Haikyuu Fanfiction-Wahrheit hinter diesen Blicken

Kapitel 19

Kageyama
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Wo blieb er denn nur?
Seit geraumer Zeit holte ich Shoyo immer ab, wenn wir zur Schule gingen, aber er kam und kam einfach nicht.
Also entschied ich mich, bei ihm zu klingeln.
Seine Mutter öffnete die Tür.
"Ah, Kageyama. Tut mir leid, Shoyo kann heute leider nicht zur Schule gehen. Er ist krank.", sagte sie und wirkte irgendwie verunsichert.
"Krank? Oh okay... dann komme ich später vorbei und bringe ihm den Stoff, den wir behandelt haben."
"Es wäre lieb, wenn du es mir geben könntest. Ihm geht es wirklich nicht gut."
Ich nickte, doch hatte trotzdem kein gutes Gefühl dabei.
Zähneknirschend ging ich zur Schule, wo ich dann auf Tanaka und Nishinoya traf, die wie immer zusammen rumhingen.
"Hey, Tobio. Wo hast du denn deinen Freund gelassen?", fragt Noya.
"Er ist krank."

Tanaka machte ein verwundertes Gesicht.
"Krank? Er war lange nicht mehr krank. Es ist hoffentlich nichts ernstes."
Ich nickte.
Ja, hoffentlich.
Ich ging ins Schulgebäude und setzte mich, als ich seufzend das Klassenzimmer betrat, auf meinen Platz.
Ich machte mir gar keine Mühe, alle meine Sachen zu präsentieren, da ich sowieso wieder einschlafen würde.
Doch als der Unterricht dann begonnen hatte und ich zwanzig Minuten später immer noch nicht schlafen konnte, überlegte ich, woran das liegen könnte und da kam mir wieder der Gedanke an Shoyo.
Krank...hm. Ich glaubte seiner Mutter ja eigentlich alles sofort, da sie keine Person zu sein schien, die einfach das Blau vom Himmel hinunter log.
Aber...als sie mir heute Morgen erzählt hatte, dass es ihm nicht gut ginge, war mir das alles ziemlich spanisch vorgekommen, zumal Shoyo am Tag davor, als er mit mir bei meiner Schwester im Haus war, auch noch putzmunter schien.
Und dann der Anruf seiner Mutter..., ihr seltsam ängstliches Verhalten, als sie mir die Haustür nur einen winzig schmalen Spalt, um durchsehen zu können, geöffnet hatte und ihre Worte: Es wäre lieb, wenn du es mir geben könntest. Ihm geht es wirklich nicht gut.
Als hätte sie etwas zu verbergen gehabt.
Ach, Quatsch mit Soße! Was reimte ich denn da nur wieder für einen Blödsinn zusammen?!
Ich war doch kein Detektiv- obwohl ich zugeben musste, dass ich mich in den letzten Tagen wie einer gefühlt hatte.
Ich musste an die Situation denken, als ich Shoyo im Badezimmer nackt gesehen hatte...
Ich hatte damals wirklich jeden einzelnen Teil seines Körpers genaustens unter die Lupe genommen...
Bei dem Gedanken wurde ich knallrot und klatschte mir ins Gesicht, was die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse auf mich zog.
"Kageyama, hast du dazu irgendwas beizutragen?", fragte sie und ich schüttelte peinlich berührt den Kopf.
Aber...genug der perversen Gedanken.
Was war denn nun eigentlich mit Shoyo?
Hatte er vielleicht etwas vor mir, seinem festen Freund, zu verbergen und seine Mutter versuchte nur, ihn zu decken?
Hatte er vielleicht...diesen Kenma wiedergetroffen??
Das hieße dann vielleicht..., dass er und Kenma...
Nein, das konnte nicht sein.
Shoyo würde niemals...oder doch?
Tja, Tobio. Ich habe einen Besseren gefunden. Du warst nur ein netter Zeitvertreib. Ich liebe jetzt Kenma, das verstehst du doch sicher, nicht wahr?
Ich lachte leise, während ich den Kopf in meiner Armbeuge vergrub und so tat, als würde ich schlafen.
Denn ich wusste, die Lehrer hatten es bereits aufgegeben, mich zum Aufpassen zu ermutigen und so ließen sie mich meist einfach tun, was ich mochte. Und meistens war das eben Schlafen.
Doch jetzt war ich einfach froh, dass sie sich nicht trauten, meine philosophischen Gedanken zu unterbrechen.
Ich stellte mir einen boshaft grinsenden Orangenkopf vor.
Nein, er war viel zu ehrlich und unschuldig.
Er würde mich niemals betrügen.
Aber was war denn dann mit ihm los?
Konnte es vielleicht sein, dass er wirklich krank war?
Vielleicht war aber auch...sein Krebs zurück?
Nein, dafür bestand doch nicht ein Grund zu dieser blöden Annahme.
Seine Mutter sagte doch am Telefon angeblich, sein Vater wäre weg...aber...warum sollte er einfach weg sein?
Das passte nicht. Erst verfolgte er uns eine halbe Ewigkeit und dann war er einfach weg?
Niemals. Es musste mehr dahinterstecken.
Ich erschrak.
Was war, wenn er in Wirklichkeit gar nicht weg war und Frau Hinata eigentlich bedroht hatte, damit sie dieses Telefonat führte und Shoyo nach Hause kam?!
Er würde wissen, dass er seiner Mutter am meisten vertraute.
Er würde niemals vermuten, dass sie ihn anlügte.

In der Pause rief ich zusammen mit meiner Vermutung Shoyos Nummer an und erhoffte mir davon, eine Antwort zu bekommen, doch niemand ging ran, sodass ich ihm eine Nachricht auf seine Mailbox sprach.
Idiot.
Und was sollte ich jetzt tun?
Seine Mutter würde mich bestimmt nicht ins Haus lassen und ich musste davon ausgehen, dass seine Familie irgendwie bedroht wurde.
Mann, wir waren doch hier nicht in einem schlechten Spionfilm!
Das war real!
Warum musste denn alles so viel komplizierter sein, als in diesen Filmen?!
Gut gewann gegen Böse.
Das war eine Tatsache.
Aber in der Realität konnte man nichts in Gut oder Böse unterteilen, denn die Grenzen dieser Fronten verschwammen zu einem unklaren Bild.
Ich musste es wohl irgendwie schaffen, mich heimlich aus der Schule zu stehlen...nur wie?
Die Lehrer hatten Aufsicht in der Pause und ich musste zweifelsohne über den Schulhof.
Nishinoya und Tanaka! Sie konnten doch vielleicht...ja das sollte funktionieren!

"Was? Du willst, dass wir dir beim Schwänzen helfen?", fragte Tanaka verwundert, doch grinste dann.
"Du kleiner Schlingel. Da hast du dir ja was mega cooles einfallen lassen.", verkündete Noya stolz.
"Ich schaffe das nicht ohne euch. Könntet ihr vielleicht die Aufsichtslehrer ablenken?"
Sie nickten und Nishinoya sprang aufgeregt in die Luft.
"Klaaaar!"

Tsukishima
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Glücklich erzählte mir Yamaguchi etwas, von dem er dachte, dass ich ihm eh nicht zuhören würde, denn das Einzige, was ich von mir gab, war 'hm' und 'aha'.
Er tat mir schon leid, aber ich musste irgendwie meine Coolness bewahren.
Da fiel mir wieder mein Traum von letztem Mal ein.
"Yams? Bist du das?"
"J-Ja, Tsukki! Schlaf' weiter!"
Das hatte er in seinem üblichen nervösen Ton gesagt und ich hatte geantwortet: "Ich mag dich...und zwar sehr. Nur leider war ich bisher zu feige, dir das zu sagen."
Danach hatte ich ihn küssen wollen, doch da war ich auch schon aufgewacht.
Blöd nur, dass ich nicht mehr spüren konnte, wie seine rosa zarten Lippen sich nun anfühlten.
Oder seine mit Sommersprossen übersäte Haut, wegen dessen er damals in seiner Mittelschulzeit immer schikaniert worden war.
Doch ich hatte sie eigentlich sehr süß gefunden und hatte deswegen versucht, dem kleinen Yamaguchi behilflich zu sein, der von da an stets ständig an meiner Seite zu sehen war.
Zum Dank, dass er immer für mich dagewesen war, war das Einzige, was ich schaffte, ihn immer und immer wieder maßlos zu enttäuschen.
Mist, jetzt hatte ich ihm tatsächlich nicht zugehört und einfach vor mich hingeträumt.
Anstatt auf seine folgende Frage einzugehen, musterte ich ihn mit ernstem Blick und sah wieder dieses Glitzern in seinen Augen.
"Nanu? Was ist denn, Tsukki?", fragte er und ich spürte sofort, wie heiß meine Wangen wurden.
"Kann man...für seinen männlichen besten Freund ein Gefühl wie Liebe entwickeln?"

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Nun ja, ich hoffe, es stört euch nicht, dass unsere beiden Protagonisten in diesem Kapitel etwas vom eigentlichen Thema abgewichen sind. Aber ich ziehe manche Dinge gern unnötig in die Länge.
Und deswegen möchte ich euch bitten, noch ein bisschen Geduld mitzubringen, denn das nächste Kapitel und vielleicht sogar das übernächste werde ich definitiv unseren zwei anderen bereits angedeuteten Shippings TsukiYama und AsaNoya widmen.
Ich hoffe, es ist euch Recht.
Keine Ahnung, warum ich grade so seltsam förmlich klinge.
Es liegt sicher daran, dass ich gerade Black Butler geschaut habe.
Naja, einen schönen Sonntagnachmittag euch noch!