Kapitel 9

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Ich liege völlig entspannt auf meinem Handtuch in der Sonne.
Es ist so schön warm und ich lese nur so vor mich hin. Meine Umgebung nehme ich nicht mehr wahr.
Ich hänge meinen Gedanken nach, bin einfach nur tiefen entspannt.

Zumindest bis sich etwas eiskaltes auf mich stürzt und ich aus meiner Traumwelt gerissen werde. Ich gebe einen erschrockenen Laut von mir.
Zugleich trifft mich noch ein kalter Körper.

Ich kann Gekicher hören, welches ich nur allzu gut kenne. Meine Schwestern haben sich einfach auf mich geworfen.
Und das klitschnass.
Wahrscheinlich sind sie direkt aus dem See zu mir gekommen.
Das schlimmste ist aber, als sie plötzlich ihre Haare über mir auswringen und mich ein Schwall des kalten Wassers trifft.

Ich zucke zusammen und quietschen auf.

,,Na wartet!"

Ich versuche mich wegzurollen.
Die beiden schreien auf, als sie von mir runter purzeln.

Sofort springen sie auf und rennen lachend davon.
Ich natürlich direkt hinter her.

,,Lauft um euer Leben! Ich kriege euch sowieso!", rufe ich mit einem bedrohlichen Grinsen im Gesicht.

Sie sprinten über den Strand und versuchen mir zu entfliehen.
Ich bemerke, dass Jayden und Mic uns nur belustigt beobachten.

Die Mädchen laufen auf sie zu.

,,Hilfe! Das böse Monster will uns töten!"

Sie verstecken sich hinter Jayden.

,,Bitte rette uns Jay!"

Ich verlangsamte meine Schritte. Jayden betrachtet mich kritisch und tut so, als ob er das Schutzschild der beiden wäre.

,,Was es jagt euch?! Das geht aber nicht! Ich rette euch Myladys!", sagt dieser gespielt geschockt.
Ganz der Prinz in glänzender Rüstung. Naja was heißt Rüstung er hat ja nicht wirklich viel an.

Nun bin ich die jenige die stehen bleibt.
Er grinst mich breit an.
Oh nein.

Schnell drehe ich mich um und laufen davon.
Aber auch Jayden beginnt zu rennen. Jetzt bin ich die jenige, die verfolgt wird.

Ein Stück weit schaffe ich es auch ihm zu entkommen, doch dies nur für kurze Zeit.
Dann schlingt er seine Arme um meine Mitte und haucht mir leise,
,,Hab ich dich!", in mein Ohr.

Mir läuft ein Schauer über den Rücken. Sein Körper presst sich an meinen. Ich kann jeden harten Muskel an meiner Haut spüren.
Was macht er nur mit mir?
Aber natürlich werde ich mal wieder aus meiner Traumwelt gerissen.

,,Und was machen wir nun mit dem Monster? Wir können es doch nicht unbeschadet davon kommen lassen", wendet er sich an die kleinen.

,,Wir werfen es in den See!", rufen sie euphorisch.

,,Oh nein, bitte nicht!", flehe ich.

,,Ich finde die Strafe gerecht", erwidert Jayden,

,,Schließlich faulenzt es schon eine Weile darum da muss es mal aufgeweckt werden."

Und so wirft er mich einfach über die Schulter.
Ich quietsche und protestiere, schlage auf seinen Rücken ein.
Die Aussicht allerdings ist gar nicht mal so schlecht.
Sexy Arsch im wahrsten Sinne des Wortes Schwester.
Mal nebenbei seine Muskeln sind sehr hart (vielleicht schon mal erwähnt? ach egal). Meine Fäuste tun schon weh.

Aber es bringt nichts.
Zusammen mit mir wartet er in den See.

,,Also gut. 1...2...3!"

,,Neeeeeeein!"

Im hohen Bogen wirft er mich ins Wasser und ich komme mit einem lauten Klatschen auf.

Die Kinder jubeln und ich kreische so laut ich kann.
Sie kommen angeschwommen und krallen sich an mir fest.

,, Jetzt bist erledigt du böses Monster!", ruft Lisi.

