Kapitel 12

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Toms Sicht: 

In Gedanken versunken betrachtete ich ihren Zauberstab, drehte ihn in meinen Händen und fuhr die geschlängelten Verzierungen entlang. Er war meine erste Trophäe. Durch ihn konnte ich den Abend meines Triumphes über das Mädchen aus der Zukunft immer wieder erleben. Sie hatte ihn mir freiwillig ausgehändigt und sich meiner Macht somit unterworfen. 

Es war ein gutes Gefühl. Es gab kaum ein besseres. Wahrlich. Magie ist Macht. Und sie hatte ihre Magie in meine Hände gegeben. Was für ein dummes Mädchen. Ihr Herz machte sie schwach. 

Es ist ein Jammer. Unsere Rasse könnte so stark sein, wären wir nicht wie die Muggle gebunden an Gefühle. Gefühle, die das Urteilsvermögen einschränken und wahre Macht zu hemmen vermögen. Was für ein Glücksfall, dass ich diese Fesseln nicht trage. Ich werde nicht durch sie geschwächt. Ich werde durch rein gar nichts geschwächt. 

Selbst Dumbledore unterliegt diesem Fluch, den das Leben über einen verhängt hat. Seine größte Schwäche. Eines Tages werde ich ein noch größerer Zauberer sein als er es jemals hätte sein können, denn ich bin bereit alles für die Magie zu opfern. Wahre Größe erfordert nun einmal Opfer. 

Mein persönliches Geschick wird mir da zu Gute kommen. Das tut es jetzt schon. Ich herrsche bereits über Hogwarts. Über diese unwichtige Schule, die meinen ersten Baustein auf den Weg bildet, der mir bestimmt ist. 

,,Warum hast du nach mir gerufen, weshalb wolltest du mich sehen, sollte nicht eigentlich ich es sein, der dich herbeiruft? Wurdest du nicht dafür hinterlassen? Vergisst du deine Rolle?'' fragte ich auf Parsel. Die Sprache der Schlangen. Die Sprache, die meine Seele prägt und mich besonderer macht als sämtliche anderer Zauberer. 

Der Basilisk schlängelte durch das Wasser auf mich zu, er hielt seine Augen geschlossen, denn ich war der Einzige, dem er niemals schaden zufügen würde. Der Nachkomme seines Meisters. Mein Blick fiel auf das Abbild aus Stein meines Ahnen. Salazar Slytherin. Einer der vier Gründer von Hogwarts. 

Ich grinste. Seines ehemaligen Meisters. Das trifft wohl eher zu. 

,,Es ist an der Zeit.'' zischte der Basilisk und ich erstarrte. Wagte er es gerade mir Befehle zu erteilen? Er, der mir mehr dienen sollte als jeder Andere?

Der Basilisk krümmte sich vor Schmerzen als ihn der rote Fluch aus Antonias Zauberstab erfasste. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich ihn gesprochen hatte. Es war eine unterbewusste Entscheidung gewesen. Mit einem Schwenker ließ ich den Fluch verblassen und das Ungetüm zischte verstimmt. 

Überrascht betrachtete ich den Zauberstab des Mädchens. Er gehorchte mir so gut, wie es bei meinem eigenen Zauberstab der Fall war. Ungewöhnlich. Sie widersetzten sich eigentlich jenen, die sie ohne das Recht sie zu besitzen, benutzten. 

,,Meister, verzeiht. Ich habe mich ungünstig ausgedrückt. Es ist an der Zeit Euch Slytherins Vermächtnis zu offenbaren. Es beginnt zu erwachen.'' Der Basilisk stoppte mit seinem Gesicht direkt vor dem meinen. Es war abstoßend. Wäre er nur einen Zentimeter näher, würde seine Schlangenzunge mein Gesicht streifen, sobald er spricht. 

Er roch an mir, so als wollte er feststellen, ob ich denn auch wirklich der Erbe Slytherins war. Er tat es jedes Mal. Das Muggleblut, welches durch meine Adern floss, verunsicherte ihn. Widerte ihn beinahe so sehr an wie mich. Es missfiel ihm, dass die reine Blutlinie der Nachfahren Slytherins von meinem Miststück von einer Mutter durchbrochen worden war. 

Dieses Miststück hatte sich unverfroren der Wollust hingeben. Der Wollust gegenüber eines Muggles. Es war abstoßend, aber ihre Strafe kam sogleich bei meiner Geburt. Ich hatte sie umgebracht. Sie war mein erstes Opfer gewesen. Es gibt wohl doch sowas wie Karma auf dieser verseuchten Welt. 

Zurück in die Vergangenheit (Tom Riddle FF -> Das Remake)Where stories live. Discover now