2.

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Ein ganzer Tag war vergangen. Hyunjin musste Audrey absagen, weil er zu inkompetent war, um mit ihr auszugehen. Passierte... Wir waren am Vormittag in unseren Vorlesungen gewesen, die wir stets zusammen legten. Anschließend waren wir gemeinsam essen. Beim Italiener... Hyunjin hatte verlangt zu zahlen, aber, man kannte mich. Ich warf sein Portemonnaie aus der Tür, weshalb er keine Chance mehr hatte zu bezahlen. Somit war ich es, die einige Scheine dafür verblätterte. Daraufhin zog er mich beleidigt aus dem Restaurant, nur um mich dann zu tragen. Wie ich es hasste getragen zu werden... Jedenfalls. Unser Tag war ganz schön stressig gewesen. Nein. Eigentlich war der Tag nur für mich stressig, weil ich das ganze Genörgel meines besten Freundes ertragen musste. Ich bekam ihn nur ruhig, weil ich damit einverstanden war, seinen Lieblingsfilm zu gucken. The Collector. Ein Horrorfilm. Also saßen wir auf der Couch, anstelle uns für die nächste Vorlesung vorzubereiten, aber hey. Es gab schlimmeres im Leben. Zum zehnten Mal sah ich mir nun die Szene an. Die eine Szene von der Tochter, die sich von ihrem komischen Macker beinahe flachlegen ließ, obwohl der Psychopath bereits im Haus war. Manche Frauen waren eben nicht die Hellsten. Konnte ja nicht jeder so sein wie ich. Richtig? Richtig.

„Sogar eine Rolle in einem Horrorfilm hat ein aufregenderes Sexleben als ich...", murmelte Hyunjin.

Oh... Jetzt fing der schon wieder an. Genervt griff ich nach der Fernbedienung, um den Film anzuhalten. Von ihm erntete ich daraufhin direkt einen unschuldigen Blick. Diese verfluchten braunen Augen waren es dabei, die mich bittend ansah. Ich seufzte, worauf ich fragend die Hand öffnete. Es wurde Zeit, dass er und ich uns jetzt mal ernst unterhielten. 

„Erzähl schon. Wann hattest du's das letzte mal?"

Er zuckte die Achseln. Wir beide kannten die Antwort. Wir. Beide. Weil er es mit ihr verdammt nochmal in seinem Zimmer trieb!

„Du weißt, wann...", murmelte er.

„Ja! Vorgestern!", öffnete ich ungläubig die Augen.

Er hingegen verzog das Gesicht, als müsste er weinen. Gott, der Junge...

„Du verstehst das nicht. Ich brauche das. Meine schlechte Laune fängt bereits an!", heulte er rum.

Sein Argument war schwach. Schwach, wie... Wie... Wie Plankton aus Spongebob Schwammkopf. Damit hatte ich überhaupt nichts anfangen können. Wirklich... Gar nichts. Das konnte Hyunjin in meinem Gesicht rauslesen.

„Du glaubst mir nicht.", stellte er fest und zeigte auf mein Gesicht.

„Nope.", zuckte ich die Achseln.

Er zog seine Hand zurück, worauf er zu nicken anfing.

„Okay. Du wirst darunter leiden. Ich sag's dir jetzt schon mal.", lehnte er sich beleidigt zurück.

Ich legte den Kopf schief. Leider... Hatte er recht. Ich würde unter seiner schlechten Laune leiden. Ich wusste ja auch, dass er sie kriegen würde. Spätestens am Ende der Woche. Schlussendlich waren er und ich lange genug befreundet. Aber... Was sollte ich denn tun?! Was sollte ich tun, wenn er zu blöd war, um sich wenigstens einen Namen zu merken!

„Was erwartest du denn von mir?"

„Verständnis?!", sah er erschrocken zu mir.

„Die habe ich doch!", schlug ich ihm gegen den Oberarm.

Da fing er wieder an das Gesicht zu verziehen, als müsste er heulen. Blöde Heulsuse. Bedauerlicherweise war ich nun mal seine beste Freundin. Daran ließ sich nach 20 Jahren nichts mehr ändern. Könnte ich in die Zeit zurückreisen, dann ja, hätte ich es vermieden seine beste Freundin zu werden, nur konnte ich das nicht. Okay. Ich übertrieb es jetzt natürlich bloß. Zurück zum Thema. Ich musste ihm zuhören und ich musste ihm die Aufmerksamkeit schenken, wenn er es so wollte. Wer sonst, wenn nicht ich? Hyunjin brauchte mich.

Don't break your rules! - FF, Hwang HyunjinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt