Die nächsten Tage ritt ich immer wieder mit Pfefferminz zu Scot, wir machten beide gute Vorschritte und wurden immer sicherer. Nun hatte ich Pfefferminz langsam wieder an die Trense gewöhnt, er hatte diese zum Glück relativ schnell akzeptiert, doch mit dem Sattel konnte er sich einfach nicht anfreunden. Gerade ritt ich mit Pfefferminz wieder zu Scotts Haus. Die Sonne ging gerade auf und der Tau, der jede Nacht kam hatte sich über die Gräser legte. Pfefferminz kannte den Weg und trottete mit gesenktem Kopf durch den Wald. Ich machte es mir auf seinem Rücken gemütlich und beobachtete die Sonne, die sich langsam aus dem Horizont erhob. Vögel zwitscherten ihr Frühkonzert und ein paar Rehe grasten anmutig auf einer Lichtung. Nun waren wir auf der großen Wiese angekommen, am Horizont konnte ich den See entdecken, indem ich mit Molly und Lisa schwimmen gegangen war. Doch heute war mein Ziel, die alte versteckte Hütte. Ich setze mich zurecht und gab ihm die Galopphilfe, Pfefferminz spitzte die Ohren und galoppierte an. Seine Bewegungen waren weich und fliegen, es schien so, als setze er nur auf, um zu sehen ob der Boden noch da war. Mein Körper verschmolz mit seinem und meine Finger vergruben sich in seiner Mähne. Viel zu schnell waren wir an Scotts Hütte angekommen und Pfefferminz verfiel von selber erst in einen schnellen Trab und dann in den Schritt. Dark Knight schien uns schon zu erwarten, den der dunkle Wallach wieherte laut als er uns sah. Sein Besitzer saß auf einer Stufe vor seinem Haus und schnitze, als Knight wieherte blickte er auf und sah uns lächelnd entgegen. Noch bevor Pfefferminz angehalten hatte, lies ich mich schon von seinem Rücken gleiten. Scot stand auf und ging zu mir ,,Guten Morgen." meinte er. ,,Morgen, wollen wir anfangen?" fragte ich energiegeladen. Scot nickte, doch anstatt zu den Pferden zu gehen, ging er in seine Hütte. Kurz darauf kam er wieder mit ein paar Äpfeln. Verwundert sah ich ihn an ,,Äpfel?" Scot grinste nur ,,Frühstück." Kurz darauf kam auch schon ein Apfel angeflogen, schnell fing ich ihn mit meine Händen. Schnell biß ich rein und hatte den Apfel kurz darauf verputzt. Scot dagegen, hatte gerade einmal die Hälfte seines Apfel gegessen. ,,Können wir jetzt anfangen." bat ich ,,Geduld, Lena. Hektik, bringt gar nichts, wir haben den ganzen Tag Zeit." seelenruhig biß Scot in seinen Apfel. Laut lies ich Luft aus mir heraus und setze mich hin. Nach einer Ewigkeit war Scot endlich fertig und stand auf ,,Jetzt?" fragte ich gespannt. ,,Ja jetzt." lächelte Scot. Ich sprang auf und holte den Sattel, den ich ihr vor ein paar Tagen hergebracht hatte. Pfefferminz blähte die Nüstern, als er den Sattel sah. Langsam legte ich die Satteldecke auf seinen Rücken, er verkrampfte sich. ,,Alles Gut Pfefferminz!" beruhigte ihn und klopfte seinen Hals ,,das ist nur eine andere Art von Decke!" Tatsächlich beruhigte sich Pfefferminz nach einer Weile und stand wieder ganz still da. Als ich nun aber den Sattel auf seinen Rücken legen wollte, rief Scot ,,Warte mal, reite erst einmal nur mit Satteldecke eine Runde, dann gewöhnt er sich besser daran." Ich tat wie er es mir vorgeschlagen hatte und ritt Pfefferminz ein paar Runden im Schritt, die erste war er noch sehr angespannt, wurde dann aber immer lockerer. Nach der dritten Runde saß ich wieder ab und klopfte seinen Hals. Pfefferminz schnaubte und stand wieder entspannt da, als würde gar keine Decke auf seinem Rücken liegen. Nun nahm ich den Sattel, als ich ihn auflegen wollte machte Pfefferminz einen kleinen Hüpfer zur Seite. Nun tänzelte er nervös auf der Stelle und ich hatte Mühe ihn Ruhig zu halten. ,,Ruhig Pfefferminz, brrrrr alles gut." meinte ich und summte wieder meine Melodie. Als Pfefferminz sie hörte spitze er die Ohren und hörte auf zu tänzeln. ,,So ist gut!" murmelte ich und hielt ihm den Sattel noch ein mal hin, sodass er daran schnuppern konnte. Seine weichen Nüstern schweiften über das dunkle Leder. ,,Komm schon, das ist doch nichts anderes als des Bareback pad was wir benutzt haben." murmelte ich. Pfefferminz witterte noch einmal gründlich an dem Sattel und schnaubte dann. ,,Okay, dann versuchen wir es noch mal!" meinte ich und atmete tief aus. Dieses Mal konnte ich den Sattel auf seinen Rücken legen, doch schon nach ein paar Sekunden begann er zu buckeln und ich musste mich schnell in Sicherheit bringen um nicht von seinen fliegenden Hufen getroffen zu werden. Nach ein paar Buckelrunden kam Pfefferminz, mit gesenktem Kopf, wieder zu uns zurück. Scot hatte den Sattel wieder eingesammelt und kam wieder zu mir zurück ,,Las mich mal." meinte er und ging langsam zu Pfefferminz. Beneidenswert ruhig senkte Pfefferminz seinen Kopf und schnüffelte an dem Sattel, kurz darauf lag er auch schon auf Pfefferminz' Rücken. Der braune Hengst drehte seinen Kopf und berührte den Sattel, buckelte ihn jedoch nicht herunter. Nach ein paar Minuten nahm Scot den Sattel wieder herunter und kam zu mir. ,,Wieso konnte er es bei dir?" fragte ich ,, Ich dachte ich wäre seine Lebenspartnerin!" ,,Lena!" Scot sah mich mahnend an ,,Nur weil du seine Lebenspartnerin bist, heißt es nicht, dass er niemanden anderes Vertrauen kann! Wenn er nicht sicher ist ob seiner Partnerinnen vertrauen kann, muss er sich einen anderen suchen." erklärte Scot ernst. ,,Was soll den das jetzt heißen? Bin ich nicht Vertrauenswürdig genug für ihn?" meine Stimme wurde immer lauter. ,,Nein, aber er spürt deine Unsicherheit und deine Nervosität!" meinte Scot ruhig. ,,Darf ich also nie mehr irgendetwas fühlen?" langsam wurde ich richtig wütend. ,,Sieh nicht alles Schwarz und Weis, eure Verbindung ist noch nicht stark genug, um Unsicherheit gemeinsam zu bestehen. Er hat dich lange nicht gesehen, dazu hatte er noch schlechte Erfahrungen mit Menschen. Du kannst nicht erwarten das er dir all sein Vertrauen sofort schenkt!" Dir Ruhe mit dem Scot das saget machte mich rasend ,,Sag doch was du willst." schrie ich und wollte mich auf Pfefferminz schwingen, doch der wich erschrocken aus. ,,Klar, lasst mich doch alle im Stich!" schrie ich blind vor Wut. Schnell stampfte ich davon. Warum ich genau wütend war, konnte ich schon nicht mehr genau sagen. Ob es die Tatsache war, das Pfefferminz mir nicht vertraute, oder das Scot es geschafft hatte Pfefferminz den Sattel aufzulegen, wusste ich nicht. Mit schnellen Schritten hastete ich durch den Wald, wo ich genau hin wollte wusste ich nicht, in diesem Moment wusste ich einfach gar nichts. Plötzlich blieb ich an einem heruntergefallenen Ast hängen, hart schlug ich mit meinen Händen auf, doch ich ignorierte den Schmerz, rappelte mich auf und lief einfach weiter. Irgendwann kam ich in der versteckend Lichtung an, schnaufend bleib ich stehen. Erst als ich stehen blieb, merkte ich wie erschöpft ich eigentlich war. Meine Hände brannte wie Feuer und meine Beine fühlten sich an als würden sie gleich abfallen. Keuchend lies ich mich in den Sand fallen, dort blieb ich sitzen. Wie lange weiß ich nicht, doch nach einiger Zeit stand ich auf und kämpfte mich zu dem kleinen See. Dort wusch ich meine dreckigen Hände ab und betrachtet sie in der Sonne. Die eine Hand sah eigentlich ganz gut aus, es waren nur ein paar Schrammen, doch die andere blutete heftig. Ich suchte nach etwas, mit dem ich sie verbinden konnte, doch ich hatte werde ein Halstuch noch einen Schal, so hielt ich sie einfach in das kühle Wasser. Die Sonne hatte mittlerweile ihren Höchststand erreicht und brannte heiß vom Himmel hinunter. Nach einer weile stand ich auf und legte mich in den kühlen Schatten. In dieser Ruhe schaltete mein Gehirn langsam wieder ein und mit ihm das schlechte Gewissen. Weder Scot noch Pfefferminz hatte es verdient, dass ich meine Wut an ihnen ausließ. Es war nicht fair das ich die beiden so angeschrien hatte. Leider hatte ich solche Aussetzer immer wieder, Wut oder Misswillen stauten sich oft bei mir auf, ohne das ich merkte und dann explodierte ich urplötzlich wegen einer kleinen Sache. Heute war es schon besser als früher, heute konnte ich wenigstens noch etwas denken. Tief atmete ich aus. Lies die Ruhe meinen Körper durchfluten und all den Ärger verschwinden.Nach ein paar weitere kontrollierten Atemzügen stand ich entschlossen auf. Ich musste mich entschuldigen! Zum Glück hatte ich einen brauchbaren Orientierungssinn und so befand ich mich kurzer Zeit auf dem richtige Weg. Plötzlich hörte ich Hufe die auf dem Boden aufschlugen. Und diese Hufe kamen direkt auf mit zu! Auf einmal sah ich auch den Körper der zu den Hufen gehörte. Es war Pfefferminz! Der braune Hengst kam mit großen Schritten auf mich zu getrabt und blieb ein paar Meter vor mir stehen. So blieben wir ein paar Sekunden stehen ,,Es tut mir leid." murmelte ich ,,Ich bin einfach mit mir durch gegangen, Entschuldigung." Pfefferminz spitze die Ohren und senkte den Kopf. ,,Verzeihst du mir?" fragte ich, Pfefferminz schnaubte zur Bestätigung und trottetet zu mir Du bist immerhin mein Mädchen! hörte ich ihn. ,,Und du mein Pferd!" murmelte ich und vergrub mein Gesicht in seiner nachtschwarzen Mähne. Tut mir leid das ich so ängstlich bei dir war. entschuldigte sich Pfefferminz. ,,Nein! es war meine Schult, ich hätte nicht so schnell und ungeduldig sein soll." stritt ich ab und umarmte ihn noch etwas fester. Komm wir gehen zu Scot zurück! meinte Pfefferminz nach einer Weile. Ich nickte und setzte mich in Bewegung, jedoch blieb Pfefferminz ein paar Meter weiter stehen Komm hoch! rief er und deutete au seinen Rücken. Erleichtert grinste ich und schwang mich, mit einem Sprung, auf seinen Rücken. Sobald ich oben war, trabte Pfefferminz in einem schnellen und sicheren Trab an. Wieder einmal bewunderte ich die Trittfestigkeit eines Pferdes. Schon nach einer viertel Stunde, erreichten wir wieder Scots Hütte. Er erwartete uns schon. Ich wollte gerade beginnen mich zu entschuldigen, als Scot den Kopf schüttelte ,,Alles gut." meinte er nur und reichte mir den Sattel ,,Versuch es noch Mal." Ich öffnete und schloss meinen Mund ohne etwas zusagen, dann nickte ich und ging langsam mit dem Sattel auf Pfefferminz zu. Dieser roch dieses Mal nur sehr flüchtig an dem Leder, nach bestimmt zwanzig Versuch kannte er den Geruch. Ich spürte wie Nervosität in mir aufstieg, doch ich unterdrückte sie so gut es ging. Ich atmetet noch einmal laut aus und legte Pfefferminz dann den Sattel auf den Rücken. Pfefferminz Körper verkrafte sich, doch ich hielt ihn fest und klopfte beruhigend seinen Hals, nach ein paar Sekunden wurde er ruhiger. Nachdem genau drei Minuten vergangen waren, nahm ich Pfefferminz den Sattel wieder ab. ,,Sehr gut." lobte Scot ,, Es ist einen gute Übung für euch beide! Mach das jetzt jeden Tag so oft es geht, erhöh dann langsam die Zeit indem der Sattel auf seinem Rücken liegt." wies mich Scot an. Ich nickte aufmerksam ,,Gut, dann seid ihr für heute entlassen." meinte Scot. ,,Okay, dann bis morgen?" fragend sah ich ihn an. ,,Morgen geht nicht so gut, aber übermorgen sollte es gehen." meinte Scot. Ich wollte gerade nachfragen was er den Morgen hatte, da fragte Scot ,, Was denken eigentlich deine Eltern was du hier machst?" ,,Gar nichts, sie denken ich bin ausreiten." ich zuckte die Schultern. ,,Dann bis übermorgen." lächelte Scot. Ich deute ein Nicken an und schwang mich auf Pfefferminz ,,Bis übermorgen!" rief ich, bevor ich mit Pfefferminz aufs Feld ritt und zurück nach hause galoppierte.
So ein etwas kürzeres Kapitel, es war auch wieder etwas langweiliger, aber die nächsten werden interessanter, keine Sorge! Wie immer sind Verbesserungsvorschläge oder Kritik erwünscht. LG Malettura.
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Pfefferminz in die Weiten der USA
FantasiaLena muss umziehen. Und ausgerechnet in das ferne Amerika! Jedoch ist ihr neues zu Hause nicht so wie sie dachte. Pferde Pferde Pferde. Lena schwebt in ihrem persönlichen Paradies, als sie Pfefferminz entdeckt. Leider gehört er ausgerechnet der zick...