Mistletoe II 5sos (Christmasstory)

04.12.

4. Dezember

"Mädels", ruft Lilia und stürme durch das Wohnzimmer in Richtung Küche. Als sie versucht mit ihren kuscheligen Socken zu rennen, passiert was passieren muss.

Sie gerät ins Stolpern und fällt schließlich hin. Da die Rothaarige noch Schwung vom Laufen hat, rutscht sie bauchseits in die Küche herein. Schon ist Gelächter zu hören.

„Für deine Einlage gebe ich dir eine 9,5", sagt Tais, welche grinsend auf der Kücheninsel sitzt. „Warum keine 10", fragt Lilia schmollend, während sie sich auf den Rücken dreht um die Braunhaarige anzusehen. „Für eine 10 erwarte ich wenigstens eine halbe Schraube", erwidert sie grinsend.

„Was machst du hier eigentlich“, fragt Lilia. Tais beginnt leise zu lachen: „Nun ja weißt du, ich wohne hier."

Lilias Mund verformt sich zu einem ’O’. Anscheinend hat sie das total vergessen. Kurz darauf beginnen die Freundinnen zu lachen. Lilia kugelt auf dem Boden hin und her, während sich Tais am Rand der Küchenplatte festhält um nicht herunter zu fallen. „Warum hast du überhaupt jemanden gesucht", fragt sie schließlich und steckt sich eine Weintraube in den Mund.

„Ich wollte nur sagen, dass ich mal kurz weg bin. Ich will ein neues Spiel kaufen", antwortet Lilia und Tais verdreht grinsend die Augen. „Du und deine Spiele. Irgendwann beginnst du noch mit den Verpackungen unter deinem Kopfkissen zu schlafen", sagt sie, während sich Lilia vom Küchenboden aufrichte und den Staub von ihrer Leggings streicht. „Lass mich doch. Außerdem, wer hat gesagt das ich das nicht schon längst mache", nörgelt sie gespielt und pustet eine rote Strähne aus ihrem Gesicht. „Also ich muss dann auch los. Nachher ist es vielleicht nicht mehr da oder so", sagt Lilia aufgeregt und Tais verdreht die Augen. ,,Viel Spaß“, grinst Tais sarkastisch und greift nach einer nächsten Weintraube. ,,Werde ich habe“, ruft Lilia über ihre Schulter hinweg und macht schließlich auf dem Absatz kehrt, läuft zur Haustür, zieht ihren schwarzen Mantel und ihre Lederboots über und tritt aus der Haustür ins Freie. Ein kalter Windzug, lässt Lilia ihren Mantel enger schnürren.

Nach zehn Minuten steht die Rothaarige vor dem kleinen Geschäft am Straßenrand. Ein warmer Luftzug streift ihr Gesicht als sie die Ladentür öffnet. Sofort breitet sich ein breites Grinsen in ihrem Gesicht aus, als sie die vielen Lichter im Laden erblickt. Sie geht zur Kasse und stubst den Verkäufer auf die Schulter. Dieser dreht sich schnell um und beginnt schließlich zu strahlen.

,,Wie ich sehe bist du meinem Tip gefolgt und hast den Laden etwas Weihnachtlicher gemacht“, grinst Lilia. ,,Hey Lilia. Schön dich mal wieder zusehen. Fühl dich wie zu Hause.“ ,,Das werde ich Gus“, lacht Lilia und beginnt durch die Regale zu schweifen. Gus und Lilia waren zwar keine Freunde, aber sie sahen sich regelmäßig, da Gus's Vater dieser Laden, den Lilia auch gerne ihr kleines, persöhnliches Paradies nannte, gehört und hier so gut wie immer aushilft. Sie läuft zur linken Ecke des Raumes, da sie das Spiel dort vermutet. Sonst vertreiben sich nur drei weitere Personen ihre Zeit im Laden.

Lilia lässt ihren Blick über das Regal schweifen und tatsächlich: ganz oben steht das letzte Exemplar von Destiny.

Sie versucht sich zu strecken, doch dummer Weise ist Lilia einfach zu klein. Genervt streicht sie sich ein paar Haare aus dem Gesicht und beobachtet die blau-schwarze Box als plötzlich eine Hand nach dem Spiel greift und es aus dem Regal zieht.

Blitzartig wirbelt Lilia herrum um denjenigen, der dreist ist und IHR Spiel weg nehmen möchte, ordentlich die Meinung zu geigen.

Vor ihr steht ein Punker mit knallroten Haaren, grünen Augen und Augenbrauenpiercing. Die schwarze Skinnyjeans versteckt seine Beine und ein schwarzes Shirt wird von einer hellblauen Jeansjacke bedeckt. Schwarze Boots zieren die Füße. ’Alles in allem garnicht so schlecht’, dachte Lilia, doch schon viel ihr Blick wieder auf das Spiel in seiner Hand. ,,Hey du. Das ist mein Spiel“, meinte die Rothaarige und sieht nach oben um auf ein amüsiertes Grinsen zu treffen.