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Am Morgen wache ich gegen 8.30 auf. Super Zeit. Immerhin habe ich jetzt noch ein bisschen Zeit zum Anziehen.
Am Ende entscheide ich mich für eine schwarze Lochjeans, einen einfachen, aprikofarbenen Hoodie mit einem weißen Top darunter, meine grauen Sneaker und einen dicken, grauen Mantel.
Unten geht es wieder in die Küche, der Kaffe wird gemacht und ich schnappe mir noch einen grünen Apfel, da ich heute keine Lust auf Brötchen / Brot habe.
„Schick siehst du aus",kommt es auf einmal von oben von der Treppe.
Lando winkt und kommt die Treppe herunter.
„Guten Morgen Lando, danke",grinse ich.
„Wann geht dein Zug?"
„Gegen 9.30"
„Super. Ich muss auch nach London"
„Wieso?"
„Habe ein Teammeeting"
„Hier in England? Direkt nach dem Rennen? Wieso habt ihr das denn Jetzt hier?"
„Keine Ahnung"
„Wieso muss George denn dann in Japan bleiben?"
„Es ist von Team zu Team unterschiedlich. Es kommt auch noch drauf an, wer benötigt wird"
„Mh achso"
Mit gerunzelter Stirn schnappe ich mir meine Tasche und werfe mein Handy hinein und krame mein Jahresticket heraus.
„Wie sieht's aus? Willst du jetzt mit?",hake ich nach.
„Alles gut chill", beruhigt Lando mich, während ich mit gerunzelter Stirn auf ihn warte.
Schnell zieht Lando sich seine Teamjacke an und steht schon neben mir.
„Bereit?"
„Ja".
Blackheath sieht anders aus.
Es sieht so aus , als wäre der Herbst von einem auf den anderen Tag hereingebrochen. Alle Blätter sind bunt, manche sind schon auf den Boden gefallen. Es ist Nass-kalt. Pfützen sind am Straßenrand zu sehen und ich muss aufpassen, dass ich nicht mit meinen dünnen Sneakern hineintrete.
Schweigend laufen Lando und ich zum Bahnhof.
„Sag Mal, hast du schon was von George gehört?", fange ich an, als wir im Zug sitzen.
„Nein, du?"
„Auch nicht und das macht mich wahnsinnig. Er hat gesagt, dass er mir schreibt.
Hat er aber nicht. Solange kann doch kein Meeting dauern. Wenigstens danach hätte er schreiben können. Es macht mich halt wirklich fertig. Was ist, wenn etwas passiert ist? Wenn etwas schiefgegangen ist?", jammere ich Lando voll.
„Wird schon. Vielleicht hat er es auch einfach nur vergessen", versucht Lando mich zu beruhigen.
„Das wäre aber nicht George",seufze ich.
Ich verspüre schon einen kleinen Stich in der Herzgegend, als ich so darüber nachdenke, dass George es einfach vergessen hat. Naja, wie gesagt, es wäre doch einfach nicht George.
Ich kann nicht leugnen, dass ich ein schlechtes Gefühl habe. Irgendwas ist doch faul.
„Julia, es wird schon alles gut werden", versucht Lando mich zu beruhigen und streicht mir über den Arm.
„Bestimmt",nicke ich, damit Lando endlich Ruhe gibt.
Den Rest der Fahrt sitzen wir schweigend nebeneinander.

„Viel Spaß in der Uni"meint Lando und drückt mich einmal kurz an sich.
„Danke. Dir auch beim Meeting", verabschiede ich mich ebenfalls und ringe mir ein Lächeln ab.
Das Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmt, lässt mich nicht los.

„Julia".
Inas Stimme. Suchend sehe ich mich in der Eingangshalle, die ich soeben betreten habe, um. Schon ungewohnt, wenn man eine ganze Woche nicht hier war und doch ist alles in irgendeiner Art und Weise vertraulich.
Schließlich finde ich Ina, zusammen mit einem anderen, mir bis jetzt unbekannten Mädchen, in einer Ecke sitzen.
„Ina",rufe ich und drücke sie feste an mich,„Habe dich so vermisst".
„Ich dich auch".
Das dritte Mädchen, welches ebenfalls blonde Haare hatte, welche aber um Längen kürzer sind als meine und sich bis jetzt aus allem rausgehalten hatte, streckt mir die Hand entgegen.
„Hey, ich bin Rose",stellt sie sich vor.
„Julia".
„Ich studiere mit euch. Die erste Woche war ich bloß krank, weshalb ich erst in der zweiten dazugestoßen bin."
„Achso, deswegen kennen wir uns noch nicht",lache ich freundlich.
Sie macht einen ganz netten Eindruck auf mich.
„Kommt ihr beiden? Der Unterricht fängt gleich an", unterbricht Ina unser Gespräch.
Grinsend schnappen wir uns unsere Sachen und machen uns auf den Weg zu Raum.
Hach, ihr glaubt nicht, wie sehr ich mich freue Professor Smith wieder zu sehen.
„Freut ihr euch auch so sehr auf die alte Smith?",raune ich den beiden zu.
„Natürlich",meint Ina ironisch.
„Naja, mein Bruder mag sie",rollt Rose mit den Augen.
„Waas? Leo mag die alte Schreckschraube?",platzt es aus Ina heraus.
„Jap. Ich kann es auch nicht verstehen",nickt Rose. „Leo ist mein Zwillingsbruder", erklärt sie mir, da ich sie gerade etwas verwundert angesehen habe.
Ich nicke und mache die Tür zum Saal auf, der noch ziemlich leer ist, was ja eigentlich gut ist, denn so bekommen wir immer drei Plätze nebeneinander.
Ich lasse mich zwischen Ina und Rose fallen und krame mein Mäppchen und meinen Blick hervor.
Langsam aber sicher füllt sich der Saal.
„Rose? Ist hier noch Platz?",höre ich eine Männerstimme fragen.
„Ja komm, setz dich hin Brüderchen",brummt Rose und stellt ihre Tasche, welche vorher auf dem Sitz gestanden hatte, auf den Boden.
„Julia, Leo. Leo, Julia",stellt Rose mir ihren Bruder vor.
Wir geben uns die Hand und gut ist.
Schnell riskiere ich einen Blick auf mein Handy, in der Hoffnung, dass George mir geschrieben hat, aber Fehlanzeige. Seufzend lasse ich mein Handy zurück in die Tasche gleiten und das keinen Moment zu spät.
Das Klappern von den Schuhen von Professor Smith ist unverkennbar.
„Guten Morgen Kurs", begrüßt sie uns, scannt den Raum mit verengten Augen ab und bleibt schließlich bei mir hängen.
„Ach, auch wieder da Miss Brown?",kneift sie, worauf ich nur nicke.
„So", beginnt sie Mal wieder einen ihrer tot langweiligen Vorträge,„Zwei Wochen Uni sind Jetzt schon Rum, in welchen ihr, bestimmt, viel gelernt habt. Heute steht eine Lernzielkontrolle an, damit ich weiß, wie viel ihr tatsächlich behalten habt.
Dazu bitte ich zwei Schüler nach vorne. Wie wäre es denn mit, lass mich überlegen, Miss Brown?"
Ist ja Mal sowas von klar gewesen. Augenverdrehend stehe ich auf und laufe so selbstsicher wie möglich nach vorne, wo ich mich an einen der zwei Tische setzen muss. Alte Schreckschraube. Die wird sich noch wundern. Denkt wahrscheinlich, dass ich nichts getan habe im der letzten Woche. Tja, da hat sie wohl falsch gedacht.
Der Test liegt schon vor mir und als ich einen Blick darauf werfe, fällt mir ein Stein vom Herzen. Die erste Frage ist schon Mal leicht.
Sofort kritzel ich drauf los und bin schon nach kurzer Zeit fertig. Schnell noch einmal alles überprüfen und dann lege meinen Stift zur Seite. Natürlich bemerkt die alte Smith das und stöckelt auf mich zu.
„Ach, schon fertig?",kneift sie wieder. Halleluja , ist ihre Stimme unangenehm.
Wortlos drücke ich ihr den Test in die Hand. Immer wieder fliegen ihre Augen auf dem Papier auf und ab, als würde sie regelrecht nach Fehlern suchen, jedoch gibt sie mir den Test mit zusammengekniffenen Augen und Lippen wortlos wieder.
Siegessicher grinse ich nach oben zu Rose und Ina, die mir jeweils einen Daumen nach oben geben.

„Puh, war das heute Mal wieder viel Stoff",atme ich aus, als wir die Raum von Professor Smith verlassen.
„Haha ja, aber dafür hast du es ihr im Test richtig gezeigt",grinst Ina und Rose hält mir die Hand zum Einklatschen hin.
„Wollen wir zu Mecces?",schlägt Ina vor.
Einstimmig entscheiden wir uns dafür und sind schon auf dem Weg raus aus der Uni.
Zum Glück ist der Weg nicht weit.
Wir bestellen uns auch nur eine Kleinigkeit und machen uns dann schon wieder auf dem Rückweg.
Gerade, als ich genüsslich in meinen Burger beiße, schaue ich zu einem Bildfach, auf welchem die Nachrichten bzw. Breaking News angezeigt werden.

„Englisches Teamflugzeug auf dem Weg von Japan nach England vom Radar verschwunden".

Sofort wird mir kotz übel. Schlagartig bleibe ich stehen.
„Julia? Was ist los?", fragt Ina noch, doch ich bin ganz fokussiert auf den Bildschirm.
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Hey Leute, also endlich auch Mal wieder ein Kapitel von mir😂.
Ich werde Jetzt wahrscheinlich wegen der ganzen Schulaufgaben, mit denen wir alle wahrscheinlich jetzt zugeballert werden.
Sobald ich aber ein Kapitel fertig habe, wird es sofort hochgeladen, also seit mir nicht böse🥺

The Roads of Life (George Russell FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt