RIPPER
Plötzlich breitet sich auf natürliche Weise Nebel auf der Fahrbahn aus. Mary reduziert vorsorglich die Geschwindigkeit. "Seltsam", sagt sie zu ihrem Freund Noah auf dem Beifahrersitz. Wie aus dem Nichts steht jemand auf der Fahrbahn, als Mary wieder nach vorne schaut. Zu Tode erschrocken tritt sie auf die Bremse und schafft es gerade noch so, den Mann nicht zu erfassen. Geschockt sieht sie ihn an. Und er starrt genauso zurück. "Glaubst du, er steht unter Schock?", fragte Noah sie, offenbar hat er sich schneller erholt. Mary konnte nur nicken. "Ich frag ihn mal, ob bei ihm alles okay ist." Noah stieg aus, die Autotür ließ er offen, sodass Mary ihn hören konnten. "Hey!", spricht Noah ihn an. Mechanisch und doch unglaublich schnell wendet der Fremde den Blick von Mary ab und richtet ihn auf ihren Freund. In dessen Gesicht breitet sich Furcht aus. Und dann geht alles ganz schnell. Der Fremde greift Noah an, saugt ihm alles Blut aus den Adern, bis Noahs abgetrennter Kopf auf die Windschutzscheibe schlägt. Mary kreischt entsetzt auf.
Der Mann schaut jetzt Mary an. Und sie weiß: Sie ist die nächste.
Jeremy verfolgt den Ripper jetzt schon seit Tagen, bis nach Mystic Falls, seiner Heimatstadt. Warum immer Mystic Falls? Es war nicht schwer ihm zu folgen, er hinterließ überall abgerissene Köpfe wie Hinweisschilder bei einer Schnitzeljagd. Jeremy ist sehr verblüfft von der außergewöhnlichen Stärke. Normale Vampire fängt er viel schneller ein, um sie zu töten. Mittlerweile ist er sich ziemlich sicher, dass es sich bei diesem Vampir um einen Häretiker handelt. Es ist mitten in der Nacht, als Jeremy ein gellender Schrei durch Mark und Bein geht. Der Ripper, denkt er sofort, muss gerade zugeschlagen haben!
Er drückt so fest es geht aufs Gaspedal und holt alles aus seinem Geländewagen heraus. Auf dem Beifahrersitz liegt seine mit Eisenkraut geladene Waffe. Als er einen Wagen sieht, der mitten auf der Straße mit offenen Türen steht, macht Jeremy eine Vollbremsung. Schnell springt er aus seinem Wagen und zerrt die Eisenkraut-Waffe mit sich. Der Ripper will sich gerade eine Frau beißen, als ihn der Eisenkraut-Pfeil in den Hals trifft. Sofort sackt der Vampir zur Seite.
Fassungslos starrt ihn die Frau an."Ach, komm schon, Stefan, was sollen wir den sonst die ganze Zeit machen?", sagt Katherine und zieht an seinem T-Shirt herum. "Mach was anderes gegen deine Langweile und lass mich endlich in Ruhe!", droht Stefan Katherine.
"Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich dich rumkriege, und wir scheinen eine Menge Zeit zu haben!", sagt diese. "Es ist wie damals in der Gruft, weißt du noch?"
"Ja, eine schreckliche Erinnerung", zischt Stefan feindselig. Katherine nervt ihn. Seit Stunden. Wahrscheinlich schon seit Tagen, vielleicht auch schon Monaten. Sie haben beide kein Zeitgefühl mehr, denn immer ist alles strahlend weiß und sie haben nie das Gefühl von Müdigkeit gehabt.
"Ich habe es schließlich schon einmal geschafft", meint Katherine selbstzufrieden, "das war doch eine heiße Nacht, nicht wahr, Stefan?" Bei der Erinnerung an ihren One-Night-Stand durchfährt es Stefan tatsächlich heiß.
Doch er bleibt standhaft."Du hast mich gerufen und schon komm ich angelaufen, wie ein kleines Hündchen, obwohl ich noch vor zwei Tagen im Sterben lag." Damon ist endlich angekommen. "Du hattest die Grippe, Damon", sagt Bonnie genervt. Sie wenden sich der Zelle zu, in der der Häretiker gefangen ist.
"Du hast nach Stefan gefragt, aber der ist tot. Damon ist sein Bruder", sagt Bonnie zu Marcio. "Warum hast du meinen Bruder gesucht?", fragt Damon ihn stirnrunzelnd. "Weil ich gehört habe, dass er auch ein Ripper ist, der sich aber unter Kontrolle halten kann. Ich wollte das auch lernen!"
"Stefan und Kontrolle?", Damon lacht laut, "mein Bruder hatte sich nie in Kontrolle, was Menschenblut angeht. Er ist auf Tierblut umgestiegen. Das ist das sagenumwobene Geheimnis." Damons Stimme klingt spöttisch. Er wird nicht gerne an seinen verstorbenen Bruder erinnert. "Und was ist mit ihr?", fragt Damon und meint die elende Frau, dass in der Zelle neben der von Marcio sitzt.
"Caroline muss ihre Erinnerungen löschen, sie hat zu vielgesehen. Aber wir konnten sie bisher nicht erreichen."Langsam glaubt Elena nicht mehr, dass sie sich bei Damon mit der Grippe angesteckt hat. Sie hat nicht die richtigen Symptome. Weder hat sie Fieber noch ist ihre Nase verstopft. Und im Moment geht es wieder ganz normal. Sie läuft ein wenig im Park umher, obwohl es ziemlich regnerisch ist, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Sie kommt bei der Apotheke an. Sie bleibt kurz stehen. Dann trifft sie eine Entscheidung.
Sie geht in die Apotheke und kauft sich einen Test. Damon und sie sind beim Thema Verhütung etwas unvorsichtig gewesen, gesteht Elena sich ein. Schließlich sind sie es lange gewohnt gewesen, als Vampire unfruchtbar zu sein. Da kann man schon mal vergessen, dass man wieder fruchtbar war. Aufgeregt läuft Elena nach Hause. Es wäre zwar ungünstig, jetzt ein Kind zu bekommen, weil sie ihr Studium noch nicht abgeschlossen hat, aber trotzdem würde sie sich freuen, glaubt sie.
Zuhause angekommen geht sie gleich ins Bad. Wenig später schaut sie auf die Anzeige des Schwangerschaftstests. Noch kein Ergebnis. Nervös schaut sie auf die Uhr. Noch zwei Minuten laut der Packungsbeilage. Doch als ihr Blick wieder auf den Test fällt, steht das Ergebnis schon da. Und es verschlägt ihr die Sprache. Schwanger- ein bis zwei Wochen.Es ist spät abends, als Damon vom Verhör des Rippers nach Hause kommt.
Leise öffnet er die Wohnungstür, um Elena nicht zu wecken falls sie schläft.
Doch als er das Schlafzimmer betritt, sieht er, dass Elena noch wach ist.
Sie liegt schon im Bett und liest ein Buch, offenbar lernt sie für ihr Medizinstudium.
"Damon, ich hab auf dich gewartet", sagt Elena und in ihrer Stimme liegt kein Vorwurf.
"Hättest du nicht machen müssen. Du solltest dich lieber ausruhen. Du bist krank", flüstert er und streicht ihr zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht.
Sie strahlte ihn an.
"Was ist?", fragt Damon, verwundert über ihr glückliches Lächeln.
"Ich bin nicht krank." Elenas Stimme versagt ein wenig.
"So schnell kannst du nicht wieder gesund sein..."
"Ich war nie krank", hilft sie ihm weiter, doch er versteht es immer noch nicht.
"Hä?", rutscht es Damon ungewollt raus.
"Ich bin schwanger", verkündet Elena augenrollend.
"Was?" Das hat Damon jetzt nicht erwartet.
"Ich bin schwanger!", sagt sie laut. Sie kichert.
"Ich habs schon beim ersten Mal gehört. Aber...wirklich?"
"Ja", sagt sie freudestrahlend. Und auch Damon durchfährt die Freude mit einem Kribbeln durch den ganzen Körper. Er lacht, hebt Elena aus dem Bett und drückt und küsst sie.
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The Vampire Diaries Staffel 9
FanfictionElena und Damon beginnen gemeinsam ihr menschliches Leben und glauben, nicht weiter in Vampirangelegenheiten verwickelt zu werden. Doch da haben sie sich gewaltig geirrt.