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~Yuuka~

Schweiß rinnt meine Stirn hinab und ich versuche nicht zu laut zu hecheln.
Nach all den Jahren habe ich doch tatsächlich vergessen, wie unglaublich heiß es in Suna ist.

Unwohlsein breitet sich in mir aus.
Wie lange sollen wir noch warten?
Ich spiele mit meinen Fingern, da ich nicht weiß, was ich sonst tun soll und die Stille ist mehr als nur unangenehm.

Der Wind wirbelt die feinen Sandkörner durch die Gegend. Ich habe absolut keine Ahnung wo wir uns befinden. Wir sind zuvor noch ein ganzes Stück gewandert und nun stehen wir inmitten der Wüste. Kein Baum oder Strauch oder etwas anderes scheint in der Nähe zu sein.
Am Horizont kann ich die Hitzewellen sehen und ich kneife die Augen fest zusammen.

Meine Enführer stehen jeweils einer an meiner Seite und blicken in die Ferne.
Meine Gedanken schweifen zu meiner Mutter und ich bete kurz für ihre Gesundheit. Ihr Zustand hat sich gebessert und ich möchte nicht, dass der ganze Fortschritt verloren geht.

"Der lässt sich auch verdammt viel Zeit!" Fluchend kickt Zen einen kleinen Stein aus dem Sand mit der Schuhspitze zur Seite und wischt sich den Schweiß aus der Stirn.
"Hier hast du gelebt?"

Ich brauche einige Sekunden, bis ich merke, dass die Frage an mich gerichtet ist.
"Äh... ähm ja!" Rufe ich schnell und überspiele alles mit einem peinlich berühmten Lächeln.

"Wie hast du das ausgehalten? Ich sterbe jetzt schon!" Quängelt er wie ein Kleinkind.

"Für mich war diese Temperatur normal. Als ich nach Ame Gakure gekommen bin, dachte ich, dass ich erfriere." Ich lache ein wenig und ernte einen skeptischen Blick von Zen, weswegen ich verstumme.
Ach, ja.

"Benimm dich, wie eine billige Ware sich benehmen sollte!"

Sofort presse ich die Lippen aufeinander und wende mich ab.
Ich sollte wohl etwas weniger reden.

Wir warten weitere Minuten in der gleißenden Sonne, bis ich schließlich die Silhouette einer Person in der Ferne erkennen kann und mich aufrichte.
Kaji packt mich sofort am Arm und ich beiße mir auf die Zunge, da sein Griff stärker ist, als mir wohl ist.

Zen geht voran, um der anderen Person entgegen zu kommen und sie wohl zu grüßen, wie ich denke.
Ich verenge die Augen zu Schlitzen, um irgendwas erkennen zu können und schließlich sehe ich, wie Zen und die andere Person zurückkommen und vor mir stehen bleiben.

Zu meiner Überraschung ist die andere Person eine Frau.
Ihr Blick ist kalt und abweisend und sie mustert mich abwertend von oben bis unten.

Ich senke den Blick und zucke zusammen, als Kaji seinen Griff an meinem Arm verstärkt.
"Hier ist sie." Erklingt auch schon seine Stimme.

Ich spüre die Fingerspitzen der Frau unter meinem Kinn. Sie drückt dieses hoch, damit sie mich näher betrachten kann und lässt es schließlich los.
"Ich hab mehr erwartet. So wie sie aussieht, kann sie bestimmt nichts, aber gut."

Schluckend ziehe ich die Schultern hoch, um mich kleiner zu machen.
Ich bin nicht besonders stark und sehe auch nicht so aus und gerade weil ihre Worte der Wahrheit entsprechen, treffen sie mich umso mehr.

Sie will mich packen, doch Zen stellt sich plötzlich vor mich.
Verwirrt schauen meine Augen zu seinem Rücken hoch.
"Erst das Geld," verlangt er und ich lasse den Kopf wieder sinken.
Natürlich...

Traurig lächele ich in mich hinein. Ich bin so blöd, dass ich immer noch auf Rettung warte.
Niemand weiß wo ich bin, mit wem ich bin und wohin ich gebracht werde.
Das meiste davon weiß ich nicht ein mal selber.

Eine Puppe Mit HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt