Kapitel 7. ÜBERRASCHUNG!

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Alle saßen hinter irgendwelchen Möbelstücken, so wie man es aus den Filmen kannte. Ich lachte in mich hinein. Langsam schliefen meine Füße ein und auch die anderen wurden langsam hibbelig und man hörte immer wieder ein Rascheln. Wir hatten sie doch grade im Haus reingehen sehen... Wieso brauchte sie jetzt so lange zur Wohnungstür? Ich war kurz davor aufzustehen und nachzusehen, als ich das Klicken des Schlosses vernahm. Schnell kauerte ich mich noch etwas tiefer. Wir hören wie Schlüssel auf die Komode gelegt und eine Tasche auf den Boden fallen gelassen wurde.

"Anni, bist du zu Hause?"

"ÜBERRASCHUNG!!!", schrieen alle und sprangen auf. Lilli flog fast über ihre Tasche aber ihr Onkel fing sie auf. Nach dem Schock lachte sie und ließ sich bereitwillig den Partyhut aufsetzen. Alle strömten auf sie zu, um ihr zu gratulieren und ich hielt mich ein wenig zurück. Heute Morgen hatte ich sie mit Pfannkuchen geweckt und mit meiner männlichsten Stimme gefragt: "Want a sugarcube?" Sie war hochgeschreckt und war, als sie die Pfannkuchen sah, nur halb Enttäuscht, dass ich es war und nicht Finnick Odair. Bevor sie zur Prüfungsvorbereitung fuhr, gab ich ihr dann noch meine Geschenke: ein Shower-with-Sam-Duschgel, eine Union Jack Tasse und eine Silberkette mit einer Wolke und einem Kleblatt dran. Ich sagte: "Auf, dass unsere Träume wahr werden", und hatte sie ihr umgemacht.

Langsam hatte ihr jeder gratuliert und sein Geschenk übergeben, sodass die Kuchen erstürmt wurden. Jeder hatte eine Aufgabe übernommen, sonst hätte ich es nie geschafft. Ihre Familie, meine Familie, alte Bekannte und ein paar ihrer Schulfreunde waren da.

Gegen Abend gingen dann alle und Lilli fuhr noch mit zu ihren Eltern. Ich blieb zu Hause, da ich noch nicht ausgepackt hatte und unbedingt noch meine restlichen Nachrichten beantworten wollte.

Als Lilli nach Haus kam war mein Boden wieder ordentlich und der Wäschekorb gefüllt. Sie kam in mein Zimmer und legte sich zu mir aufs Bett.

"Danke für heute. Es war echt schön."

Ich drückte sie. "Immer wieder gerne."

Herausfordernd schaute ich sie an. "Heute ist dein 18. Geburtstag. Wie kommt es, dass wir auf meinem Bett sitzen und nicht feiern sind?"

Lachend schlug sie die Hände zusammen. "Das können wir ändern."

"Wollen wir?"

Lilli schaute mich durch zusammengekniffene Augen an. "Ja, lass mal machen. Endlich können wir auch mal in anständige Clubs zusammen gehen!"

Ich grinste. "Na dann auf zum Klamotten raussuchen!"

Lilli sprang auf und flitze aus dem Zimmer, währenddessen stand ich bereits vor dem Kleiderschrank und ging meine Klamotten durch, doch ich hatte keine Ahnung welche Richtung.

"Kleid?", kam es aus dem Nachbarzimmer.

"Okay", schrie ich, doch sie stand bereits neben mir und hielt ein Marineblaues ohne Träger und ein beiges Spitzenkleid hoch. "Welches?"

Ich überlegte kurz und schaute zu welchem meine Kleider besser passten. "Das Blaue."

Grinsend kuschelte sie sich auffällig an mich. "Du wirst heute doch bestimmt nicht deine blauen Heels anziehen oder?"

"Ist ja gut. Du kannst sie tragen", lachte ich.

Als sie rausgegangen war, stand ich immer noch vor dem Kleiderschrank, aber hatte jetzt immerhin eine Richtung. Ich zog ein Weinrotes raus, dass oben eng und unten weiter war. Schließlich fand ich nichts anderes was mich umstimmte, und suchte Schmuck und Schuhe raus. Dann standen wir fertig vor dem Spiegel und machten ein Erinnerungsfoto, was Lilli sofort auf Instagram postete. Sie hatte sich vor ein paar Jahren neben ihrem Sam-Fanaccount auch einen Privaten eingerichtet, der in kürzester Zeit immer berühmter wurde und sie bald jeden Tag Fotos posten musste, weil es sonst ungeduldige Kommentare gab, von Leuten, die ihr Leben mit großer Interesse verfolgten.

"Let's go!", sagte sie, halb singend. Dann zog ich die Tür hinter uns zu. Wir hatten ja keine Ahnung wie aufgebracht wir am Ende der Nacht sein würden.

A Flight to Kentucky - Multi Fandom FF (eine Never Ending Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt