Akzeptanz der Lage

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Ich antwortete nicht. "Haben wir uns verstanden?!", wiederholte er und kam bedrohlich näher. "Ja", sagte ich. "Braves Mädchen. Und jetzt komm mit, du solltest duschen. Du bist noch voller Blut... Und meinem Sperma natürlich ;)". Mir war wieder danach zu weinen aber ich riss mich zusammen. Ich wollte nicht das er mich so schwach sieht, also stand ich auf... Und fiel direkt auf den Boden. Meine Knie haben sich so weich angefühlt und mein Unterleib tat noch so weh das es mir nicht gelang zu stehen. Jetzt wusste ich auch wo der Spruch "Ich ficke dich bist du nicht mehr laufen kannst" kam. Allgemein fühlte ich mich einfach schwach, wehrlos, machtlos. Er packte mich an meinem Arm um mich hoch zu ziehen aber ich zog ihn weg. "Ich brauche keine Hilfe!", sagte ich arrogant. "Na dann versuch mal aufzustehen kleine.", lachte er. Ich versuchte es wirklich aber es ging einfach nicht. Egal wie sehr ich versucht habe den Schmerz zu verdrängen er war einfach zu stark. "Jetzt stell dich nicht so an." sagte er und packte mich an den Armen, zog mich hoch und brachte mich in das Badezimmer. Es war ein kleiner Raum mit einer Dusche, Badewanne und Waschbecken. Normaler würde mir mein Verstand in so einem Moment davon abraten da duschen zu gehen aber ich war in so einer schlechten Verfassung und habe mich so eklig gefühlt das ich einfach unter diese Dusche wollte. "So da kannst du duschen, Handtücher sind hier in dem Schrank. Beil dich ich bin in 15 Minuten wieder da und versuche nicht abzuhauen ich schließe ab.", warnte er mich, ging raus und schloss die Tür. Ich zog mich aus und ging unter die dusche. Warmes Wasser. Ihr wisst garnicht wie gut das tun kann nach so etwas. Ich hielt den warmen Wasserstrahl an meinen Bauch um die schmerzen ein bisschen zu mindern. Das inzwischen schon vertrocknete dunkelrote bis braune Blut verflüssigte sich und floss an meinen Beinen runter. Ich fühlte mich so unglaublichen schrecklich und bei diesem Anblick fing ich auch wieder an zu weinen. Ich dachte an meine Familie... Mein Zuhause... Wie oft ich mir gewünscht hätte einfach abzuhauen und alles hinter mir zu lassen. Mein Leben war nicht einfach. Meine Mutter hatte Depressionen und häufige Panikanfälle, bei denen ich sie immer beruhigen musste. Mein Vater war arbeitslos, aggressiv, hatte mich schon geschlagen und meine Mutter öfter... Ich habe noch zwei jüngere Brüder von denen der eine einen Herzfehler hatte. Aber in diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher als einfach nur Zuhause zu sein. Ich wusch mich zwei, drei mal. Jeglichen Schmutz weg. Alles was von ihm noch in mir war. Als ich fertig war ging ich aus der dusche raus und band mir ein Handtuch um, da kam er schon rein. "Fertig? Komm mit, wieder in das Zimmer. Ich bringe dir gleich etwas was du anziehen kannst." Er brachte mich in das Zimmer und setzte mich aufs Bett. Dann kam er mit einem viel zu großen Shirt und Shorts. "Hab leider nichts in deiner große da. Hier hast du noch einen Kamm und einen Föhn. Ich lass dich dann mal wieder alleine.", sagte er und wollte gerade aus der Türe verschwinden. "Warte!" sagte ich leise. Er drehte sich um: "Hm?".

"Wirst du mich jemals gehen lassen?"

Die Sucht nach ihmWo Geschichten leben. Entdecke jetzt