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Fünf Minuten später kam er wieder und setzte sich neben mich.
Fuku sprang auf seinen Schoß und forderte ihn zum Spielen auf. Zumindest sah es danach aus.
Ich stand auf und durchwühlte erneut die Kommode, die hier im Wohnzimmer stand und förderte einen kleinen, weichen Ball zu Tage. Ich wusste doch, dass ich noch irgendwo so etwas hatte.
Grinsend warf ich ihn Izuku zu, der mich beobachtet hatte und den Ball geschickt auffing.
„Wir können mehr Spielzeug kaufen, aber der sollte für den Anfang genügen", lächelte ich.
Izukus Augen leuchteten. Er nahm Fuku auf den Arm, rutschte dann von der Couch auf den Teppich davor und begann mit dem Kater und dem Ball zu spielen.
Ich setzte mich im Schneidersitz daneben und beobachtet das Schauspiel.
Der kleine Kater tobte um uns herum, jagte dem Ball hinterher, den er aber wie ein kleiner Hund immer wieder zu Izuku zurück brachte, der ihn wieder von sich wegrollte, damit Fuku hinterher hüpfen konnte.

Nach einer Weile kam der Kater aber wieder zu uns und rollte sich müde ein. Nur Augenblicke später war er eingeschlafen.
„Das ging schnell...", lachte ich leise und setzte mich zusammen mit Izuku wieder auf die Couch.
„Ja", bestätigte er und deutete dann schüchtern auf den Teller mit den Sandwichs. „Darf ich?"
„Bedien dich. Ich habe sie gemacht, damit sie gegessen werden, nicht als Dekoration für den Tisch", grinste ich.
Er lächelte, nahm sich eines und begann langsam zu essen. „Lecker...", nuschelte er mit vollem Mund.
Auch ich nahm mir eines und biss hinein. Ich hatte absichtlich gewartet, damit er sich nicht unwohl fühlte.

Er aß zwei der Sandwichs und lehnte sich dann müde zurück, gähnte hinter vorgehaltener Hand und bekam dadurch rote Wangen.
„Komm, du kannst mein Bett benutzen, wenn du dich ein wenig ausruhen möchtest...", bot ich an.
Mit großen Augen sah er mich an und schüttelte den Kopf. „Und du?"
Ich grinste. „Ich bin nicht müde. Du kannst also ungestört dort ein bisschen schlafen. Ich werde mich solange um den Haushalt kümmern." /Und vor allem meine Mutter davon abhalten, dich zu überrennen.../, fügte ich in Gedanken hinzu.
„Darf ich Fuku mitnehmen?", fragte er leise.
„Natürlich!"
Nun lächelte er, nahm den schlafenden Kater auf den Arm und folgte mir in mein Schlafzimmer. Dort staunte er, als er das riesige Bett entdeckte.
Ich lachte leise, als er ehrfürchtig über die flauschige Bettwäsche strich und beugte mich zu ihm. „Nicht nur anstarren...", hauchte ich.
Er kicherte, krabbelte dann auf die eine Hälfte des Bettes und setzte Fuku neben sich.
Ich zog leicht an der Decke, auf welcher er noch saß. Schnell war er darunter verschwunden und kuschelte sich an eines meiner Kissen.
Ich umrundete das Bett und zog die Vorhänge vor die Fenster, dunkelte so den Raum etwas ab.
„Ruh dich aus. Ich werde die ganze Zeit über hier in der Wohnung sein", versprach ich ihm und verließ dann den Raum.

Auch mein Schlafzimmer konnte man abschließen, doch auch Minuten, nachdem ich die Tür geschlossen hatte, hörte ich keinen Schlüssel im Schloss. Entweder war er bereits eingeschlafen, oder es störte ihn beim Schlafen nicht.
Ich beschäftigte mich mit der Hausarbeit, hängte die Wäsche auf die Leine, die ich auf meinem kleinen Balkon vor meinem Wohnzimmer gespannt hatte, und brachte das Wohnzimmer selbst in Ordnung. Die übrigen Sandwichs wickelte ich in Folie ein, damit sie nicht austrockneten und verstaute sie im Kühlschrank.
Als ich mit allem fertig war, setzte ich mich auf die Couch und schaltete den Fernseher ein. Ich zappte durch die Programme, blieb an einer Nachrichtensendung hängen und brachte mich damit auf den neusten Stand.

.~*~.

Etwa zwanzig Minuten später klingelte es an meiner Haustüre. Ich blickte auf die Uhr. Es war fast halb drei mittags. Ob das schon meine Mutter war?
Bevor es noch einmal klingeln konnte, ging ich zur Tür und öffnete sie. Und tatsächlich blickten mich die roten Augen meiner Mutter an.
„Wo ist er?!", fragte sie und drückte sich an mir vorbei in die Wohnung.
„Hi Mom...", seufzte ich. „Komm doch rein...", fügte ich überflüssigerweise hinzu, da sie bereits im Wohnzimmer verschwunden war.
Ich schloss die Tür und ging ihr hinterher.
„Wo ist er?", fragte sie erneut.
„Beruhige dich, setz dich und schrei hier nicht so rum. Die Nachbarn brauchen dich nicht zu hören. Und aufwecken sollst du Izuku ebenfalls nicht. Er schläft in meinem Bett...", erklärte ich und verstellte ihr den Weg. Sie versuchte sich an mir vorbei zu drücken um zum Schlafzimmer zu kommen.
„Nichts da, du lässt ihn in Ruhe. Er hat genug durchgemacht...", sagte ich streng zu ihr und funkelte sie an.
So wie sie gerade drauf war, würde er sich wohl entweder unter dem Bett oder im Schrank verstecken... Oder zum Fenster hinaus flüchten...

Mein Herz für dein VertrauenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt