Wärst du glücklich gewesen?

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Harry wurde wieder zurück gerissen und in die nächste Erinnerung katapultiert. Aspasia hatte sich also den Reihen der Todesser angeschlossen und wieder hatte sie einen Sohn erwähnt – Harry hatte nach dem Krieg nach einem Radomil Lestrange gesucht, aber offenbar hatte es nie jemanden mit diesem Namen gegeben.

Vielleicht war es nur ein Trick von Aspasia Lestrange gewesen, um Sympathien für sie zu wecken, aber in der letzten Erinnerung hatte sie wieder ein Kind erwähnt – einen Sohn. Den Dunklen Lord würde sie niemals anlügen. Sie schien zwar nicht solche Angst vor ihm zu haben, wie die anderen Todesser, aber Harry schätzte Aspasia als zu intelligent ein, um den Dunklen Lord so banal anzulügen.

Irgendwo da draußen gab es also einen Sohn. Vielleicht hatte Aspasia ihm deswegen die Erinnerungen geschenkt. Vielleicht wollte sie, dass er ihren Sohn fand. Vielleicht wusste dieser Sohn nicht einmal, wer seine Eltern waren.

Harry war sich nur nicht sicher, ob er dazu in der Lage wäre, jemanden zu sagen, dass seine Eltern Todesser gewesen waren.

Harry befand sich wieder im Haus der Lestranges, aber es sah anders aus. Er erkannte zwar an der Form des Raumes, dass es wieder das Wohnzimmer war, in dem Melania Selwyn gestorben war, aber gleichzeitig herrschte eine düstere Stimmung.

Alte, schwere Vorhänge sperrten beinahe das gesamte Sonnenlicht aus und durch einen kleinen Spalt drang nur ein schmaler Strahl, der die Frau erhellte, die auf dem Sofa sah und das bleiche Gesicht in das Licht hielt.

Es war Aspasia Lestrange, aber Harry musste zugeben, dass sie nicht gut aussah. Sie sah müde aus, abgemagert und traurig. Aspasia war niemand, der seine Gefühle offen zeigte, aber dennoch hielt sie ihren Schultern zusammengesunken und sie wirkte so klein und verletzlich, dass selbst Harry das Bedürfnis hatte, sie zu trösten. Sie schien jünger zu sein, als Harry jetzt – sie musste so unglücklich sein.

Rabastan Lestrange betrat den Raum und stockte einen Moment lang, als er seine Frau auf dem Sofa sah und er schien wohl zu demselben Schluss zu kommen, wie Harry – sie war unglücklich und er würde alles tun, um diese Trauer verschwinden zu lassen.



Das wertvollste, das Rabastan Lestrange besaß, war Aspasias Lächeln. Es war seltener als Gold, schöner als der Sonnenaufgang und atemberaubender, als ein Sternenschauer. Es war eine Kostbarkeit, die Rabastan gerne für sich behielt. Aspasia war wunderschön – die schönste Frau, die er jemals gesehen hatte und selbst sein Bruder, Rodolphus hatte ihm versichert, dass Aspasia wirklich eine Schönheit war. Diese Schönheit teilte er gerne mit anderen, aber das Lächeln – das gehört ihm. Das hätte er am liebsten in einer Truhe verschlossen und nur an besonderen Anlässen zum Vorschein geholt.

Aber nun hatte Aspasia ihr Lächeln selbst weggeschlossen.

Rabastan hatte sie noch nicht lächeln gesehen. Er hatte das letzte Mal ihr Lächeln gesehen, als sie noch beide in Hogwarts gewesen waren, aber seit sie geheirateten hatten, hatte Rabastan kein einziges Mal ihr Lächeln gesehen.

raison d'être | Rabastan LestrangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt