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Je länger Jimin der Melodie des Beats zuhörte, desto emotionaler wurde er. Er konnte es sich nicht erklären, weshalb, aber das, was er hörte, rührte ihn zu Tränen.

In ihm wuchs immer stärker der Wunsch, seinen Mund zu öffnen und alle seine traurigen, selbst-anschuldigenden Gedanken herauszulassen, und in gleichem Maße wuchs der Abscheu vor sich selbst, weil er es nicht konnte.

Gerade, als die Tür aufging und Yoongi wieder das Zimmer betrat, wischte Jimin sich mit einem so gut wie möglich unterdrückten Schniefen eine Träne aus dem Augenwinkel.
In diesem Augenblick war er froh darüber, dass Yoongi ihn nicht scharf sehen konnte.

Den Kopf gesenkt beobachtete Jimin, wie der Ältere zwei Gläser, gefüllt mit Wasser, auf den Tisch stellte, gefährlich nahe neben seine Tastatur, aber er schien sich keine Sorgen darum zu machen. 

"Du wirkst... traurig", sagte Yoongi und mit einem weiteren Schniefen, diesmal vermischt mit einem lautlosen Lachen, schüttelte Jimin den Kopf. Schließlich war er nicht traurig, er war gerührt. 
In diesem Moment wollte er nichts lieber als alle seine Emotionen herauszulassen. Er fühlte eine große Dankbarkeit Yoongi gegenüber, aber hatte auch Schuldgefühle. 

Wieso musste das alles nur immer ein zweischneidiges Schwert sein?

"Was ist los?", fragte Yoongi und setzte sich wieder auf seinen Stuhl. Er nahm sanft Jimins Hand in seine und schien darauf zu warten, dass er etwas in sein Handy tippte, doch auf einmal wusste Jimin ganz genau, was er zu tun hatte.

Mute (YoonMin Shortstory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt