieses Spiel bereits und entschied morgens immer selber wo er hin wollte.
Als Catos Wecker vor ein paar Tagen Bekanntschaft mit der Wand gemacht hatte, übernahm der Hund seine Aufgabe.
Cato wecken. Ihn aus dem Bett zerren und die Leine in die Hand drücken.
Cato war definitiv kein Morgenmensch und würde dies vermutlich auch nie werden.In der Schule angekommen wachte sein Gehirn in der dritten Stunde vollständig auf. Somit konnte der Tag dann beginnen und als Cato um kurz nach ein Uhr das hässliche Gebäude wieder verließ, vergaß er erstmal was er noch tun musste.
Den Jungen hatte er ebenso nicht zu Gesicht bekommen und somit sank seine eh schon schlechte Laune noch weiter in den Keller.
Frustriert schloss er also fünfzehn Minuten später die Haustüre auf und wurde sogleich von einem schlabbernden Tier angegriffen.Er sollte seinem Hund das wirklich mal abgewöhnen, so eine Begrüßung zu vollziehen.
In seinem Zimmer angekommen schmiss er sich samt Schuhen aufs Bett und schlief erstmal für eine Stunde ein.
Als er dann ein wenig erholter wieder aufwachte, schnappte er sich Voca und ging eine Runde nach draußen.Die Nachricht von Lucy bekam er erst drei Minuten später und ließ ihn seine Augen weiten.
Er hatte was vergessen.
Noch nie war er mit seinem Hund so schnell nach Hause gelaufen.
Drinnen angekommen versuchte er ein wenig Ordnung zu schaffen, wobei er innerhalb von zehn Minuten nicht viel davon hinbekam. Die Küche war ansehbar, in sein Schlafzimmer würde er die Person einfach nicht reinlassen und das Wohnzimmer war so seine eigene Sache.Vielleicht würde er die Unordnung auf den Hund schieben können.
Wobei dieser der Ordentlichere der Beiden war und friedlich in der Gegend rumlag.
Als es klingelte zuckte er mit den Schultern und dachte sich ‚auch egal'.
Er würde sich sowieso nicht verstellen, besonders nicht bei ihm Zuhause.Er kickte sich noch flott die Schuhe von den Füßen, ehe er die Türe öffnete und sofort in der Bewegung innehielt.
War das ein Scherz?
Gab es so etwas wie Schicksal?Der Junge mit den braunen Locken lächelte Cato freundlich an.
Das Lächeln, welches er zurück bekam was zwar sehr viel schüchterner, aber definitiv echt.
Cato war glücklich genau diesen Jungen in diesem Moment vor sich stehen zu haben. Dass es so einfach werden würde seinen Namen herauszufinden hatte er nicht gedacht.„Komm rein.", sagte Cato schließlich weiterhin schüchtern und öffnete die Haustür ganz.
Der Junge aus seinem Kunstkurs betrat dankend die Wohnung mit seinem riesigen Koffer.
Dieser versperrte den halben Flur, wobei Catos Chaos da nicht sonderlich half.„Filip.", stellte sich der Größere vor und hielt Cato seine Hand hin.
Die Finger schmückten ein paar Ringe und lächelnd umfasste Cato die Hand mit seiner.
„Cato.", erwiderte er leise und schaute Filip in die Augen.
Sie waren braun. Teddybärbraun und man erkannte einen leichten Gelbton in ihnen.
„Ich habe versucht ein wenig aufzuräumen, aber das ist nicht so meine Stärke also... sorry.", redete der Junge mit den gefärbten Haaren drauf los und strich sich genau diese aus dem Gesicht.
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it's called love
Short Story*Kurzgeschichte* „Das nennt sich Liebe, Cato. Du verspürst Geborgenheit und, gerade weil du dies nicht kennst, kannst du es nicht zuordnen." Ungläubig blickte er den Braunhaarigen an, während seine Augen immer größer wurden. Konnte man hier denn sch...