Kapitel 11 - Seelenjäger

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Jen runzelte die Stirn. "Bitte?"

"Komm mit." Er warf einen beunruhigten Blick nach hinten und zog sie am Arm die Gasse entlang, in die Jen ihn geführt hatte. Sein Griff um ihren Arm warf fest und verkrampfte sich immer mehr.
Jen beeilte sich, ihm zu folgen und betrachtete ihn von der Seite, um zu schauen, wie tief die Wunde war.

"Du bist verletzt", bemerkte sie leise.

"Das ist unwichtig." Er schüttelte sich die Haare ins Gesicht und verstärkte den Druck auf ihrem Arm.
Jen presste die Lippen auf einander, Nico hatte ganz schön Kraft. "Du tust mir weh."
Erschrocken liess Nico sie los. "Tut mir leid." Er warf ihr einen Blick zu. "Wir müssen weg von Mel und Jason. Sie sind jetzt bestimmt auch hinter dir her."

Jen beschleunigte das Tempo, damit sie mit Nicos langen Schritten mithalten konnte. Was meinte er mit auch hinter dir her?, vielleicht war er ja paranoid...
Abrupt hielt Nico an und Jen lief beinahe in ihn hinein. Jen sah sich um und staunte nicht schlecht, als sie das Haus Lupos erkannte. Wo waren sie nur durchgegangen?

"Hier rein." Nico öffnete die Tür und liess sie vor. Im Dachboden angekommen setzten sie sich auf eine Kommode und Nico begann mit einem Seufzer zu erklären: "Du und ich sind unsichtbare Seelen. Ich habs mir schon gedacht, als ich dich zum ersten Mal sah, deshalb ging ich dir aus dem Weg. Wollte ich dir aus dem Weg gehen", korrigierte er sich und fuhr sich nervös mit der Hand durch die Haare. "Melissa und Jason haben ein Serum entwickelt, um unsichtbaren -"

"Moment mal", unterbrach Jen ihn. "Was ist eine unsichtbare Seele?"

Nico schaute sie verblüfft an. "Das weisst du ni... Ich meine, das sind Menschen, die teleportieren können und sich unsichtbar machen."
Jen krallte sich an der Kommode fest. Nicos Worte dröhnten in ihrem Kopf: eine unsichtbare Seele... teleportieren...

"Und Melissa und Jason und ihre Leute, Seelenjäger, wollen uns die Kraft rauben und zu ihrem Zwecken gebrauchen. Dafür haben sie ein Serum entwickelt, mit dem sie uns die Kräfte entziehen können. Ich weiss auch nicht viel... Aber ich wollte nicht, dass die dich entdecken und hab deshalb versucht, dich auf Abstand zu halten, was offensichtlich nicht geklappt hat. Auch wenn ich nicht sicher war, ob du tatsächlich eine unsichtbare Seele bist..." Er hielt inne und lächelte sie anzüglich an. "Normalerweise kann ich ganz charmant sein", behauptete er und lachte.

Jen grinste und lockerte den Griff um die Kommode. "Und was machen sie, wenn sie uns kriegen?" Ihre Stimme zitterte.

"Davon abgesehen, dass sie uns die Kräfte stehlen? Ich weiss es nicht. Aber sie scheinen nicht friedlich gestimmt zu sein... Die beiden, die uns angegriffen haben waren vielleicht nur Teenager, sind aber sehr gefährlich."

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Schaut doch noch bei meinen anderen Stories vorbei! LG Delia

The unseen souls {#wattys2015}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt