Gefällt dir Rache nicht?

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Harry zuckte zusammen, als sich die Szene schnell änderte und er ein eher unsanftes Erwachen aus dieser beinahe schon idyllischen Ruhe hatte.

Er war in einem Haus und es war Nacht und dunkel, aber bevor er sich näher umsehen konnte, wurde die Haustür aufgesprengt und herein stürmte eine ganze Horde an Todessern, gefolgt von Voldemort persönlich – nicht ganz der Voldemort, den Harry kennengelernt hatte, aber schon verunstaltet von den Horkruxen.

Instinktiv griff Harry nach seinem Zauberstab, bevor er sich daran erinnerte, dass das nur eine Erinnerung von Aspasia Lestrange war.

Die Todesser teilten sich auf – es schien einen Plan zu geben oder eine Routine und keiner musste Fragen stellen. Jeder Schritt war geplant, jede Tat vorhergesehen und es passierte ihnen keinen Fehler.

Ihr Eintritt war laut gewesen, aber den Bewohnern des Hauses brachte das auch nichts mehr. Sie waren offensichtlich überrascht worden und in ihren Schlafgewändern wurden sie mehr oder weniger aus ihren Betten gerissen.

Es dauerte nicht lange, bis die Todesser einen großgewachsenen Mann und eine weinende Frau die Treppen des Hauses hinunter zerrten, wohl in das Wohnzimmer, in dem Voldemort mit einigen seiner Anhänger wartete. Harry verstand, dass das kein einfacher Überfall war – sie waren gekommen, um zu morden.

„Mr Bones", begrüßte Voldemort den Mann leise.

„Bitte", brachte der Mann heraus und Harry erkannte Edgar Bones – ein Mitglied des Orden des Phönix. Er erinnerte sich wage daran, wie Moody ihm erzählt hatte, dass Todesser ihn und seine ganze Familie ermordet hatten. Harry wollte das nicht sehen, aber er war in dieser Erinnerung gefangen.

„Bitte, meine Frau und meine Kinder sind unschuldig", bat Edgar und er klang wirklich verzweifelt, „Lasst sie am Leben."

„Machen Sie sich keine Sorgen, Mr Bones", sagte Voldemort kühl, „Madam Lestrange kümmert sich schon um Ihre Kinder."

Das beruhigte Edgar Bones überhaupt nicht, das sah man ihm ganz genau an. Harry konnte ihn auch verstehen – welchem Todesser traute man schon die eigenen Kinder an – besonders jemanden wie Aspasia.

Wie hatte Hermine sie damals genannt? Kindermörderin...



Aspasia Lestrange fand die Kinderzimmer schnell. Es war nicht sonderlich schwer, nachdem das Baby von dem Lärm aufgeweckt worden war und nun laut schrie, aber die Eltern waren nicht da, um es zu trösten.

Aspasia öffnete die Tür und tastete nach einem Lichtschalter. Das Zimmer wurde erhellt und Aspasia sah in das Gesicht von einem kleinen Mädchen, das an der Wiege ihres kleinen Bruders stand und Aspasia panisch ansah. Kein Wunder – sie kannte Aspasia nicht und bestimmt war es beängstigend für ein Kind, wenn mitten in der Nacht Fremde ins Haus einbrachen.

Aber Aspasia wusste, was man in dieser Situation machen musste.

„Geht es dir gut?", fragte sie das Mädchen mit falscher Sorge in der Stimme – Aspasia trug nicht die Maske eines Todessers, das hätte das Kind nur verschreckt.

Das Mädchen antwortete ihr nicht.

„Ich will dir nicht wehtun", versprach Aspasia, aber sie log – sie log häufig und es war schon ganz normal für sie geworden, „Dein Vater schickt mich – deine Mutter hat wohl einen Unfall gehabt und er will, dass ich nach dir und deinem Bruder sehe."

„Geht es Mummy gut?", fragte das Mädchen und Tränen schossen in ihre Augen. Das Baby schrie noch immer.

Aspasia trat nun vorsichtig an die Wiege heran und das Mädchen wich zurück, aber Aspasia kümmerte sich in diesem Moment nicht darum, sondern hob das schreiende Baby sanft aus seinem Bettchen und drückte es an ihre Brust. Sie machte beruhigende Geräusche und wiegte es in ihren Armen und schon bald verstummte das Baby.

Das schien das Vertrauen des Mädchens auch zu wecken und sie trat näher heran. Aspasia lächelte – ein falsches Lächeln, aber gut genug für das Kind.

„Komm mit", Aspasia hielt das ruhige Baby in einem Arm und hielt dem Mädchen ihre andere Hand hin, „Gehen wir nach unten. Eure Eltern warten schon auf euch."

Das Mädchen nahm ihre Hand und folgte ihr die Treppen hinunter. Erst, als sie die Stimmen ihrer Eltern hörte, schien sie misstrauisch zu werden, aber Aspasia zog sie sanft weiter und ließ ihr nicht Zeit, darüber nachzudenken.

Sie betraten das Wohnzimmer und Aspasia erblickte Mr und Mrs Bones, die vor dem Dunklen Lord am Boden knieten. Mr Bones sah den Dunklen Lord ausdruckslos an, während Mrs Bones weinte, aber als sie Schritte die Treppe hinunterkommen hörten, drehten sie sich um.

Mrs Bones schluchzte auf, als sie ihre Kinder erblickte, die Aspasia vollkommen zu vertrauen schienen.

„Bitte...", bettelte sie weinend, „Bitte nicht!"

„Mummy?", fragte das Mädchen besorgt, „Ist alles in Ordnung?"

„Lass die Hände von meinen Kindern!", verlangte Mr Bones laut, aber Rabastan zögerte nicht und trat ihm ins Gesicht, sodass er auf den Boden fiel und sich benommen wieder aufrappelte.

„Mr Lestrange, ich denke, das ist nicht notwendig", sagte der Dunkle Lord ruhig.

„Mein Lord, es ist meine Pflicht, die Ehre meiner Ehefrau zu verteidigen. Wenn er so mit ihr spricht, werde ich sie rächen", bemerkte Rabastan nur und der Dunkle Lord nahm diese Antwort einfach hin.

„Ist schon gut, Liebster", versprach Aspasia ohne zu lächeln und legte das Baby vor sich auf den Boden und hob die Hände, „Seht ihr? Ich berühre es nicht... alles ist in Ordnung."

Aspasia zückte elegant ihren Zauberstab und Mrs Bones schluchzte auf. Aspasia zeigte mit dem Zauberstab direkt auf das Baby vor ihr und Mr Bones schloss die Augen. Aspasia lächelte.

„Ich muss es gar nicht berühren – seht ihr?" Sie kostete diesen Moment noch einen Moment aus, bevor sie zuschlug und einen Zauber sprach, mit dem sie auch schon die Kinder der McKinnons umgebracht hatte. „Incendio."

raison d'être | Rabastan LestrangeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt