Ich fühle den Abgrund vor mir,
die gähnende Tiefe meiner Seele.
Oh, wie trennt sie mich von Dir.
Ein Wind lockt mich fort, flüstert mir zu:
„Mach nur einen Schritt ins Leere
und du hast für immer deine Ruh."
Er zerrt an meinen Kleidern, will mich zwingen,
und ich muss um zu überleben
mit der Verachtung in meiner Seele ringen.
Eine tiefe Verachtung gegen mich, mein Selbst.
Sie sagt mir mit Hohn in der Stimme:
„Du bist es nicht Wert, es ist mir egal, wenn du fällst."
Was passiert, wenn ich mich einfach fallen lasse?
Wenn ich falle in die schwarze Tiefe,
und alles los werde, was ich sosehr hasse?
Was ist, wenn ich mich dem hingebe?
Der süßen Verlockung nach Erlösung
und endlich die Ruhe finde, die ich ersehne?
Manchmal erscheint es mir so einfach
diesem Leben den Rücken zu kehren.
Doch selbst für meinen Tod bin ich zu schwach.
Ich will nicht immer nur dort sein, wo ich störe,
ich suche so lange schon nach Liebe,
ich habe ihn noch nicht gefunden, den Ort an den ich gehöre.
Ich kann es nicht ertragen es immer zu sehen,
die Schande, die ich über mich gebracht habe.
Sag mir, Leben, wann lässt du mich endlich gehen?
Ich wünschte, ich könnte meine Hände bluten lassen,
diese Werkzeuge von Hass und Betrug,
die alles zerstörten, was sie je anfassten.
Alles, was ich berühre wird schwarz,
es verdorrt unter meiner Berührung
und hinterlässt mich in meinem Schmerz.
Der Hass steckt in mir wie ein Splitter.
Der Hass gegen mich selbst
er hängt über mir wie eine Wolke vor einem Gewitter.
Ich muss es raus lassen, muss bluten,
damit diese Wunde heilen kann.
Es muss brennen wie ein Griff in höllische Gluten.
Doch der Schmerz verschwindet in Taubheit,
löscht den Hass und jedes reale Gefühl
und ignoriert mein Herz, das nach Erlösung schreit.
Und so drehe ich mich wie immer um,
weg vom Abgrund, einfach fort.
Nein, ich bringe mich heute nicht um.
Doch ich spüre, wie mein Tod wartet.
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Poesie
PoetryHey! Hier veröffentliche ich einfach Gedichte, die ich gelegentlich schreibe. Viel Spaß dabei.