Kapitel 5

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Nach diesem Vorfall gehe ich erst einmal ins Bad und mache mir einen Messybun, um mir dann eine Ladung Wasser ins Gesicht zu klatschen, damit mir nicht mehr vor lauter Scham so heiß ist.

Ich blicke mir selbst im Spiegel entgegen.
Die Röte auf meiner Wangen hat nachgelassen.

Nicht mehr dran denken!

Ich wende mich ab, gehe noch kurz auf Toilette bevor ich mich wieder in mein Zimmer zurück ziehe.

Vom Fenster halte ich mich strikt entfernt.
Okay ich muss auf andere Gedanken kommen!

Ich lasse mich wieder auf mein Bett sinken und greife nach dem Handy, um mich abzulenken.

Ich sehe mir einige neue Beiträge meiner Lieblings Fotografen, Künstler und so weiter an.
Auch ein paar Tanzviedeos sind dabei.

Ich bewundere die wunderschönen Tänzerinnen mit ihren fließenden Bewegungen, die anscheinend überhaupt nicht angestrengt wirken.

Doch ich weiß es besser. Ich bin mir der Anstrengungen sehr bewusst, die diese Choreografien mit sich bringen und das Durchhaltevermögen und die Kraft, welche Vorraussetzung sind.

Egal bei welchem Tanzstil.
Einige Leute meinen Tanzen sei kein richtiger Sport oder sie unterschätzen einfach was alles benötigt wird, um diese Leichtigkeit dem Zuschauer zu überbringen.
Immer dieses Lächeln bei zu behalten, während man alles gibt, ist schwer.

Dies ist aber auch Sinn des harten Trainings, das die Profis tagtäglich durchmachen.

Ich gehöre natürlich nicht dazu weiß aber genug darüber, weil ich mich mit diesen Themen genug beschäftige.

Noch eine Weile lang durchforste ich das Internet, bis ich mich doch dazu aufraffen kann aufzustehen, da sich auch mein Magen meldet.

Ich tapse die Treppe hinunter und anschließend in die Küche.
Dort sitzen schon alle Familienmitglieder und lassen sich das Frühstück schmecken außer meiner Mutter, die am Herd herum hantiert.
Mein Vater sitzt am Tisch und liest entspannt seine Zeitung, während er immer wieder an seiner Tasse nippt.
Kaffee!
Den brauche ich jetzt dringend.
Wenn man schon so früh geweckt wird wie ich, ist das ja kein Wunder.
Meine Schwestern sitzen da und quatschen aufgeregt über irgendetwas, was man anscheinend nur versteht, wenn man von Anfang an dabei gewesen wäre.

Ich gehe bei allen vorbei und gebe ihnen einen Kuss.

,,Morgen"

Als letztes komme ich bei meiner Mutter an.

,,Guten Morgen mein Schatz", gibt meine Mutter gut gelaunt von sich. Wie bekommt sie das bloß hin?

Ich öffne den oberen Schrank und hole mir eine Tasse raus, um dann nach der Kaffeekanne zu greifen und mein Behältnis goßzügig auffülle.

Danach setze ich mich ebenfalls an den Tisch auf meinen Platz.

Mein Vater wirft mir einen Blick über seine Zeitung zu.

,,Schon so früh auf heute?"

,,Ja. Bei dem Krach kann man nicht schlafen!"

Meine Mutter bemerkt fröhlich: ,,Oh ja heute ziehen die neuen Nachbarn ein.
Ich habe schon überlegt einen Kuchen zu backen, den wir ihnen nachher dann rüberbringen können.
Ich glaube es ist ein Ehepaar mit Kindern. Ist das nicht toll? Dann können sich alle direkt kennenlernen"

Bei der Erinnerung an die Situation vorhin stellen sich die Härchen in meinem Nacken auf.
Ich sollte aufhören darüber nachzudenken.

Dann werde ich wieder aus meinem Gedanken gerissen.

,,Was haltet ihr davon?"

,,Eine schöne Idee Schatz", erwidert mein Vater.

,,Ja toll", gebe ich nicht ganz so enthusiastisch von mir.

,,Gut dann wäre das ja geklärt und alle kommen mit!", befiehlt Mom.

Mist und ich dachte ich könnte mich irgendwie aus der Situation entziehen.
Was soll ich denn machen, wenn ich ihm begegne? Oh Gott er hält mich bestimmt für verrückt! Eine Spannerin oder sonst was!

Okay denk an was anderes Kate. Du bekommst das hin.
Lenk dich ab.

Ich greife nach einem Brötchen und schmiere es mir, bevor ich eine Scheibe Käse darauf platziere.

Nach dem Frühstück verkrieche ich mich wieder im Zimmer.
Direkt greife ich nach meinem Handy und öffne den Chat mit meiner besten Freundin.

Ich: Hey du! Na wie geht's uns an diesem wunderschönen Morgen denn so?
Schon jetzt ist es ja so heiß draußen also, dachte ich wir könnten mal wieder zum See. 🏊‍♀
Was hälst du von der Idee?

Ganz im Ernst ich weiß nicht wie ich den Tag ohne Abkühlung überstehen soll.
Schon jetzt sind es 28°C.

Ich denke es wird erst mal keine Antwort darauf folgen, da ich Toni kenne und sie genauso lange schläft wie ich.
Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich.

Ich vertreibe mir die Zeit mit Lesen.

Schließlich werde ich doch durch ein Pling aus einer anderen Welt gerissen.

Toni: Hey Sis
Was ist das denn für eine Frage? Natürlich hab ich Bock auf Erfrischung.😋🏖 Wann soll ich da sein?

Ich überlege. Das könnte meine Chance sein nicht auf den Unbekannten treffen zu müssen.
Also springe ich auf und laufe nach unten.

Mom schiebt gerade den Kuchen in den Ofen, als ich um die Ecke komme.

,,Mom! Toni und ich wollen zum See. Darf ich?"

,,Klar warum nicht. Aber bitte nimm doch deine Schwestern mit, damit sie sich auch etwas amüsieren können"

Ich bin einverstanden. Würde ich jetzt Widerworte geben, könnte ihr einfallen, dass wir ja noch zu den Nachbarn wollten und dann wäre ich geliefert.

,,Okay geht klar!"
Ich bin schon dabei wieder abzuhauen, als sie doch nochmal etwas sagt, was mir so gar nicht gefällt.

,,Ach Kate aber vergiss bitte nicht, dass ihr erst nach unserem Besuch aufbrechen könnt!"

Und diese Anmerkung war so gar nicht nach meinem Geschmack.

,,Aber Mom das dauert doch viel zu lange und dann ist der halbe Tag schon rum und wir haben nicht mehr so viel Zeit!"

,,Nichts da ihr kommt mit. Aus Ende!"

Ich gebe auf. Wenn meine Mutter sich einmal etwas in den Kopf Gesetz hat, dann kann sie fast nichts mehr umstimmen.

In meinem Reich angekommen, schnappe ich mir wieder mein Handy.

Ich: Meine Schwestern sollen wir mitnehmen. Geht das für dich kalr?

Toni: Kein Problem die Kleinen sind doch süß.

Ich: Okay komm so um halb drei zu mir.

Toni: Geht klar 👍

Ich: Bis nachher. Hdl 😘

Toni: Tschau Schatzi 💕

Gut dann wäre das ja geklärt.

Shut Up, Live And Dance Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt