Sonnenuntergang

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Ich musste nochmal einen Krimi schreiben. Hatte eigentlich eine coole Idee, aber da ich unter Zeitdruck stehe und bei meiner Storie etwas fest steckte, habe ich mich entschieden, nochmal etwas völlig neues, einfaches zu machen. Here you go!

Sahra stand am Herd und kochte gerade das Essen, als ihr Mann nachhause kam. Es war genau wie immer. Sie hatte schwarze Ringe unter den Augen, er stank nach Bier und Blut. Müde strich sie über ihren dicken Bauch. Sahra hatte lange darüber nachgedacht. Es war keine Handlung im Affekt, es war der letzte Ausweg den sie für sich und ihr ungeborenes Kind sah. Wenn sie es nicht tun würde, da war sich Sahra sicher, würde sie das Kind verlieren oder es würde kein Jahr alt werden. „Hast du...dasss essen fedig Schlampe?", lallte John und torkelte durch den Gang. Sahra schaute betrübt zu Boden. Der Alkohol hatte wirklich nichts mehr von dem Mann übrig gelassen, in den sie sich vor Jahren verliebt hatte, als sie noch eine strahlende Schönheit gewesen war. Nichts erinnerte mehr an den Mann der im schwarzen Anzug neben ihr am Altar gestanden hatte, als er noch ein Gentleman gewesen war. Heute waren Sahras Haare verfilzt und das blond wurde langsam braun. John hörte nicht mehr auf zu trinken und das Geld war knapp. Sahra hatte alles durchgeplant. Es würde aussehen als hätte er sich tot getrunken. Nach ein paar Tagen würde die Nachbarin ihn finden wenn sie die Blumen gießen kam. Sahra hatte ihre Sachen gepackt und besagter Nachbarin erzählt sie würde zu ihrer Schwester fahren und dort ein paar Wochen die Landluft genießen. Sie solle mal nach den Blumen schauen, weil John doch so schlecht mit Pflanzen konnte. Sahra nahm dass essen vom Herd. Ihre Koffer waren schon im Auto, nach dem Essen wollte sie los. Die Fahrt zu ihrer Schwester war lang, sie würde erst gegen 7 Uhr morgens ankommen. Schweigend ließ sie das Essen vor ihrem Mann auf den Tisch gleiten. Es war nur ein kleiner Kniff, nur etwas zu starker Alkohol mit einer Schlaftablette. John würde erst Stunden später daran sterben. Niemand könnte die Linie zu Sahra ziehen. Sie würde furchtbar schockiert sein und in Tränen ausbrechen wenn sie es erfuhr, das hatte Sahra sich fest vorgenommen. Vielleicht müsste sie das nicht einmal vorspielen. Nein, wahrscheinlich würde sie ehrliche Tränen weinen. Sie stellte das Glas vor ihrem Mann ab und strich sich durch die Haare. „Ich fahre für ein paar Tage zu meiner Schwester, Schatz", erklärte Sahra schnell. John lehrte das Glas in einem Zug und rülpste laut. Die junge Frau, die jetzt so alt aussah, griff sich ihre Jacke vom Haken und zog sie über. Dann ging sie zu ihrem SAuto. Sie ließ es an und fuhr die Straße hinunter. „Keine Sorge Baby, du wirst sicher und geborgen aufwachsen", versprach Sahra dem kleinen Wesen in ihrem Bauch. Dabei lächelte sie müde. Und während sie die Stadt verließ, ging die Sonne unter.

EllaWhere stories live. Discover now