Sie halten sich beide an meinen Schultern fest und klammern sich irgendwie an meinen Rücken fest.

,,Wir haben das Biest gezähmt und nun vorwärts!", befiehlt Mal.

Jetzt durfte ich sie durchs Wasser kutschieren.
Neben uns ist auch Mic auf dem Rücken seines Bruders geklettert.

Zusammen schwimmen wir am Ufer entlang.

Ganz so einfach machen wir es den dreien aber nicht.
Immer wieder versuchen wir sie abzuschütteln und sie fallen lachend und kreischend ins Wasser.

Dann wollen sie uns wieder einfangen und das Spiel geht weiter, bis wir ganz aus der Puste sind.

,,Okay ich kann nicht mehr! Was haltet ihr von einer Pause? ", schlage ich vor.

,,Ja gute Idee", erwidert Jay.

,,Neeein!", kommt jedoch Protest von den Kindern.

,,Kommt schon wir essen eine Kleinigkeit. Ich habe genug Snacks eingepackt. Die können wir doch nicht alle wieder mit nach Hause nehmen."

Sie stimmen mir zu und so steigen wir aus dem Wasser und gehen wieder zurück zu unserem Platz.

Dort lassen wir uns alle auf unsere Plätze fallen und ich greife nach meinem Rucksack, um die Snacks raus zu kramen.

Ich habe Sandwiches, Muffins, Salzstangen, Äpfel und Gummibärchen.
Meine Mum meint es einfach zu gut.
Natürlich hole ich auch noch Wasser und Trinkpäckchen für die Kinder hervor.

Sie stürzen sich sogleich auf das Ausgepackte.

Wir unterhielten uns und alberten rum.
Mic und meine Schwestern verstanden sich wirklich prächtig. Das könnte eine wirklich gute Freundschaft zwischen den dreien werden.

Nachdem wir fertig gegessen haben, fragten uns die kleinen, ob sie wieder ins Wasser dürften.

,,Nein noch nicht. Ihr kennt die Regeln. Nach dem Essen erstmal warten und dann darf man wieder schwimmen gehen", antwortete ich auf ihre Frage.

,,Ihr könnt doch auch einfach im Sand spielen. Baut irgendwas tollen", schlug Jayden vor.

,,Au ja! Kommt schon", sofort war Mic Feuer und Flamme und sprang auf.
Alle drei liefen wieder näher zum Wasser und begeben dann im Sand zu graben und diesen auf zu häufen.

Ich lehnte mich wieder zurück und stützte mich auf meine Hände hinter meinem Rücken.

,,Und was gibt es so über dich zu wissen?", fragte ich Jay.

,,Was soll es da geben?"

,,Naja zum Beispiel.... Mhm wie alt bist du?"

,,18. Du?"

,,17.  In welche Schule wirst du gehen und welche Klasse bist du?"

,,Ich bin in der 11 und werde hier auf die Highschool gehen."

,,Dann sind wir schon mal nicht in einer Klasse", gab ich von mir.

,,Enttäuscht?"

Er drehte sich mit einem verschmitzten Lächenln in meine Richtung.
Etwas geschockt über seine Vermutung blicke ich ihn an.

,,Was? Nein warum sollte ich?"

Er lacht keine Ahnung.

,,Was hältst du davon, dass ihr hergezogen seid?"

,,Ich weiß nicht. Ich war eigentlich voll dagegen und hatte echt kein Bock hier drauf.
Ich meine was ich bis jetzt mit bekommen habe sind wir echt am Arsch der Welt.
Alle meine Freunde sind nicht mehr da und es ist halt gewöhnungsbedürftig. Aber ich freue mich für Mic. Er scheint gut mit deinen Schwestern aus zu kommen und ich bin froh, wenn er schnell neue Freunde findet."

Wow ich hätte mit einer viel negativen Antwort gerechnet, aber seine Einstellung ist ja gar nicht mal so übel. Klar kann ich ihn verstehen, dass er seine alte Umgebung vermisst. Aber sonst wirkt er eigentlich offen.
Mit dem Arsch der Welt kann ich ihm nur zustimmen, schließlich bin ich schon mein Leben lang hier.

Ich bin gespannt wie sich das alles entwickeln wird.

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