- Ich. Will. Das. Nicht. -

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Dad...

Ich riss die Augen auf. Was war das denn? Ich träumte von meinem Dad? Wie er erschossen wurde? Und was meinte er mit "Es kommt etwas Großes auf mich zu"? 

Ich stempelte das ganze kurzeitig als verrückt ab, ohne mir länger darüber Gedanken zu machen. Vorerst.

Ich setzte mich auf und legte verschlafen die Decke beseite. Langsam bewegte sie meine Hand Richtung Handy. Ich drückte auf den Home-Button. 5:15 Uhr. Ich konnte noch 45 minuten schlafen. Aber etwas hinderte mich daran.

Kennt ihr dieses Gefühl? Wenn man extrem müde ist, aber trotzdem nicht mehr schlafen konnte? Genau dieses Gefühl hatte ich gerade. Somit stand ich auf.

Gähnend ging ich ins Bad. Dort duschte ich mich ausgiebig und föhnte dannach meine Haare. Währenddessen kamen mir wieder alle möglichen Gedanken in den Kopf. Was wird heute in der Schule passieren? Wird Mike mit seiner Truppe auf mich losgehen? Mir wurde flau im Magen. Sollte ich die Schule wechseln? Würde es dort besser werden?  Das Thema mit meinem Traum ließ ich vollkommen aus.

Nachdem ich fertig war checkte ich schnell die Uhr. Kurz vor sechs. Munterer als vorher ging ich zu Rosa. Ich stupste sie an. "Aufstehen", murmelte ich. Sie streckte sich darauf genüsslich, gähnte ein paarmal und setzte sich auf. Wortlos stand sie auf und ging in die Küche. Während sie gähnend die Teller ins Esszimmer brachte, holte ich Brot, Butter, Marmelade, Nutella und Honig. Ich stellte noch schnell Kakao dazu. Während des ganzem Frühstücks sagte Rosa kein Wort. Ich ging einfach davon aus, dass sie noch ziemlich müde ist, was oft vorkommt. Nachdem wir fertig waren, ging Rosa ins Bad und ich ins Wohnzimmer. Dort nahm ich mein Handy und überprüfte schnell Instagram und Twitter.  Ich war gerade fertig, als Rosa aus dem Bad kam.

Wir gingen zu den Schuhen, zogen unsere Jacken an und verabschiedeten uns. Dannach verließen wir das Haus und gingen getrennte Wege weiter.

Während sie zu ihrer Freundin ging, um mit ihr zusammen zur Schule zu gehen, spazierte ich zum Bus. Besser gesagt zur Bushaltestelle.

Dort angekommen lehnte ich mich gegen eine der Wände an der Bushaltestelle. Jetzt erst bemerkte ich, dass ich Gänsehaut hatte. Obwohl es Sommer war und ich sogar eine dicke Weste anhatte. Da ertappte ich mich auch dabei wie meine Füße nervös auf und ab wippten. Aber was brachte meinen Körper so durcheinander? Da fiel es mir wieder ein. Die Sache mit der Schule, Mike und mir. Als meine innere Stimme seinen Namen aussprach gab es mir einen Stich ins Herz. Daran bemerkte ich, dass ich meine Gefühle für ihn noch nicht ganz überwunden hatte. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, schoss schon ein anderer Gedanke in meinen Kopf. Wie würden sie reagieren? Man, oh man, das Ganze machte mir echt zu schaffen. Jetzt riss ich erschrocken die Augen auf. Hätte der Bus nicht schon längst dasein müssen? Habe ich ihn gerade verpasst, obwohl ich direkt davor stand? Dann blickte ich mich um. Ich saß gerade auf einem der Sitze im Bus. Danke Unterbewusstsein. Ohne dieses Wunderding hätte ich zur Schule laufen müssen. Oder ich wäre daheim geblieben, was mir auch recht gewesen wäre. Da das geklärt war, driftete ich schon wieder in meine Gedanken. Ich hatte Angst. Schreckliche Angst. Mit zittrigen Händen angelte ich mein Handy aus meiner Tasche. Ich öffnete Whatsapp. Dannach den Chat mit Manu.

Ich: Sitze gerade im Bus. Ich kann das nicht. Ich will nicht. Bitte hilf mir

Ich hatte gerade erst die Nachricht abgeschickt, als er schon antwortete.

Manu: Du schaffst das schon. Und falls es zu schlimm wird, ruf mich einfach an. Ich werd' kommen und denen mal eine aufs Maul hauen. :)

Das munterte mich auf. Wenn auch nur ein bisschen. Ich bedankte mich vorzeitig bei ihm und seufzte. Wie sollte ich das nur alles überstehen? War es wirklich so eine gute Idee mit Youtube anzufangen? Hätte ich dann diese ganzen Probleme nicht?

Ich schaute den Gebäuden und Bäumen zu, an denen wir vorbeifuhren. Da hielt der Bus mit einem Ruck an. Die Unruhe in mir stieg. Ich verließ den Bus und sah auf das Schulgebäude. Bei jeden Schritt, wurde es schlimmer. Ich. Will. Das. Nicht. Ich. Will. Das. Nicht. So ging das die ganze Zeit, bis ich schließlich vor der Eingangstür der Schule stand.

Jetzt oder nie. Ich konnte mich nicht ewig verstecken. Mit diesen Sätzen versuchte ich mir Mut zuzusprechen, was sich als unmöglich erwies. Meine Angst stieg ins Unermessliche, als ich die Türklinke umklammerte. Ich atmete noch einmal tief durch und drückte die Tür auf.

Jetzt fing es an. Ich war die Zielscheibe für alle. Mike, Steffi, James... Ich hatte Angst.

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Hallu Krümel :3
Da bin ich wieder :D

In diesem Kapitel bekommt man ja richtig Mitleid mit der kleinen Nati. Wie sie einfach so, ganz hilflos, der gemeinen kalten Welt ausgeliefert wird.

In diesem Kapitel kamen auch mega viele Fragen vor. Ihr könnt ruhig in den Kommentaren auf einige davon eingehen.

Aber ganz wichtig: Was erwartet sie in der Schule?

Vermutungen und Fragen → Ab in die Kommentare. :D

Bis zum nächsten Kapitel ❤

MysterieGirl (feat. Youtube) *on hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt