3. Folge 🌺

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Blut der Nachfahren

Liebes Tagebuch,

ich bin schwanger. Ich bin so glücklich! Wenn da nicht diese ätzende Morgenübelkeit wäre, die mich täglich plagt. Heute sind Damon und ich zum ersten Mal gemeinsam zum Frauenarzt gegangen. Bei dem Ultraschall haben wir unser kleines Würmchen gesehen. Damon ist vor Stolz fast geplatzt, dass hat man gemerkt. Was soll ich sagen- die Frauenärztin hat jetzt Angst vor ihm. Er muss also kein Vampir sein, um anderen Angst einzujagen. Ich kann es kaum erwarten, das Geschlecht zu erfahren, geschweige denn unser Baby endlich in den Armen halten zu können.

 Ich kann es kaum erwarten, das Geschlecht zu erfahren, geschweige denn unser Baby endlich in den Armen halten zu können

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Caroline parkt ihr Auto direkt vor dem Anwesen der Jäger. Sie macht den Motor aus. Dann dreht sie sich um, zu ihren Töchtern Lizzie und Josie.
"Ihr zwei Süßen, bleibt schön brav im Wagen, bis Mommy wieder zurückkommt, okay?", sagt Caroline zu ihnen.
"Okay", meint Josie.
"Lizzie?" Caroline sah sie fragend an.
"Okay, Mommy", erwidert nun auch Lizzie, wenn auch etwas widerwillig, während sie an ihrem Anschnallgurt herum nestelt.
"Also gut", sagt Caroline und atmet tief durch. "Dann mach ich mich mal an die Arbeit." Sie läuft zur Haustür und klopft. Wenig später öffnet Jeremy ihr die Tür.
"Hi", begrüßt sie Elenas kleinen Bruder.
"Hi, komm einfach mit. Ich zeig dir wo sie ist." Das Menschenmädchen, das ihr seit ein paar Tagen illegal gefangen haltet, ergänzt Caroline in Gedanken. Sie läuft Jeremy hinterher, der sie die Treppen hinunter in einen Keller führt, der stark einem Verlies ähnelt.
"Warum habt ihr ihn am Leben gelassen?", fragt Caroline ihn, als sie den Ripper sieht. "Damon will ihn noch ein wenig ausquetschen", antwortet Jeremy, "hier ist sie."
Als Caroline die junge Frau erblickt, kommen Schuldgefühle in ihr auf.
Weil sie erst jetzt zu ihr gekommen ist, musste Mary mehrere Tage in diesem  Zustand verbringen. Mit den Erinnerungen an die Ermordung ihres Freundes und dann wird sie auch noch mit ihm in der Nähe in eine Zelle eingesperrt, sodass sie den Ripper hören kann, wenn er spricht.
Mary zuckt zusammen, als Jeremy die Zellentür aufsperrt. Caroline betritt die Zelle. Die Gefangene fängt an zu weinen.
"Keine Angst, ich tue dir nichts", versucht Caroline sie zu beruhigen. "Schau mir in die Augen!", fordert sie Mary auf. Diese gehorcht ihr sofort, wohl aus Angst.
Caroline fokussiert sich auf Marys Augen.
"Sprich mir nach: Ich weiß nicht, dass mein Freund ermordet wurde."
"Ich weiß nicht, dass mein Freund ermordet wurde..." Marys Blick wird leer.
"Dein Freund hat dich verlassen. Du bist wütend auf ihn."
"Mein Freund hat mich verlassen. Ich bin wütend auf ihn."
"Du hast keine Erinnerung daran, dass du hier eingesperrt warst."
Mary braucht das gar nicht wiederholen. Nachdem sie ihr volles Bewusstsein wieder zurück erlangt hat, fragt sie verwirrt: "Wo bin ich hier?"
"Oh", Caroline verstellt ihre Stimme übertrieben fröhlich, "du hast auf unserer Party wohl zu viel getrunken und hast dich in unserem Keller verlaufen. Ich weiß, ziemlich gruselig hier unten. Jeremy wird dich hinaus begleiten." Jeremy nimmt ihren Arm.
Gemeinsam gehen sie aus der Zelle, schlagen aber eine andere Richtung ein. Mary darf den eingesperrten Ripper nicht sehen.
Kurz nach dem die beiden verschwunden sind, geht auch Caroline. Als sie an der Zelle des Rippers vorbei geht, packt er blitzschnell ihren Arm. Erschrocken will sie sich dem Vampir entziehen, doch er ist stärker. Schmerz durchfährt ihren Arm. Caroline schreit auf. Sie kannte das Gefühl, manchmal passierte es Lizzy und Josie ausversehen. Ein Häretiker, erkennt Caroline.
"Lass mich los!", faucht sie den Ripper an.
"Sind das deine Kinder?", fragt er grinsend. Wahrscheinlich hört er sie mit seinem Vampir-Gehör bis hier. Auch Caroline hört die Zwillinge zanken.
Der Griff des Häretikers wird fester, als sie nicht gleich antwortet.
"Ja."
"Aber du bist doch ein Vampir. Wie kann das sein?"
"Sie sind nicht meine leiblichen Kinder. Ich habe sie trotzdem zur Welt gebracht", erwidert Caroline wütend.
"Meine Mutter ist auch ein Vampir. Sie hat mich auch als Vampir zur Welt gebracht."
Das verblüfft Caroline. Sie hat gedacht, sie sei ein Einzelfall gewesen.
Endlich lässt der Vampir Caroline los. Erleichtert läuft sie ganz schnell von ihm weg.

"Atme ganz tief ein und aus. Beruhige dich. Alles ist gut", redet Stefan auf sie ein.
"Nichts ist gut. Es hat kein Ende. Wir werden ewig hier gefangen bleiben!", kreischt Katherine. Sie hat ihre Atmung nicht mehr unter Kontrolle und Tränen fließen ihre Wangen herunter. "Es gibt keinen Ausweg", wiederholt sie schluchzend. Sie schmiegt sich in Stefans Arme und er lässt es erstaunlicherweise zu. Das ist wenigstens etwas tröstlich. Wäre er nicht hier, wäre sie viel eher verrückt geworden.
"Zum Glück sind wir nicht alleine hier", murmelt Katherine an Stefans Brust, während er ihr den Rücken streichelt.

Bonnie durchstöbert ihr ganzes Haus nach Büchern und Grimoires, die ihr Antworten auf ihre Fragen geben können. Sie durchblättert ein Buch nach dem anderen und zerbricht sich den Kopf, darüber wo Stefan und Enzo mittlerweile sind. Als sie schon aufgeben will, stößt sie auf den Artikel Die Macht des Bluts eines Nachfahrens.

Kaum ein Blut ist so wertvoll und mächtig wie das eines Nachfahrens, wenn man das eines Doppelgängers ausschließt. Je näher die Verwandschaft, desto mächtiger das Blut. Früher konnten man mit dem Blut eines Sohns oder einer Tochter sogar noch die Toten zurückholen, bis die andere Seite und die Hölle erschaffen wurde.

Schade, denkt Bonnie, dass weder Stefan noch Enzo Kinder hatten. Da es die andere Seite und die Hölle nicht mehr gibt, hätte sie diesen Zauber anwenden können, der unter dem Artikel genau erklärt wird.
Sie blättert und sucht weiter, bis sie vor Müdigkeit zusammen bricht.

"Du hast also eine Vampirin zur Mutter", konfrontiert Damon Marcio.
"Sie ist offensichtlich nicht meine leibliche Mutter, sie weiß, dass sie mich nicht auf natürliche Weise empfangen hat, sondern dass irgendein Zauber dahinter steckt."
"Aha." Damon strengt seinen Kopf an. Marcio ist ein Ripper wie Stefan und ein Häretiker wie Valerie. Kann es möglich sein, dass Valerie unabsichtlich denselben Zauber wie der Gemini-Zirkel ausgeführt hat und ihr ungeborenes Kind irgendwo hingazaubert hat, bevor Julian es umbringen konnte?
Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
"Wann bist du geboren, Marcio?", fragt Damon.
"1864", antwortet Marcio.

The Vampire Diaries Staffel 9Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt