FIRST ☹ PROPHECY

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Xade und Océane

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Xade und Océane.
Océane und Xade.

»Wer bist du wirklich, wenn niemand hinsieht. Wenn ich nicht hinsehe, Océane?«

Seine raue Stimme treibt mir eine Gänsehaut auf die Arme, weswegen ich unwohl seinem Blick ausweiche. Der so durchdringend ist.

Da er vor mir steht, schaue ich seine Brust an, die von einem einfachen Shirt bedeckt ist. Was würde ich dafür geben, sie noch einmal unter meinen Fingerspitzen zu fühlen, so wie vor wenigen Monaten noch?

»Wer bist du wirklich, Océane, wenn ich in der Nacht schlafe und du es auch tun solltest?«

Oh, Xade.

Als ich meinen Kopf anhebe, starren mir sogleich deine hellen Augen entgegen. Sie funkeln so sehr im Abendlicht, wenn wir miteinander die letzten Stunden des Tages verbringen.

»Wer ist Océane?«

Ich bin ein Geheimnis, Liebster.
Ich bin dein Geheimnis, Xade.

Wer bin ich, wenn du, du bist?

Ich neige meinen Kopf leicht nach rechts, während dein Blick meinen Bewegungen folgt. Deine runden Lippen spalten sich. Wie wäre es, wenn wir uns jetzt Küssen würden?

»Du kennst mich doch«, zumindestens kennst du das, was ich dir preisgeben kann.

Ach, Xade.
Wieso hinterfragst du alles?

Ich mache es uns nur leichter, denn du würdest niemals mein Geheimnis akzeptieren. Uns verbindet die süße Versuchung. Doch die Vergangenheit treibt ein Keil zwischen uns; zwischen dich und mich.

Du kannst es nicht verstehen.
Wirst es nicht können.

»Nein, Océane. Ich habe das Gefühl, ich kenne nur eine ausgedachte Person«, flüstert er leise in mein rechtes Ohr. Dein Atem kitzelt meine Wange.

Wieso bist du so aufmerksam?

Ich habe Angst vor dem Tag, wenn mich jemand auf den Straßen erkennt; diese Stadt ist so klein, so unscheinbar. Alle würden es wissen.

Es ist wie das Wasser.
Mit seinen Wellen.

Das Wasser ist mein Geheimnis; die Wellen sind die Menschen, die es weitertragen.

»Xade, schließ die Augen«, weise ich ihn an. Meine Finger berühren leicht deine Stirn, wandern zu deinen Schläfen, hinunter zu deinem Kinn.

»Ich habe ein Geheimnis.«

Du starrst mich schon wieder so an; genau wie am ersten Tag, als ich mich vorgestellt habe. Deine Freunde saßen neben dir, du warst so misstrauisch.

»Nein, Océane. Du bist ein Geheimnis«, du lehnst deine Stirn an meine. Unsere Nasen berühren sich, während du deine Hände in meinem Nacken platzierst, »Du bist eins.«

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