GELD

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𝒟𝒾𝑒 wilden Kerle standen vor einer riesigen Tür. Man konnte diese schon beinahe als gewaltiges Tor bezeichnen. Die Bank sah mehr aus nach Palast eines Scheichs. Es gab verschnörkelte Säulen und der Boden sah aus wie aus Mamor. Jemand musste viel Geld in dieses Gebäude investiert haben. Figuren waren in den Wänden eingemeißelt und starrten mit leeren Augen auf das Schauspiel vor ihnen. Ein paar Angestellte liefen wie aufgeregte Hühner ihrer Arbeit nach. Sie waren fein gekleidet. Die Frauen in Bleistiftröcken und Bluse und die Männer im kompletten Anzug plus Krawatte. Jedoch hatte eine gewisse Fußballmannschaft den Betrieb vor dem Tor eingestellt und das mit ihrer bloßen Existenz. Entgeistert und aufgebracht waren sie alle stehen geblieben um das Geschehen zu betrachten. Acht Jungen und ein Mädchen. Die Jungen steckten in Anzügen und das Mädchen in einem weißen Kleid. Zusätzlich zu den Trachten trugen sie auch noch schwarze Sonnenbrillen. Für manche schien dies ein komischer Aufzug zu sein, doch die Kerle verspürten keinen Scham oder zeigten Anzeichen von einem Schamgefühl. Sie hatten ein Ziel und dieses galt es zu erreichen. 

Ein Mann war von einem Tisch aufgesprungen und hatte sich vor die große Tür gestellt. Er war etwas schlaksig und trug eine Brille auf der Nase. Genauso wie alle anderen steckte auch er in einem Anzug und Krawatte. Diese war gestreift. Er war dabei sein Jackett zu zuknöpfen und streckte eine Hand aus um den Kerlen zu signalisieren, dass sie stehenbleiben sollten. „Halt! Einen Moment!", rief er aus. Angewurzelt blieben die Kerle stehen.

„Was wollt ihr denn hier?", stotterte der Mann ungläubig. Als könnte er nicht glauben, dass Kinder vor ihm stehen würden. Während er das sagte strich er seinen Anzug glatt.

Der Anführer der Kerle erhob unbeeindruckt von dem ganzen Getue die Stimme. Sie war fest und entschlossen. „Wir möchten zu ihrem Direktor." Aufmerksam verfolgten die Angestellten die Unterhaltung zwischen den gegensätzlichen Parteien. „Oh", brachte der schlaksige braunhaarige Mann hervor,"der Herr Direktor ist ein sehr beschäftigter Mann." Um zu unterstreichen wie beschäftigt der Direktor doch sei, betonte er das ‚sehr' was gleichzeitig auch ausdrücken sollte, das er keine Zeit für unwichtige Gäste hätte wie die Kerle. Leon, der Anführer der Kerle, ließ sich jedoch nicht abwimmeln. „Genau", sagte er, als hätte der Dunkelbraunhaarige so etwas erwartet, „deshalb haben wir einen Termin. Sie haben mich höchstpersönlich verbunden."

Verdattert blickte sein Gegenüber dem wilden Kerl in die Augen, dann schweiften sie ab und seine Stirn zeigte Falten. Er versuchte sich zu erinnern, doch er konnte nicht aus seinen Erinnerungen die Stimme des kleinen Jungen vor ihm wieder erkennen. Selbst wenn er die Wahrheit sagen würde, diese kleine Bande sollte woanders ihre Spiele spielen und nicht die Zeit des Direktors verschwenden. „Ich glaube nicht, daran würde ich mich erinnern.", erwiderte er schließlich und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken. Er setzte ein unechtes Lächeln auf.

„Joschka", befahl Leon unbeeindruckt. Joschka gab seinem Anführer eine Tasse welche Leon entgegennahm. Dann hob er sie hoch zu seinem Gesicht und begann in sie reinzusprechen. „Guten Tag Herr Bübchen, DwK International hier. Es geht um eine Investition von nationaler Bedeutung." Während Leon sprach veränderte sich der Gesichtsausdruck von dem eben genannten Herrn Bübchen. Er schien sich nun an etwas zu erinnern, war jedoch, nach seinem Ausdruck zu urteilen, nicht sehr glücklich über diese Entdeckung. Es herrschte kurz Stille bis der Anführer erneut zu sprechen began. „Und, was ist? Ich dachte ihr Direktor wäre ein sehr beschäftigter Mann?" Leons Stimme hatte einen ironischen Unterton. Er schien es zu genießen, wie sich der Gesichtsausdruck von Herrn Bübchen geändert hatte. Siegessicher war er einen Schritt nach vorne getreten. „Wie bitte?", fing der schlaksige Mann an zu stottern," oh ja, einen Moment bitte." Herr Bübchen machte Andeutungen sich schon umzudrehen, jedoch schnappte er sich im letzten Moment noch die Tasse von Leon welche der Anführer bis vor einer Sekunde noch gehalten hatte. Er klopfte an die Tür und schlüpfte dann nach einem Moment durch einen Spalt hindurch.

Mädchenhafter geht es nicht!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt