Vorwort

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Hey, das da bin ich, ein ganz normaler Teenie Namens Glenn und da wir uns im 21. Jahrhundert befinden könnte man die Tatsache das ich mich zu Frauen hingezogener fühle als zu Männern, auch als ganz normal betiteln. Angefangen hat das vor knapp 2 Jahren als ich festgestellt habe, dass die Vorstellung irgendwann einmal neben einer weiblichen Person aufzuwachen, mir ganz gut gefällt und so öfter ich mich gefragt habe, ob ich vielleicht tatsächlich bisexuell oder gar lesbisch sein könnte, war es schon passiert.

Ich hatte mich Hals über Kopf in ein Mädchen verliebt .

Ja schöne Scheiße, wenn die Person ausgerechnet zu deinen Freunden gehört, sie in deine Klasse geht und wer hätte es gedacht, hetero ist. Das ist doch das beste Geschenk was einem gemacht werden kann, danke Mutter Natur, denn ich bin nicht kirchlich oder irgendeiner Religion verpflichtet, was vielleicht in meiner Lebenssituation gar nicht so verkehrt ist.

Aber gut, zurück zu ihr, dass sie wunderschön, talentiert, sportlich und dazu noch schlau ist, ist einfach eine Tatsache die man nicht leugnen kann.Durch eine Klassentrennung haben wir uns überhaupt erst kennengelernt und wie sich schnell herausstellte, konnten sich beide Klassen nicht wirklich ausstehen, aber gut da mussten wir alle durch .

Es hat nicht mal all zu lang gedauert, da hatten sich die ersten Grüppchen gebildet unter anderem meine beste Freundin Läticia, Nellie, Elina und ich. Wie konnte es auch anders sein, war natürlich eines der Mädchen das, was mein Herz schon nach kurzer Zeit geraubt hatte.

Aus den Neuen und den Alten 9.Klässlern wurde nach einer Weile eine Klasse, klar gibt es immer Menschen die irgendwas zu meckern haben und nie mit allem zufrieden sind, aber das lässt sich einfach nicht vermeiden. So weit so gut, das sich Gefühle für sie hatte, konnte ich ihr ja schlecht ins Gesicht sagen, vor allem, weil ich mir ja selber nicht mal so sicher war und unsere immer weiter wachsende Freundschaft auf dem Spiel stand.

Wie dem auch sei, von Tag zu Tag wurde das Gefühl immer stärker und ich musste mir eingestehen das ich definitiv verknallt war. Wir haben uns immer besser verstanden und ich war natürlich die Doofe, die sich aufgrund eines Vortrags in Deutsch über unseren Berufswunsch an eine, für mich, zu gute Vorstellung geklammert hatte.

Es ging um die Kripo und wie sich herausstellte hatten Läticia, Elina und ich den selben Beruf gewählt. Wäre ja irgendwie langweilig, wenn 3 Leute zum selben Thema das Gleiche erzählen, also entstand eine Dreiergruppe. Wir trafen uns bei mir zu Hause und arbeiteten an unserer Präsentation.Wir redeten darüber wie lustig es wäre, nach unserem Abi in eine WG zu ziehen und zu dritt den selben Beruf auszuüben. Ja das wäre dann auch die Sache, die mir mein Leben vielleicht ein klitzekleines Bisschen schwerer gemacht hat. Klar ist die Vorstellung für mich jetzt immer noch ganz schön, aber Dinge verändern sich und Läticia hat mittlerweile auch einen anderen Beruf auf ihrer Liste und ich selber stehe momentan zwischen Bundespolizei und Bundeswehr also wäre das Thema auch geklärt.

Da ich nicht wirklich damit klar kam, die Gefühle für sie in mich hinein zu fressen, habe ich ihr 3 Briefe geschrieben in denen ich mich ihr anonym geäußert habe. Nicht lang nachdem ich ihr den ersten heimlich in ihre Tasche gesteckt hatte, schrieb sie mir und fragte ob ich das gewesen sei, das mit dem Brief, natürlich stritt ich das ab und versuchte die nächsten Tage nicht auffällig zu wirken, keine Ahnung ob mir das gelungen ist. Nach dem 2. Brief ist es dann zur Aussprache zwischen ihr und mir gekommen. Es flossen Tränen von Beiden und wie natürlich erwartet, musste ich schließlich mit der Tatsache klarkommen, dass sie mir versichern konnte, hetero zu sein.

Elina hat die Freundschaft, obwohl mein Verhalten Grund genug dafür gewesen wäre, nicht beendet und somit konnte ich ihr dann am letzten Schultag den 3. und letzten Brief geben. Ich will nicht sagen, dass uns diese Sachen mehr zusammen geschweißt hat als vorher, aber mittlerweile sind wir so gute Freunde, dass sich aus unserer 4er Gruppe, die Erdbeerbande gebildet hat und wir so gut wie jeden Tag zusammen sind, zumindest was die Schulzeit betrifft.

Mit 15 habe ich mich dann auch bei meinen Eltern geoutet, die sage ich mal, relativ gut damit klar kommen. Es wird immer Momente geben, an denen ich hoffe nicht homosexuell zu sein, da Fragen wie ob ich mit Elina zusammen wäre oder ob zwischen uns was läuft einfach nur weh tun und Homophobie auch im 21. Jahrhundert noch nicht zur Seltenheit geworden ist .

Naja und somit wären wir auch in meiner Gegenwart .

Der Tag XWo Geschichten leben. Entdecke jetzt