Zurück in die Vergangenheit (Tom Riddle FF -> Das Remake)

Kapitel 10

Antonias Sicht: 

,,Miss Black?'' Jemand rüttelte sanft an mir. Ich stöhnte. Ich wollte mich auf die andere Seite drehen und den Unruhestifter abwehren, aber es gelang mir nicht. 

,,Miss Black!'' ertönte die Stimme nun lauter. Das Schütteln wurde energischer und ich öffnete widerwillig meine Augen. Eine Krankenschwester befand sich in meinem Blickfeld. Sie trug dieselbe Tracht, wie auch Madam Pomfrey. Ihr Gesicht war gezeichnet von Falten. Zweifellos hatte sie einige von diesen ihrer harten Arbeit im Krankenflügel von Hogwarts zu verdanken. Ihre rote Haare saßen immer noch in einem absolut perfekten Dutt. Besorgt musterte sie mich mit ihren Rehbraunen Augen. ,,Sie sollten am Frühstück teilnehmen und sich danach ins Bett begeben. Ich dulde kein Nein. Sie saßen die ganze Nacht am Bett Ihrer Freundin. Ich verstehe, dass Sie sich sorgen, aber Sie sollten sich nicht selbst vernachlässigen. Miss Malfoy wird ohnehin noch eine Weile schlafen.'' 

Ich nickte benommen, brauchte eine Weile um ihre Worte zu realisieren. Die Krankenschwester zog zu Frieden ab. 

Ich warf einen Blick auf Rose. Sie sah friedlich aus, wie sie da schlief. Als wäre nichts gewesen. Sie wirkte wie ein schlafender Engel. Erneut meldete sich das schlechte Gewissen bei mir. 

Das war alles meine Schuld. Wie konnte ich nur so dumm sein zu Glauben, dass Riddle sich mein Verhalten gefallen ließ? Dass er wirklich nichts weiter war als ein normaler Schüler? Es war einfältig gewesen. Und Rose musste nun für meinen Fehler bezahlen. 

Der Krankenschwester hatte ich gesagt, dass ich Rose benommen am Fuße einer Treppe gefunden hatte. Sie war gestern Abend kaum mehr bei Bewusstsein gewesen. Es war mühsam gewesen sie in den Krankenflügel zu schleppen. Oftmals mussten wir Pause machen und es gelang mir nur mit Mühe Rose davon abzuhalten ihr Bewusstsein komplett zu verlieren. 

Die Krankenschwester nahm an, dass Rose einen schweren Sturz hinter sich hatte. Sie hatte mehrere blaue Flecken an ihrem Körper entdeckt und sogar eine ihrer Rippen war geprellt. Ich wollte gar nicht daran denken, was diese Schweine zuvor schon mit ihr angestellt hatten. Meine Vorstellungskraft würde dafür sicher nicht ausreichen. 

Wie sollte Rose mir das jemals verzeihen? Vermutlich wäre es das Beste, wenn ich mich in Zukunft von ihr und den anderen fernhalten würde. Ich sollte Riddle keine Angriffsfläche bieten. Keiner, abgesehen von mir selbst. Ich würde mich ihm unterwerfen müssen. Fürs Erste jedenfalls. Bis ich meinen Zauberstab wieder hätte. Dann würde er dafür bezahlen. Ich würde Rose rächen. 

Langsam erhob ich mich von meinem Stuhl. Mein Nacken schmerzte fürchterlich und mein Kleid war voller Falten. Ich strich es glatt, so gut es eben ging. Ich wollte nicht gehen, wer weiß, wann ich wieder die Gelegenheit hätte Rose zu besuchen, aber wahrscheinlich wollte sie mich gar nicht sehen. Wer würde schon den Grund für seine Verletzungen sehen wollen? 

Ich hatte ihr gestern Abend noch das Haar gekämmt. Ich wusste, wie eitel sie war. So würde der Schock wenigstens gering bleiben, wenn sie das nächste Mal in den Spiegel sah. Mehr konnte ich im Moment nicht für sie tun. 

Beklommen machte ich mich auf den Weg in die große Halle. Ich spielte kurz mit den Gedanken mich vorher umziehen zu gehen, verwarf diesen aber wieder. Dafür fühlte ich mich zu kraftlos. Hätte Riddle gestern Abend nicht zu mir gesagt, dass er mich beim Frühstücken erwartet, wäre ich vermutlich ohne weitere Umwege ins Bett gegangen. 

Ich fühlte mich nackt als ich durch die Gänge ging. Ich war angespannt. Ein enormes Gefühl von Hilflosigkeit breitete sich in mir aus als würde ich jeden Moment angegriffen werden. Ich war nicht dazu in der Lage mich zu wehren. Nicht ohne meinen Zauberstab. Zauberstablose Magie hatte ich noch nicht bewältigt. Es gab nie einen Grund dafür.  Ich hatte ihn nicht mehr abgelegt seitdem Remus ihn mir gekauft hatte. Er war ein Teil von mir. Ohne ihn fühlte ich mich nicht mehr vollkommen. Wie hielten Muggle das nur aus? Was war ihr Ersatz für einen Zauberstab? Was trugen sie bei sich, um sich sicher zu fühlen?