Kapitel 8

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Antonias Sicht:

Gibt es eigentlich eine Sache auf diesem Planeten über die Riddle nicht bescheid weiß? Kann man überhaupt etwas zu diesem Kerl sagen, was ihn sprachlos macht? Er treibt mich in den Wahnsinn. Er muss immer das letzte Wort haben. Das Schlimmste daran ist, dass er wesentlich besser mit Wörtern umgehen kann als ich. Bei ihm klingt immer gleich alles viel beeindruckender als es eigentlich ist.

Aber es sind eben nur Worte. Leere Worte. Er ist immer noch nichts weiter als ein Teenager. Er mag zwar schon Drohungen aussprechen, wie sein späteres Ich es tun würde, aber er wird sie wohl kaum in die Tat umsetzten können. Hoffe ich.

Ich schenkte seiner Drohung nämlich keine Beachtung. Ich mochte Rose, Marlon und Sep. Warum sollte ich mir von ihm also verbieten lassen, wer meine Freunde sind? Warum interessierte ihn das überhaupt?

Das Gespräch im Gemeinschaftsraum war unser letztes. Die zwei darauffolgenden Tage ließ er mich in Ruhe. Ich spürte zwar noch seine eisigen Blicke, aber ansonsten schien er mich nicht zu beachten. Ich hatte also recht gehabt. Es waren nur leere Worte. Innerlich befriedigte mich dieses Wissen vollkommen. Er war noch nicht so mächtig und einflussreich, wie er es gerne wäre. Welch eine Genugtuung.

Ich drückte meine Zigarette aus und machte mich auf den Weg zum Unterricht. Ich hatte es mir angewöhnt früher aufzustehen als die Anderen, um in Ruhe zu Frühstücken und eine zu rauchen. Es war der perfekte Start in den Tag. Besser noch als eine kalte Dusche.

Leider hatten wir noch keinen Unterricht gemeinsam mit den Gryffindors, weshalb Rose und ich größtenteils alleine waren. Sie selbst behauptete, dass wir das öfter tun müssten, da so eine angenehme Ruhe herrschen würde, wenn Sep nicht in der Nähe war, um Reden zu schwingen. Aber ich erwischte sie einige Male dabei, wie sie ausschau nach ihm hielt.

Als letztes hatten wir Zaubertränke. Ich musste Professor Slughorn erneut versprechen, dass ich heute Abend zu seinem Essen erscheine. Er schien sich wirklich zu freuen und berichtete mir, dass er Neville einen Trank hat zukommen lassen, der ihn spätestens bis zum Essen heute Abend fit machen würde. Ich hoffte inständig, dass er recht behalten würde. Rose hatte mich nämlich darüber informiert, dass zu den Essen meistens nur Riddle und ein paar seiner Freunde eingeladen waren. Anders als bei Slughorns Partys. Und ich würde das ohne Neville niemals durchstehen. Mal abgesehen davon, dass ich mir Sorgen um ihn machte und mich das schlechte Gewissen, welches ich ihm gegenüber hegte, mehr als nur plagte.

Nachdem ich es erfolgreich geschafft hatte das Gespräch mit Slughorn zu beenden, verließ ich das Klassenzimmer und hielt ausschau nach Rose. Sie hatte wie gewöhnlich vor dem Klassenzimmer auf mich gewartet.

,,Da bist du ja endlich. Ich bin am Verhungern.'' Rose grinste mich an und zog mich fröhlich in Richtung große Halle.

Ich persönlich vermutete, dass sie es nicht nur auf das Essen abgesehen hatte, sagte aber weiter nichts, da meine Vermutung sich bestätigte als ihr suchender Blick den Tisch der Gryffindors absuchte und wie gewöhnlich an Sep hängen blieb. Dieser war in ein Gespräch mit Marlon vertieft.

Als wir uns gegenüber von ihnen nieder ließen, verstummten sie und Sep lächelte Rose an. ,,Endlich geht die Sonne auf. '' sagte er zu ihr. ,,Mein Tag war ohne dein bezauberndes Lächeln geplagt von der Dunkelheit.''

Marlon würgte gespielt, wofür er sich von Sep einen verärgerten Blick einfing. Entschuldigend hielt Marlon nun seine Hände vor seinem Oberkörper. ,,Sorry man. Mir ist das etwas im Hals stecken geblieben.''

,,Ich hoffe, du erstickst dran.'' erwiderte Sep.

,,Bist du dir da sicher? Dann wärst du ja ständig alleine gefangen in der Dunkelheit. Immerhin erträgt Rose dich nicht einmal annähernd so lange, wie ich es tue.''

Zurück in die Vergangenheit (Tom Riddle FF -> Das Remake)Where stories live. Discover now