An meiner Zellentür hämmert es heftig und kurz darauf stampfen die Männer hinein. In ihren blauen Uniformen. Mein Hals wird trocken und das Blut gefriert in meinen Adern. Ich kann es gar nicht so schnell realisieren, da ziehen sie mich auf die Füße nur um mich kurz darauf runter auf den kalten Boden zu schleudern. Ich will nicht schreien, weinen, schluchtzen, egal wie sehr das gerade weh getan hat.
Sie wollen dich nur hören. Gib keinen Laut von dir.
Sie packen mich wieder, diesmal an meinem Kragen, und schleifen mich achtlos hinter sich her. Vorsichtig rinnen mir Tränen aus meinen Augen und ich fasse an meinen Kopf. Es ist nass dort und die Flüssigkeit fühlt sich nicht wie Wasser an, sondern wie Blut. Meine Tränen werden stärker als ich das dunkelrote Blut auf meinen Fingern sehe, auf meiner Stirn spüre. Aus dem Augenwinkel sehe ich es meine Wange herabrinnen.
Ich weiß wohin sie mich bringen.
Ich weiß was sie wollen.
Ich weiß wieso sie es wollen.
Ich weiß das ich nichts sagen werde.
Ich werde schweigen.
Wie ein Grab.
Wie ein Toter.
Bitte lass das alles ein Ende haben!
Sie werfen mich in einen kahlen Raum, mit einem Tisch und 2 Stühlen.
Ich wusste es.
Meine Knie schürfen bei der Berührung mit dem Fließboden auf und auch dort sammelt sich Blut. Einer der Männer zieht mich an meinen Haaren hoch und schmeißt mich auf den Stuhl. Alles brennt und ich wünsche mir den Tod so sehr wie noch nie.
Er beugt sich über den Tisch und unsere Gesichter sind einige Zentimeter von einander entfernt.
"Du wirst jetzt befragt werden. Solltest du schweigen..." Er holt eine Waffe aus seiner Uniform und legt sie auf den Tisch vor mir, grinst mich an wie ein Schadenfroher. "Süße, schweigen ist unvorteilhaft.", zwinkert er mich an.
Trotz des Blutes an meiner Stirn, an meinen Knien und an meinen Ellenbogen sammel ich alle Spucke in meinem Mund und rotze ihm voll in die Fresse. Angewidert verzieht er sein Gesicht und verpasst mir eine schallende Ohrfeige.
"Hure.." flüstert er, nimmt seine Waffe wieder und verlässt den Raum. Mehrmals schlage ich meinen Kopf gegen die Tischkante, und warte bis ich umkippe. Der Stahltisch sammelt sich mit meinem Blut und färbt sich immer mehr und mehr rot. Meine Gedanken schweifen umher und mein Kopf ist nicht mehr klar. Was soll ich tun?
Ich stehe auf und gehe durch den kahlen grauen Raum. Mein Blut strömt mir aus dem Kopf und der ganze Boden ist mittlerweile rot.
Plötzlich schwanke ich und kippe mitten in meine Blutlache. Meine Haare sind mittlerweile verklebt und mein Krankenhaus Hemd rot. Achtlos bleibe ich liegen.
Was soll ich tun?Gefressen von meinen Gedanken streichen meine Finger durch die Lache. Ich blicke sie an und sie sind feucht und rot.
Was soll ich tun?Bessere Frage
Was mache ich hier?2 Männer treten die Tür ein und Ein dritter in Anzug folgt. Er achtet nicht auf die Blutlache, nicht auf meine Tränen und nicht auf mich. Er setzt sich direkt an den Tisch und die zwei Männer ziehen mich nach oben, erneut auf den Stuhl. Nicht so brutal wie die davor, und trotzdem tut es weh. Ich will schreien. weinen. sie an brüllen und beschimpfen. Doch ich werde es nicht. Sie wollen mich nur hören, nur meine Stimme hören.
Sie wissen dass ich nicht reden will und deshalb denken sie sie könnten machen was sie wollen. Doch irgendwann bin ich hier raus. Irgendwann.
"Lilithanne Starving. Sie wissen wieso sie hier sitzen." sagt der Mann im Anzug und guckt Auf ein paar Unterlagen. Die Männer in den Uniformen verlassen den Raum. Ich könnte ihm jetzt die Augen rausreißen. Ich könnte ihm die Kehle durchbeißen. Aber ich werde es nicht, denn ich habe zwar eine Chance, doch es muss einen Grund haben wieso mich die Uniformierten mit dem Mann alleine gelassen haben. Sie sind nicht leichtsinnig, nein. Denn sie wissen mit wem sie es hier zu tun haben. Meine Hand schnellt über den Tisch und sofort wieder zurück auf meinen Schoß. 4 Pfeile kommen aus allen Ecken geschossen und fliegen an die Stelle wo meine Hand eben grade war.
Ich wusste es. Ich komme hier nicht raus.