Gefängnis

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Ahsoka PoV

Mehrere Stunden fliegen wir durch den Hyperraum, doch Anakin kommt nicht zu sich. Mit seinem Kopf auf meinen Beinen, sitze ich in einer Ecke und bin absolut machtlos. Sanft streiche ich ihm eine Haarsträhne aus den Augen. Er sieht so jung aus, wenn er schläft.

Tränen steigen in meine Augen, aber ich muss jetzt stark sein, schließlich bin ich eine Jedi. Also blinzel ich die Tränen zurück, und das keine Sekunde zu spät. Die Tür zum Hangar geht auf und Silri kommt herein: "Zeit zum aussteigen!" In diesem Moment setzt das Schiff auf.

Wieder werde ich von Droiden gepackt und hinaus geleitet. Die böse Hexe nimmt sich Anakin an und lässt ihn mit der Macht vor sich her schweben. Während ich mich umsehe, bemerke ich als Erstes, dass wir auf keinem Planeten sind. Durch alle Fenster und Luken kann man den unendlich weiten Weltraum sehen. Also sind wir entweder auf einer Raumstation oder auf einem gigantischen Schiff. Ich tippe auf Raumstation, wenn hier so große Kreuzerknacker rein passen.

Wir gehen durch mehrere Gänge und fahren mit einem Aufzug einige Etagen nach unten. Schließlich machen wir vor einer Tür halt, die nach einer Wohneinheit aussieht. "Hmm, wenn ich gewusst hätte, dass ihr eure Gefangen so unterbringt, hätte ich mich schon früher mal gefangen nehmen lassen.", witzel ich. Doch Silri wirft mir nur einen verächtlichen Blick zu und öffnet die Tür. Der Droide nimmt meine Fesseln ab und stößt mich hinein, dabei falle ich eine kurze Treppe hinunter.

"Mal sehen, ob du es nach mehreren Wochen hier drin, auch noch lustig findest, Kleine." giftet sie und wendet sich ab. "Wartet! Was ist mit Anakin?", rufe ich panisch, da er immer noch oben neben ihr schwebt. "Dein geliebter Meister kommt mit mir. Wir haben einiges zu besprechen... oder vielleicht reden wir auch gar nicht viel!", schallend lachend verriegelt sie die Tür.

Sofort renne ich hinauf und versuche sie wieder zu öffnen, aber weder mit Gewalt, noch mit der Macht lässt sie sich bewegen. Verdammt! Ich hole tief Luft, um mich zu beruhigen und sehe mich um. Es ist tatsächlich eine Wohneinheit. Von der Treppe aus steht man direkt im Wohnzimmer. Ein gemütlich eingerichteter Raum mit einem schwarzen Plüschteppich in der Mitte, einem Kamin mit künstlichem Feuer darin und ein schwarzes Sofa. Vor dem Sofa ist noch ein Esstisch platziert, doch eine Küche sehe ich nicht. Was aber am meisten beeindruckt, ist die riesige Glaswand durch die man, vom Sofa aus, nach draußen in die Sterne schauen kann. 

Die restlichen Wände sind in einem dunklen Rot gehalten und auch die Lampen spenden nur spärlich Licht. Für meinen Geschmack etwas zu düster. Neben dem Wohnzimmer gibt es noch zwei Schlafzimmer und ein Bad. Erschöpft kauer ich mich auf dem Sofa zusammen, aber an Schlaf ist nicht zu denken. Nicht, wenn ich nicht weiß, was mit Anakin geschieht.

Und so warte ich. Doch in dieser Nacht kommt er nicht zurück. Auch am nächsten Tag nicht. Regelmäßig erscheint ein Droide und bringt Essen vorbei, aber meine Fragen beantwortet er nicht. Aus Angst, dass sie Anakin, bei einem Fluchtversuch, etwas antun würden, bleibe ich, wo ich bin.

Als fast eine Wochen ohne ein Lebenszeichen von ihm vergangen ist, halte ich es nicht mehr aus. Ich weiß, dass er noch am Leben ist, ich kann ihn durch unsere Verbindung spüren. Aber dieses Rumsitzen macht mich wahnsinnig. So warte ich an diesem Tag auf mein Abendessen und als sich pünktlich die Tür öffnet, schleudere ich den Droiden, mit der Macht, gegen die Wand und renne nach draußen. 

Nach der Zeit in diesem düsteren Wohnheim, brennt mir das grelle Licht auf den Gängen in den Augen. An einer Kreuzung stolpere ich blindlings in eine Gruppe von Droiden: "Hey, was macht sie hier? Sie haben keine Befugnis hier zu sein!", piepst mich einer von ihnen an. Schnell mache ich kehrt und laufe in eine andere Richtung. Hinter mir höre ich Schüsse auf Betäubungsstufe. Ich bin so auf meine Verfolger und dem Ausweichen konzentriert, dass ich ihn erst wahrnehme, als ich um die Ecke biege und in ihn hineinlaufe. 

Zwei starke Hände halten mich an den Oberarmen fest, sodass ich nicht nach hinten umfalle. "Oh, ich wollte gerade zu dir!", seine Stimme klingt so vertraut wie immer und ich blicke nach oben, um Anakin in die Augen zu schauen und eine freche Antwort zu geben. Doch die Worte bleiben mir im Hals stecken, als ich mich in einem Paar gelber Augen wieder finde.

It's been a while Master... *Abgeschlossen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt