Kapitel 14. Unpunctual

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Lilli verschlief fast beide Flüge. Ich weckte sie nur kurz, als wir über den Eiffelturm flogen und den Ozean hinter uns ließen.
Als wir schließlich am Cincinatti Airport standen, grummelte sie verschlafen irgendwelches unverständliche Zeug vor sich hin, was wohl ihren Ärger ausdrücken sollte, so viel verpasst zu haben.
Doch ihre Stimmung erhob sich schnell, als wir erstmal draußen standen, die Sonne uns anlachte und alle um uns rum Englisch sprachen.
Isaac hatte mich, trotz teurer Kosten, angerufen, um zu sagen, dass er sich verspäten würde und wir schon mal zum Parkplatz kommen sollten.
Immernoch ermüdet, setzt sich Lilli auf ihren Koffer und schaut sich unter sonnenschützender Hand um.
"Das sind aber alles große Autos! Und besonders auf TüV achten die hier wohl auch nicht." Sie hatte ein Auto ohne Beifahrertür entdeckt.
Ich lachte. "Mich wundert es eher, dass es nicht geklaut wird!"
Als ein Motorradfahrer oberkörperfrei und nur in FlipFlops an uns vorbeisauste, fiel mir erst auf, dass wir ziemlich weit auf der Straße standen bzw. saßen. Lilli schaute dem Mann hinterher und verzog dann angeekelt das Gesicht. Und das zu Recht: Ein besonders schöner Anblick war der ca. 35-Jährige mit seinen Schulterlangen Haaren und dem speckigen Bauch wirklich nicht.
"Wo sind denn hier die heißen California-Boys, die man so aus den Filmen kennt?"
Ich setzte mich auf den Boden und hielt mir auch die Hand über die Augen als ich sie ansah. "In Californien?!" Lillis Blick sprach Bände, also musste sie gar nichts weiter sagen. "Immerhin war er schonmal braungebrannt." Schließlich war ihre Bemühung doch umsonst gewesen und wir fingen herzlich an zu lachen.
Isaac kam endlich angefahren und als er verwirrt wissen wollte warum wir lachten winkte sie nur ab.
Zuerst umarmte er mich und erkundigte sich ein wenig nach meinem Verbleiben seid letztem Jahr, dann reichte er Lilli die Hand und stellte sich vor.
Draußen waren es um die 35*C im Schatten und so entspannten wir uns erstmal als uns in dem Auto die Klimaanlage ins Gesicht pustete.
Isaac hielt auf dem Weg nach Hause kurz bei Tim Hortons und lud uns auf einen Eiskaffee ein. Während dessen erzählten wir ihm von unserem Flug und dem Parkplatzerlebnisen. Ich war froh, dass Lilli und er sich gut verstanden.
Auch er musste lachen und sagte:" Yeah, We take stuff like this really cool here in KY. But my Mum is not cool when you are not punctual. So I'm pretty glad, that I didn't have to pick up my Mum." Lilli lächelte. "It's okay. Even if everybody thinks Germans are always punctual, it's not true." Sie zeigte auf mich und ich wusste was jetzt kommen würde. "Once I waited for her for about 40 Minutes!" Isaac schaute mich gespielt enttäuscht an. "That's not good young Lady." Ich schnaupte und drehte mich zu Lilli. "What about the 6 times I waitet for you about 15 Minutes? I think that bets yours!"
Lilli schüttelte den Kopf. "Last year I had to wait in the outside on the coldest day of the year."
"Pff. But it was just 5 Minutes!"
"LADYS! I think it's clear now that you are both unpunctual!" Isaac grinste uns an, Doch nach nur 2 Sekunden wurde ihm bewusst, dass es ein Fehler war und er jetzt den Kopf gewaschen kriegen würde. Nur waren es diesmal Zwei. Das Grinsen verschwand und er versuchte Blickkontakt zu meiden, in dem er in die Ferne schaute. Lilli und ich sahen uns nachdenkend an. Dann ergriff sie als erste das Wort. "What do you think? Is 30 Minutes in the Sun with 35*C the badest thing?" Zustimmend nickte ich einmal kräftig.
"Accepted!"

A Flight to Kentucky - Multi Fandom FF (eine Never Ending Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt