Das Kennenlernen
"Amèlie? Mensch, jetzt schläfst du schon wieder! Aufwachen!", meine Mum rüttelte mich. "Was ist denn?", sagte ich verschlafen. "Ich hab dir vor zwei Stunden gesagt, dass du dein Zimmer aufräumen sollst! Verdammt nochmal, jetzt sieht es immer noch so aus wie vorher...", labberte sie. Ich konnte sie nicht mehr hören und gab keinen Ton von mir ab, denn aus ihrem Maul kam dann wieder irgendso ne' Scheiße raus, die keinen interessiert. Den Kopf unter das Kissen gelegt und schon schlief ich wieder. Kaum nickte ich ein, kam auch schon eine Sms. Es vibrierte so stark, dass es mich aus dem Schlaf riss. Es war Lèan. Hatte der nichts besseres zu tun? Ich drückte auf Ignore und fertig. Aber ich war so neugierig was er mir geschrieben hat, denn ich kannte ihn nicht mal. Er gab mir seine Nummer einfach so und ich ihm meine. Ich öffnete die Sms und las: 》Hey Amèlie. Hättest du Lust am See mit mir zu chillen?《 ,und dann, 》Ja oder nein? Wäre eine gute Gelegenheit, um uns besser kennenzulernen.《 War das jetzt eine Anmache oder wie? Small-Talkings? 》Hmm...《, sendete ich zurück. Eigentlich war das ja schon eine coole Idee? 》Ja oke. 16 Uhr am See. Bis dann.《, antwortete ich. Somit stand ich auf, zog mir schöne Sachen an und klatschte mir Make-Up ins Gesicht und rannte die Stiegen nach unten. "Na wo geht es denn hin?", fragte meine Mum. "Zum See. Lèan schrieb mir." "Dein neuer Lover?" "Mum, ich kenne ihn nicht. Er gab mir seine Nummer als ich neulich im Park war." "Soll ich dich begleiten denn er könnte doch..." Und ich schmiss die Haustüre hinter mir zu. Achja sie wollte sagen, dass er gefählich sein könnte. Laut meiner Mutter sind alle hier draußen Drogendieler, Massenmörder und Vergewaltiger. Und die haben nur ein Ziel... Mich! Sowas denke ich nicht von Lèan, obwohl meine Mum schon irgendwie einen Funken recht hatte. In der Handtasche suchte ich den Pfefferspray, den ich nach langem Suchen gefunden hatte. Auf dem Weg zum See überlegte ich, wie ich ihn begrüßen sollte. Einfach ganz normal mit "Hallo" oder so? Ja. Ich blieb einfach ruhig und ließ es langsam auf mich zukommen, obwohl das schneller ging als gedacht. Da vorne lag er auch schon auf einer Pick-Nick Decke. Er war so heiß und hatte einen richtig guten Charakter. Jetzt richtete er sich auf. Ich glaube, er sah mich. Mein Herz raste schnell. "Hallo", sagt ich schüchternd. "Hey, setz dich" "Ich wusste garnicht, dass du ein Pick-Nick mitgebracht hast", sagte ich. "Dachte mir, ein paar Sandwiches würden nicht schaden. Hast du Hunger?" "Ja, ein bisschen." Er hielt mir ein belegtes Sandwich hin. Dankend sah ich ihn an und nahm es mir. Es war so lecker, dass ich ein zweites verdrücken konnte, aber ich wollte nicht, nicht dass er noch glaubt ich sei eine Fressmaschine. Auch Lèan aß nur eines. Zwei lagen noch im Korb. Lèan griff hinein und holte zwei Plastikbecher heraus. "Durst?" "Ja", antwortete ich. Er fischte eine Champagnerflasche heraus und grinste mich an. "Hab leider nur so'n Zeugs", entschuldigte er sich. "Kein Problem, ist bestimmt lecker" Pluuuup und der Korken flog in die Höhe und landete neben ihm. Wir lachten gleichzeitig, da es ihn beinahe getroffen hätte. Lèan schenkte uns beiden ein und wollte, dass ich von mir etwas erzähle. "Also ich heiße Amèlie Carter wie du ja schon weißt. Bin 17 Jahre alt und hab keine Geschwister. Erzähl von dir" "Ehm... Ich bin Lèan Ryan Chunningham, besuche derzeit die High-School und bin 18" Wir plauderten ewig weiter und fragten uns gegenseitig viele andere Sachen. Dann gingen wir unter eine alte Eiche und setzten uns auf eine morsche Holzbank. Es war total still und niemand befand sich in unserem Umfeld. Lèan nahm meine Hand und umschloss sie. Wir sahen uns in die Augen. Nie zuvor hatte ich so schöne gesehen. Er blickte weg. Ich auch. Wir beide schauten auf den See. "Au!", schrie ich. Lèan erschrak. "Was los Amèlie?" "Ich weiß nicht, es gab mir gerade einen Stich ins Herz" Ich dachte mir, das wären meine letzten Sekunden, doch es verging wieder. Mir wurde langsam schlecht. "Ich glaube, ich mache mich dann mal auf den Weg" "Wieso, was hast du denn Amèlie?" "Mir ist kotzübel" Ich verabschiedete mich und bedankte mich bei ihm für das Pick-Nick und ging dann nach Hause. Dort ankegommen quetschten mich meine Eltern aus, was alles passiert war. Ich erzählte ihnen viel, aber nicht alles. Zum Beispiel nicht, dass er meine Hand nahm und wir uns in die Augen schauten. Nein. Manche Dinge mussten sie einfach nicht wissen. Gegen die Übelkeit, meinte meine Mum, ich sollte mich hinlegen und schlafen. Da würde es schon vergehen. War aber nicht so. Im Gegenteil. Es wurde schlimmer. Ich schrieb noch mit Lèan und schlief währenddessen nebenbei ein. Mitten in der Nacht wuch ich schweißgebadet auf und mein Herz tat sehr weh. Ich konnte kaum Luft holen und schrie mit letzter Kraft nach meiner Mum. Sie kam mit Dad ins Zimmer gerannt und sahen mich heulend im Bett liegen.
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Der Tod ist Anfang eines neuen Lebens
RomanceAmelie hat oft Schmerzen in der Nähe ihres Herzens. Was kann das wohl sein? Einfach Liebeskummer wegen Lèan oder ist es doch was Ernstes? Wie fühlt man, wenn man weiß, dass man todkrann ist? Tut sterben weh? Romantik & Trauer.