„Liv jetzt warte doch mal", lachend eilte ich dem blonden Mädchen, dass eine ganze Strecke vor mir rannte hinterher. Das Mädchen hatte mein Handy in der Hand und blieb abrupt stehen, als meine Rufe sie erreicht hatten. Auch sie lachte und als sie sich umdrehte konnte ich erkennen, dass sie mein Handy in die Höhe hielt, da sie genau wusste dass ich da nicht ran kommen werde. Ich schaute sie gespielt beleidigt an.„Bitte bitte bitte Liv gib mir mein Handy wieder!" Nach etlichen versuchen, bei denen ich immer wieder vergebens hochgesprungen bin um das Handy zu ergreifen, nahm sie ihren Arm runter und gab mir mein Handy wieder.
Mit einem lächeln auf dem Gesicht lies sie sich ins Trockene Gras fallen. Ich folgte ihrem Beispiel und legte mich neben sie. Es war einer der ersten warmen Tage dieses Jahr, weswegen wir beschlossen hatten in den Park zu gehen. Ich beobachtete Liv, die die Augen geschlossen hatte und die ersten warmen Sonnenstrahlen in vollen Zügen genoss. Doch plötzlich verschwamm ihr Gesicht vor meinen Augen und ich begann verzweifelt an zu schreien.
Und dann war es dunkel.
Ich war aufgewacht, war zurück in die grausame Realität gebracht worden.
Wieder mal.
Dieser Dumme Traum.
Ich erinnerte mich noch gut an diesen Tag. Es war irgendwann Ende April 2015, zu einer Zeit, wo wir noch glücklich waren. Wo sie noch die Person war die ich so sehr mochte.
Um nicht weiter darüber nachdenken zu müssen schaltete ich meine Nachttischlampe ein.
6:35 zeigte der Wecker an.
Na toll. Gleich würden meine Eltern mich wecken und ich müsste mich für die Schule fertig machen.
Ich schaute zur Gardine hinter der die ersten Sonnenstrahlen hervortraten. Dabei viel mein Blick auf meinen Schreibtisch unterhalb des Fensters. Und wie so oft erstarrte ich als ich ihn sah. Wie unauffällig und doch furchteinflößend er da lag.
„Viktoria" meine Mutter öffnete meine Zimmertür und ich schreckte aus meinen Gedanken hoch.
Sie folgte meinem Blick und machte einen besorgten Eindruck, als sie erkannte was ich angestarrt hatte. Doch ich nahm an, dass auch sie im Moment nicht darüber sprechen wollte, da sie ihren Blick wieder auf mich richtete und mir Bescheid gab, dass das Frühstück gleich fertig sei.
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„Guten morgen Viki, na wie gehts?", fragte mich meine beste Freundin Jackie Brooks, als ich mich neben sie auf den Boden vor der Klasse fallen ließ.
„Beschissen" antwortete ich ihr ehrlich und um mir weitere Fragen zu ersparen fügte ich noch hinzu: "habe schlecht geschlafen".
Sie sah mich mitleidig an, da sie sich wahrscheinlich schon den Grund dafür, dass ich schlecht geschlafen habe denken konnte. Sie war die einzige, die von meinen immer wiederkehrenden Träumen wusste, doch ging nicht weiter darauf ein, da sie wusste, dass es mich nur noch mehr runterziehen würde.
„Hast du schon von Louis und Emmie gehört? Die sollen angeblich zusammen sein!" Ich lachte. Dafür liebte ich meine beste Freundin. Sie wusste genau wann ich nicht über etwas reden wollte und wechselt so schnell wie möglich das Thema.
„Was wirklich?!" antwortete ich, weil es mich schon etwas überraschte. Sie redete weiter über irgendwelchen Tratsch den sie aufgeschnappt hatte während sich immer mehr Leute zu uns gesellten.
Ich muss schon sagen, dass Jackie und ich nicht gerade unbeliebt sind. Eigentlich sind immer irgendwelche Leute um uns rum und wir beide im Mittelpunkt. Vielleicht liegt es daran dass ich mich mit eigentlich jedem verstehe und schnell neue Freunde finde. Genauso wie Jackie. Sie ist generell eine sehr hübsche Person, groß gebaut, blonde Haare, blaue Augen, markante Wangen Knochen, also der perfekte Jungenschwarm. Ich muss aber zugeben dass in meiner Vergangenheit auch nicht gerade wenige Jungs auf mich standen.
Irgendwann tauchte dann auch unser Lehrer auf und schloss uns die Klasse auf.
Die darauffolgenden Mathe Stunde war zum Kotzen. Ich bin nicht grad die schlauste vor allem was Mathe angeht, also passte ich nicht auf und ging lieber meinen Gedanken nach.
„Frau Verveld! Ich habe sie etwas gefragt!", plötzlich stand mein Mathe Lehrer vor mir und schaute mich leicht verärgert an.
„Ja, meine Antwort lautet ja", antwortete ich desinteressiert, nicht mal wissend was die Frage war, in der Hoffnung es handelte sich um eine ja nein frage.
Ich hörte schon einige hinter mir lachen. Die verärgerten Züge des Lehrers verfeinerten sich und sein Gesicht nahm eine etwas rötliche Farbe an, wodurch mir bewusst wurde, dass es sich auf keinen Fall um eine ja nein frage gehandelt hatte.
„Sie haben wieder einmal nicht aufgepasst Frau Verveld! So kann das nicht weitergehen!", motze mich mein Lehrer wie so oft an und ich stützte mich nur mit einem lauten Seufzer genervt auf meiner Hand ab, um ihn zu zeigen wie wenig mich das interessiert.
Da der Unterricht wirklich nicht spannend war und ich mich überhaupt nicht konzentrieren konnte, passte ich auch den Rest der Stunde nicht wirklich auf.
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Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Heute war ein anstrengender Tag gewesen. Ich hatte einen langen Tag, was heißt, dass ich bis 18 Uhr in der Schule sitzen musste. Außerdem hatten wir in der letzten Stunde eine deutsch klausur wiederbekommen die sagen wir's mal so nicht ganz so gut wie erhofft bei mir ausgefallen ist.
Und nun lag ich in meinem Bett und starrte wieder einmal auf meinen Schreibtisch und bekam Gänsehaut als ich ihn erneut erblickte. Diesen verdammten Brief. Ich hatte ihn schon so oft gelesen doch er jagte mir jedes Mal aufs Neue Angst ein. Warum ich ihn immer noch so offen da liegen hatte wusste ich nicht. Ich brachte es einfach nicht übers Herz ihn wegzuschmeißen.
Dabei hasste ich sie doch oder?!
Mein Blick wanderte weiter nach rechts. Direkt neben dem Brief lag ein unscheinbares Buch mit einem mintfarbenen Einband, worauf in kleinen Druckbuchstaben Tagebuch geschrieben stand. Das hatte sie damals zusammen mit dem Brief hinterlassen. Ich hatte mich nie getraut es zu öffnen. Ich hatte Angst ihre Gedanken, ihre Gefühle zu lesen. Hatte Angst vor dem Inhalt von diesem Buch. Denn eines wusste ich über das Buch. Das was da drin stand wollte keiner selbst erleben.
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Hallo und willkommen zu meiner ersten Geschichte!
Ich habe vorher noch nie wirklich etwas geschrieben deswegen würde ich mich über Feedback sehr freuen. Ich hoffe das erste Kapital hat euch gefallen.
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Dear Diary
Подростковая литератураBeste Freunde für immer hatte sie gesagt. Von wegen für immer! ---- Olivia McClaire und Viktoria Verveld waren schon immer aller beste Freunde gewesen. Nichts und niemand hatte sie trennen können, bis auf einmal sich alles änderte. Ihre Freundsch...