I hate you, I love you [#Jojonny FF]

Kapitel 5

Der Weihnachtsball rückte näher und näher und Jojo hatte sich immer noch nicht entschieden, ob sie hingehen wollte, oder nicht.
Bislang hatte niemand sie gefragt und andersherum würde es sowieso nicht passieren. Jonny hielt sich in letzter Zeit weitestgehend von ihr fern und obwohl sie das eigentlich freuen sollte, vermisste Jojo den verrückten Niffler, wie sie ihn in Gedanken nannte, doch mehr, als sie zugeben wollte.
Am 11. Dezember lehnte Jojo vor der großen Halle an der Wand und kramte in ihrer Tasche herum. Wo war nur dieser verfluchte Stundenplan? Ein leises Räuspern ließ sie aufschauen. Vor Jojo stand Blaise Zabini. Fragend hob sie eine Augenbraue. „Was willst du?“
„Dich fragen, ob du mit mir auf den Ball gehen willst.“
Ungläubig musterte sie den, zugegebener Maßen doch recht attraktiven, Slytherin. Warum sollte er ausgerechnet sie, die sozial völlig Inkompetente, fragen?
Im Nachhinein wusste Jojo nicht mehr, was sie dazu veranlasste, zuzusagen, doch genau das tat sie.
Leider bedeutete das auch, dass sie sich ein Kleid kaufen musste.
Es wurde nichts großartiges, ein schlichtes, schwarzes Kleid, das bis zu den Knien reichte, kombiniert mit
einer schwarzen Strumpfhose, Sneakern und einer Halskette mit einem blauen Stein als Anhänger.

Unheimlich nervös stieg die die Treppenstufen zur Eingangshalle hinunter, wo Blaise sie bereits erwartete.
„Du siehst gut aus.“, kommentierte er ihr Outfit, was Jojo so überraschte, dass die bloß ein „Danke“ rausquetschen konnte.
Als sie die Halle betraten entdeckte Jojo sofort Jonny.
Er war mit Daphne Greengrass gegangen.
Sie begegnete seinem Blick und der verletzte Ausdruck darin, nahm ihr für einen Moment den Atem.

Schuldgefühle wogten über sie, wie eine Welle.
„Jojo? Setzen wir uns?“
Blaise' Stimme riss sie aus ihren Gedanken.
„Äh, ja klar.“, antwortete Jojo verwirrt und blickte wieder zu Jonny, doch der hatte den Blick schon abgewandt.
Desinteressiert beobachtete sie den Eröffnungstanz und bemitleidete, den im Tanzen offenbar völlig untalentierten, Harry.

Nach zwei Tänzen mit Blaise irrte Jojo durch die Menge, auf der Suche nach Getränken.
Mit einem Glas Wasser machte sie sich auf den Weg hinaus.
Zwischen all den Menschen fühlte sie sich ein wenig bedrängt.
Auf einer Bank im Innenhof entdeckte sie Jonny.
Neben ihm stand eine Flasche Feuerwhiskey, die bereits zur Hälfte geleert war und sein Blick ging stumpf ins Leere.
Sie wusste genau, dass sein Zustand ihre Schuld war und hasste sich ein wenig dafür.
Hätte sie nicht empathischer vorgehen können?
Wieso war ihr zuvor nie in den Sinn gekommen, dass sie mit ihrer Abweisung seine Gefühle verletzte?
Zögerlich ging sie auf den Hufflepuff zu.
Er sah auf.
„Was machst du hier?“
Seine Stimme war brüchig.
„Ich dachte du kannst mich sowieso nicht leiden.
Wo du jetzt schonmal hier bist, kann ich dir noch was sagen.
Ich bin in dich verliebt, falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte und deine Ablehnung tut verdammt weh.“
Jojo wusste nicht, was sie sagen sollte.
Mit so etwas hätte sie nicht gerechnet.
„Ähm, Jonny, also-“, begann sie, wurde jedoch von ihm unterbrochen:
„Du musst mir nicht sagen, dass du nicht das gleiche empfindest.
Das hast du mir schon oft genug deutlich gemacht.“

„Eigentlich wollte ich bloß sagen, dass ich darüber nachdenken muss.
Ich...Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, da ist etwas bei mir, ich weiß bloß nicht was.“
Ein Fünkchen Hoffnung blitzte in Jonnys Augen auf und er klopfte neben sich auf die Bank.
Mit klopfendem Herzen setzte Jojo sich hin und lehnte sich leicht gegen ihn.
Es fühlte sich gut an.
Beide schwiegen, hingen ihren Gedanken nach und beobachteten den Sonnenaufgang.