-Das wirst du bereuen-

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Verschlafen wachte ich am nächsten Morgen auf. Was war heute? Montag, Dienstag, Mittwoch? Ich hatte keine Ahnung. Ich ging einfach davon aus, dass Donnerstag war.

Ich setzte mich auf und blickte mich um. Rosa war nicht in ihrem Bett. Plötlich wurde die Türklinke runtergedrückt.

Schnell legte ich mich wieder hin. Ich werde meiner Schwester jetzt mal ordentlich erschrecken.

Leise tapste Rosa zu meinem Bett. Ich zählte den Countdown runter. 3....2.... Waaaah! Was war das? Ich spürte eiskaltes Wasser auf meiner Haut. Erschrocken setzte ich mich auf. Sofort sah ich Rosa. Grinsend stand sie mit einem leeren Glas in der Hand vor mir.

"Dein Ernst? Du hast mir grad' kaltes Wasser über den Kopf geschüttet?!", sagte ich fassungslos. "Ich wollte es einmal ausprobieren", lachte Rosa.

Wir quatschten noch ein bisschen und gingen dann unserer Morgenroutine nach.

~~~~~~Vor dem Schulgebäude~~~~~~

Ich blickte zu dem Schulgebäude auf. Es war ein Altbau. Er faszinierte mich schon immer. Die ganzen unglaublich realistischen Gemälde, die Skulpturen in Menschensgröße und die Kuppel oben am Dach.

Viele Leute finden das langweilig. Wahrscheinlich, weil sie nicht wissen was für Arbeit dahintersteckt. Ich meine, die hatten einen Stein, und jetzt ist das ein Mensch der scheint, als wäre er nur erstarrt und könnte jeden Moment zum Leben erwachen.

So genug geschwärmt. Die Schule war ein Ort des Grauens. Der Unterricht, die Lehrer die Schüler. Seufend bewegte ich mich Richtung Eingang. Da fiel mir ein, dass ich ja noch Mike hatte. Ein leichtes Grinsen huschte über mein Gesicht.

Da wir in der ersten Stunde Chemie hatten ging ich über die Treppen in den Chemiesaal. Dort setzte ich mich in die zweite Reihe ganz links, zu den Fenstern. Ich hätte mich normalerweise in die letzte Reihe verkrümelt, aber der Chemie-Lehrer hat die Sitzordnung ausgelost.

Als ich mich gesetzt hatte blickte ich mich um. Mike saß in der dritten Reihe Mitte. Er war gerade in ein Gespräch mit James und Stefanie verwickelt. Der hatte Glück der konnte wenigstens bei seinem Kumpel sitzen.

Ich sah zu Mike. Unsere Blicke trafen sich. Ich grinste und machte den Mund auf um ihn zu begrüßen, doch da sah er wieder weg. Ab dem Moment ignorierte er mich.

Ich fing gerade an mir Sorgen zu machen, als Stefanie sagte, "Was glotzt du so blöd?"

Ähm, Hallo? Das war mein Freund? Und das wollte ich ihr auch sagen, doch sie unterbrach mich.

"Verpiss dich, Mike gehört mir", knurrte sie zornig.

Warte...WAS?! Okay, das war genug. Die ganze Wut die sich über die Jahre in mir angestaut hatte, musste raus. Nornalerweise ließ ich immer alles stumm über mich ergehen, aber jetzt reichte es. Wütend stand ich auf und stapfte zu ihr.

"Mike ist mein Freund. Ist das klar?! Also verzieh dich sonst kann ich ziemlich unangenehm werden.", sagte ich wütend.

Alle drei sahen ziemlich erschrocken aus. Vorallem James. Mit sowas hatte er nicht gerechnet. Das bestärkte mich. Aber der verwirrte Blick von Mike machte mich etwas unsicherer. Sollte er nicht auf meiner Seite stehen?

Stefanie lachte auf, "Du glaubst doch nicht ehrlich, dass Mike sich mit so einer fetten Kuh wie dir abgibt! Mike liebt mich und das weiß jeder hier."

Meine Augen wurden feucht. Nein, das darf doch nicht wahr sein. Ich sah zu Mike. Stefanie hatte sich in der Zwischenzeit an ihn geschmiegt und gab ihn einen Kuss auf den Mund. Er lächelte. Ich drehte mich um, schnappte meine Tasche und rannte aus dem Raum. Ich spürte Stefanies triumphierenden Blick wie er sich in meinen Rücken brannte. Ich achtete nicht auf die Menschen im Flur. Ich wollte einfach nur hier raus. Während ich vom Schulgelände rannte schossen mir die Tränen in die Augen. Ich hatte ihm vertraut! Die ganze Zeit! Mit Tränen in den Augen rannte ich nach hause. Ich stürzte in die Wohnung und rannte in den Aufnahme-Raum.

Während ich keuchend zum Schreibtisch ging passierte etwas. Die endlose Traurigkeit verschwand. Sie wurde ersetzt von Leere und dannach von Zorn und Wut. Jetzt würde alles anders werden ich zerriss das Bild von mir und Mike, dass ich gemacht hatte. Dann nahm ich meine Maske und warf sie in eine Ecke.

Er wollte Rache. Tja, die kann er auch bekommen. Ein böses Grinsen schleichte sich auf mein Gesicht. Die werden es schon bereuen, was sie mir die ganze Zeit angetan hatten.

Das war nämlich erst der Anfang vom Ende...

MysterieGirl (feat. Youtube) *on hold*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt