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~Yuuka~

Meine Glieder schmerzen und auch mein Kopf hat kläglich angefangen zu pochen.

Die Männer schleppen mich wortwörtlich aus der Stadt und ich lasse mich über den Boden ziehen, ohne mich zu wehren. Noch immer könnten Menschen in der Nähe sein, die verletzt werden könnten, wenn ich einen Aufstand veranstalte, also halte ich still.

"Die Kleine ist ziemlich ruhig," bricht einer der Männern die Stille und beäugt mich, doch ich halte meinen Blick fest nach vorne gerichtet.

"Was wollt ihr von mir?" Frage ich schließlich, wobei ich um jeden Preis versuche meine Stimme neutral klingen zu lassen.

Der zweite Mann stößt ein schnaubendes Lachen aus und vergräbt seine Hände in den Jackentaschen.
"Du weißt wohl nicht, wie viel wert du bist oder, Mädchen?"

Ich weiß sehr wohl, dass meine Fähigkeiten ziemlich selten sind, aber was können sie damit schon anstellen?
"Ihr werdet mich verkaufen oder?"
Meine Arme zittern bei meinen eigenen Worten.

"So sieht's aus." Der Mann der mich hinter sich her zerrt, packt meine Arme fester und ich beiße mir vor Schmerz auf die Lippen.

"Verrate ihr bloß nicht zu viel, Zen," knurrt sein Partner ihm zu.

"Was hat der Verkäufer vor? Mit meiner Fähigkeit kann man doch nichts anfangen und ihr erwartet doch nicht wirklich, dass ich stumm Befehle befolgen werde oder euch gar folgen werde, ohne einen Fluchtversuch-."

Genervt stößt der Mann, der mich zieht, Zen, einen zischenden Laut aus und ich verstumme.
"Halt die Klappe und stell nicht so viele Fragen." Er beschleunigt seinen Schritt und ich versuche mich immer wieder aufzurappeln, doch immer wieder stolpere ich über meine eigenen Füße.

"Und wie du uns schön brav folgen wirst." Der Mann, der neben mir herläuft grinst spöttisch auf mich herab. "Oder denkst du, dass wir nicht wissen, wo sich deine geliebte Mutter befindet?" Sein Grinsen wird breiter, als er den Schock in meinem Gesicht sieht.

Das können sie nicht tun!
Sie können nicht mit dem Leben meiner Mutter drohen, damit ich ihnen wie ein Schoßhündchen folge!
Es könnte ein Bluff sein.
"Ach ja? Wo ist sie-"

"Die kranke? Im Krankenhaus? Ist sie nicht psychisch instabil?" Der Mann neben mir grinst noch breiter und ich schlucke.
Sie wissen es tatsächlich.

Meine Hoffnung auf eine Flucht stirbt mit seinen Worten. Ich werde das Leben meiner Mutter nicht aufs Spiel setzten, nur um mein eigenes zu retten. Lieber leide ich.
"Was habt ihr vor?" Flüstere ich fast tonlos. Ich werde nicht weinen. Nicht, wenn ich damit meiner Mutter helfe.

"Denkst du, dass es uns interessiert, was die Käufer mit dir anstellen werden? Wir holen uns die Kohle und verpissen uns." Dieser Zen zieht noch fester an meinen Armen und ich unterdrücke einen Schmerzensschrei.

Muss ich tatsächlich im Dunkeln tappen? Ich habe keine Anhaltspunkte und meine Chancen auf eine Rettung sind gering.
Kurz schweifen meine Gedanken zu Sasori, doch ich schlage es mir sofort aus dem Kopf. Alleine,wie er mich angeguckt hatte...
Er würde mir nie im Leben helfen.
Er hat besseres zu tun.

Ratlos lasse ich die Schultern hängen. Die Hoffnung aufzugeben ist doch nicht meine Art. Ich muss weiter kämpfen!
Ich brauche einfach mehr Informationen. Ich darf jetzt nicht aufgeben nur, weil es aussichtslos scheint. Es gibt immer einen Weg.

Nach endlichem Gehen machen wir eine Rast. Die Sonne ist dabei unterzugehen und ich versuche ein Muster in den Bewegungen der Männer zu erkennen und herauszufinden wohin wir überhaupt gehen.

Eine Puppe Mit HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt