Djuras Herz hatte gegen seine Rippen gehämmert, als er allein losgezogen war.
Es war dumm gewesen, aber er hatte sich weder gegen die Gewissheit noch das Gefühl gewehrt, dass er sich verliebt hatte. Rückblickend war er immer noch froh darum.
Shidaq war tiefer nach Alt-Yharnam gegangen, im Bestreben die Kirche des Guten Kelchs zu besuchen, um nach ihrer geretteten Familie zu sehen. Djura hatte ihn bereits nach so kurzer Trennung furchtbar vermisst und der Umstand, dass sein Partner ihm zum Abschied ins Ohr geflüstert hatte, dass er sich freute ihn bald wiederzusehen und ihm danach einen Abschiedskuss gegeben hatte, nachdem er sich heute immer noch sehnte, hatte es nicht besser gemacht. Trotzdem hatte er gehen müssen, denn er war zum Eingang von Alt-Yharnam gerufen worden. Nach und nach waren die Jäger verschwunden, dafür hatten immer mehr Feuer und zerstörte Gebäude ihren Platz eingenommen. Bei seinem Weg allein durch die verlassene Stadt hatte er sich abfällig nach den gekreuzigten, brennenden Bestien, auf den Scheiterhaufen umgesehen. Nach den Monstern, die sich im Rauch versteckt hatten und ihn angefallen hatten, wenn er zu nahegekommen war. Erfüllt mit der Befriedigung der Läuterung hatte er sie zur Strecke gebracht, Blut und Aschblut-Gift hatte seine Kleidung benetzt. Eine weitere Rotte hatte scheinbar tot auf einer Fläche abseits seines Weges gelegen und nur, weil ihm das Gefühl gefehlt hatte, hatte er einen seiner Molotow-Cocktails hervorgezogen. Mit widerlichen Schreien waren sie verbrannt, diejenigen die hatten fliehen können, hatte er mit seiner Donnerbüchse zur Strecke gebracht.
Mit Shidaq wäre die Jagd schneller vorbeigewesen, aber damals hatte er es noch genossen allein zu jagen. Damals. Als er noch dumm gewesen war.
Die schwarze Halle in der die Lampe der Jäger gestanden hatte, war eigentlich riesig und trotzdem war sie vollkommen ausgefüllt und das ganz allein von der Präsenz dreier Anwesender.
Yurie, die Jägerin des Chors hatte ehrwürdig in dem dreckigen, alten Gewölbe gestanden und ihr heiliges Strahlen allein hatte ausgereicht damit Djura auf die Knie gegangen war. Neben ihr hatte eine weitere Frau mit weißer Kleidung und hellen Haaren gestanden und sie hatte unglücklich ausgesehen.
„Djura. Jäger der Pulverfässer." Yuries dröhnende Stimme hatte ihn erzittern lassen.
„Ja."
„Ich bin mir sicher Ihr seid der Richtige für die wichtige Aufgabe, die ich Euch nun übertragen werde." Sie hatte ihm bedeutet aufzustehen und steif hatte er sich erhoben. Er war ein Jäger gewesen, er hatte gewusst, wenn etwas Schreckliches passieren würde und ihre Stimme war mehr als das gewesen. „Alt-Yharnam ist verloren. Die anderen Jäger wurden alle von der Kirche abgezogen. Ich betraue Euch nun damit die Reste dieses Ortes niederzubrennen. Verschließt die Tore, wenn Ihr fertig seid und zurückkehrt."
Djura hatte sich verwirrt über seine Lippen, gesprungen von der Hitze, geleckt. „Wie bitte? Ihr wollt Alt-Yharnam niederbrennen?"
Niederbrennen lassen. Sie hatte es nicht niederbrennen wollen. Sie hatte es niederbrennen lassen wollen.
Er hatte nicht mit Sicherheit sagen können ob sie ihn wütend niedergestarrt hatte, aber ihre Feindseligkeit, die hatte er spüren können.
„Guter Jäger", hatte sich die andere Frau das erste Mal zu Wort gemeldet. „Die Bestienplage ist außer Kontrolle geraten. Für das Aschblut gibt es keine Heilung. Wir müssen die Stadt Yharnam und ihre Bewohner schützen."
„Die Bestien schaffen es bis nach oben in die Stadt?"
Die beiden Frauen hatten geschwiegen.
„Djura. Ihr seid ein Pulverfass-Jäger. Ein Jäger muss jagen und Ihr und Euresgleichen brennt doch für die Jagd. Geht also und brennt diesen Ort nieder! Lasst Euch von Eurem neuen Anhängsel helfen." Yurie hatte gelächelt und er hatte sich ertappt gefühlt. Alle Stellen die Shidaq je berührt hatte, waren in Flammen aufgegangen so wie es auch Alt-Yharnams Schicksal zu sein schien.
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Asche und Blut
FanfictionIn der Stadt Yharnam sind die Menschen gesegnet worden mit Blut, welches jede Krankheit kurieren und alle Wunden heilen kann. Über diese kostbare Ressource wacht die Kirche des Heiligen Blutes und ihre Jäger, die in den Nächten, in denen der Mond vo...