Lies Over Lies

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Vincent

,, Du starrst jetzt seit geschlagenen 7 Stunden diesen Apfel an, was erwartest du denn von ihm? Das daraus ein Prinz wird? " frage ich lachend. April hockt vor dem Wohnzimmer Tisch und schaut noch immer den Apfel an.,, Ich habe noch nie einem Apfel beim Reifen zugesehen. Geschweige denn zugehört" schwärmt sie.,, Das sind die kleinen Wunder der Natur. Ich kann dir aber was schöneres zeigen, als einen Apfel",, Und was? ",, Komm mit" ich nehme ihre Hand und ziehe sie mit mir mit. Ich weiß zufälligerweise, wo sich hier in der Nähe ein Kaninchen Bau befindet. Und die Viecher vermehren sich echt schnell. Ich Knie mich im Garten vor einen Baum und greife in das Loch an der Wurzel hinein. Dann spüre ich sie, die Kaninchen Mutter. Ich ziehe sie vorsichtig raus und gebe sie an April.,, Wie süß" sagt sie leise und streichelt das Fellkneul. Ich lege ihre Hand explizit auf den Bauch des Tieres. Dann fühlt sie es auch.,, Spürst du die vielen Herzklopfer?" frage ich sie.,, Das ist echt unglaublich... " antwortet sie. Ihre Augen strahlen dabei.,, Willst du dich die nächsten 7 Stunden damit beschäftigen? " frage ich nun lachend.,, Ja",, Moment... Was? ",, Das ist so schön..." sie setzt sich auf den Boden und lässt das Kaninchen nun nicht mehr los.,, Aber friss es nicht, das ist unsere kleine Teufelsbrüterin",, Geht klar" will sie jetzt echt nochmal 7 Stunden verschwenden? Obwohl... Besser als wenn sie schläft... Ich gehe wieder rein und schaue nur ab und zu in den Garten, wenn ich ein komisches Gefühl bekomme. Nicht dass bald die nächsten Jäger hier sind. Unser Haus ist das einzige, welches so nah am Wald liegt. Nach 4 Stunden aber wird es langsam dunkel. Ich hole sie lieber rein.,, Okay Mauerblume, genug gekuschelt" ich entnehme ihr das Kaninchen und lege es vorsichtig wieder in den Bau zurück. Dann nehme ich April an die Hand und nehme sie mit rein.,, Das waren keine 7 Stunden... ",, Ich möchte aber nicht, dass du im dunklen da draußen sitzt",, Wieso? ",, Weil ich Angst um dich habe, ganz einfach" ich setze mich mit ihr ins Wohnzimmer. Daraufhin fängt sie an zu grinsen.,, Du magst mich also? ",, Natürlich mag ich dich",, Aber ein bisschen mehr als nur mögen, oder? ",, Bilde dir bloß nichts drauf ein. Für mich bist du viel zu jung und zu naiv. Darüber hinaus, musst du noch ziemlich viel lernen" antworte ich. Natürlich stehe ich auf die Kleine. Vor allem, wenn ich immer ihr geschwärme höre.,, Buuh... " antwortet sie und pustet in die Luft. Kaum zu glauben, dass schon ein halbes Jahr vergangen ist. Ihre Situation in der Schule hat sich leider ziemlich verschlechtert, nachdem sie ihre Clique rausgeworfen hat. Doch sie lernt so langsam, immer besser damit umzugehen. Sie nutzt es nun zu ihrem Vorteil, die Gedanken anderer zu hören. Sie weiß nun Dinge, die die Existenz anderer echt zerstören könnte. Es ist, als wäre sie das Karma höchst selbst. Doch sie hat leider bis jetzt alles für sich behalten. Obwohl sich alle vor ihr fürchten sollten. Finde ich jedenfalls. Ich hätte diese gabe schon lange ausgenutzt. Aber April ist nun mal April. Und sie hat das größte Herz, was eine Person nur haben kann. Sie hat sogar das Kaninchen verschont, obwohl sie schon längst wieder hungrig sein sollte.,, Was überlegst du? " fragt sie dann. Ich drehe mich zu ihr und erschrecke, als ich die tote Ratte sehe, die sie grade verschlingt.,, Wo hast du die denn jetzt her?",, Ich hab zu erst gefragt",, Ich hab nur daran gedacht, was für ein unfassbar großes Herz du hast. Und jetzt sag, woher du diese Ratte hast",, Aus dem Garten. Ich wollte dich nicht aus deinem Traum reißen... ",, Du sollst nicht raus gehen. Ich gehe ja schon los" sage ich und stehe auf.,, Warte" ich drehe mich nochmal um und werde dann direkt umarmt.,, Sei vorsichtig und in 10 Minuten spätestens wieder da. Kapiert? " Sie klingt ernst.,, Du kennst mich, kleines. Ich bin immer vorsichtig" dann lässt sie mich los und ich appariere direkt in den Wald. Ich will verhindern, dass mich jemand draußen sieht. Ich muss damit rechnen, dass bald die Polizei vor der Tür steht und die Männer sucht. Dann wären Zeugen, die mich gesehen haben, sehr unvorteilhaft. Ich schaue und höre mich genau um. Der kleinste Fehler kann meinen Tot bedeuten. Aber es ist alles still.

Nachdem wir zwei dann ordentlich gegessen haben, geht jeder in sein eigenes Zimmer. Ob sie jetzt ernsthaft wieder schläft? Ich warte einen Moment. Doch ich höre keinen Gedanken mehr. Ich stehe wieder auf und gehe rüber. Tatsache, die schläft. Als ich sie so anschaue, bemerke ich das Buch, welches unter ihrem Arm liegt. Ich ziehe es vorsichtig heraus und Linse hinein. Als ich die letzte Seite Aufschlage, finde ich eine Zeichnung von mir, aus der Perspektive, als sie auf meiner Schulter lag. So sehe ich also aus? Sie kann echt schön zeichnen. So detailliert... Ich muss grinsen als ich den Eintrag dazu lese. Sie versucht ihre eigenen Gefühle zu leugnen, weil sie glaubt, dass ich dagegen wäre. Nur weil ich gesagt habe, dass sie sich nicht von mir abhängig machen darf. Damit meinte ich eigentlich nur, dass wenn es hart auf hart kommt, dass sie sich um sich selbst kümmern muss. Wenn sie die Wahl hat, zwischen bleiben und sterben und laufen und überleben, dann soll sie verdammt noch mal laufen. Ich habe sie zwar auch nur beschützt, weil ich vielleicht gewisse Gefühle für sie hab. Aber ich habe auch schon öfter gegen Jäger gekämpft. Wäre ich kein Vampir, wäre ich an den ganzen Verletzungen schon vor 200 Jahren gestorben. Mein Körper wäre eigentlich voll von Narben. Ich wäre wahrscheinlich sogar ein Krüppel. Und sie wäre schon beim ersten Kampf fast drauf gegangen. Die erste Kugel hätte nur sitzen müssen, dann wäre es vorbei gewesen. Auf herzhöhe war sie jedenfalls. Und der andere hätte nur schießen müssen, als sie hoch kam. Ich will nicht mehr daran zurück denken. Es ist einige Monate her. Und seitdem, hat sie die Regel auch gut eingehalten. Ich würde es gern irgendwann mit ihr probieren. Vor ihren Eltern und Mitschülern sind wir ja sowieso schon ein Paar. Ich Blätter durch ein paar weitere Seiten, aus ihrer Menschen Zeit. Sie hat nur Dinge aufgeschrieben, die sie traurig machen. Wahrscheinlich um sie damit los zu werden und weiter zu lächeln. Das Leben war hart für sie. Aber ein Eintrag macht mich besonders stutzig. Es ist der Tag, von dem sie keine Erinnerung mehr behalten hat. Der Tag, wo sie das Kleid der Mutter getragen hat... Ich lese mir den Eintrag genauer durch. Jetzt kann ich mir denken was passiert ist. Ihre Mutter hatte bei dem Bild so einen komischen Gedanken, da habe ich mich gefragt, ob sie wirklich die Wahrheit sagt. Ich meine, das ist ihre Mutter und sie liebt ihre Tochter. Dennoch kam es mir komisch vor. Das Kleid hat ja perfekt gepasst, wie soll sie über den Stoff gestolpert sein? Ich glaube nun, die schmerzhafte Wahrheit zu kennen und lege das Buch zurück. Vielleicht sollte ich sie auch zeichnen. Dann weiß sie, wie sie aussieht. Ich bin nur leider viel zu nachdenklich, um ans zeichnen zu denken. Ich werde es ihr sagen müssen, ich habe versprochen, immer ehrlich zu sein... Und das war ich schon nicht, als ich über meine Geliebte sprach...

A Vampire Love StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt