Vom Pech Verfolgt

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Aufeinmal erschien neben ihr das Gesicht des Blonden, welcher neben ihr kopfüber hing. "Ach komm schon, sei doch nicht gleich eingeschnappt." Meinte er grinsend. Yuna wiederum wandte sich von ihm ab und erwiderte nichts. "Woher sollte ich denn wissen, dass du so prüde bist?" fragte er und ruckartig schnellte ihr Kopf wieder in seine Richtung. "Na hör mal, ich bin nicht prüde! Nur weil ich mich nicht gerne dem Erstbesten auf den Schoß setzte, bin ich nicht prüde sondern normal!" konterte sie und fixierte seine Sonnenbrille. "Also bin ich der Erstbeste? Das verletzt mich jetzt. Dabei haben wir uns doch schon so gut kennen gelernt." Meinte er gespielt enttäuscht und legte seine Hand auf seine Brust. Sein Teather brachte Yuna zum Prusten, auch wenn sie sich bemühte, nicht zu lachen." Du bist so ein Blödmann. "schimpfte sie, sobald sie sich wieder unter Kontrolle hatte und wendete sich erneut ab von ihm. Kurz hörte sie ein Rascheln, dann bewegte sich leicht ihr Ast auf dem sie saß." Eine bessere Beleidigung fällt dir nicht ein, kleine Yuna? " stichelte er weiter und als die Braunhaarige wieder zu ihm sah, saß er nun direkt vor ihr. Vermutlich war es ihm zu blöd geworden kopfüber dazuhängen, doch das war gerade nebensächlich. "Kleine Yuna." Dieser Spitzname, wie sie ihn doch verabscheute! Ihr Vater hatte sie immer so genannt... Ihr Vater. Heftig schüttelte sie ihren Kopf, damit sie die Gedanken an ihn vertrieb. "Wie schade." hörte sie wieder die belustigte Stimme des Piraten, der anscheinend dachte, dass das die Antwort auf seine Frage gewesen war. "Dabei hat es doch gerade so viel Spaß gemacht." provozierte er sie weiter, doch Yuna war gedanklich immernoch bei ihrem Vater. Sie konnte es nicht mehr vermeiden und Erinnerungen blitzen auf. Sie trieben ihr die Tränen in die Augen, doch sie kämpfte dagegen an. Sie wollte nicht mehr wegen ihm weinen, das hatte sie schon so oft getan. "Ach lass mich doch einfach in Ruhe." bat sie mit brüchige Stimme und drehte sich von dem Blonden weg.

Dieser hatte ihren plötzlichen Gemütswechsel bemerkt, doch verstand er nicht, wieso sie aufeinmal kurz davor war, in Tränen auszubrechen. Hatte er es nun endgültig zu weit getrieben? Doch wieso sollte sie deshalb weinen? Das ergab alles irgendwie keinen Sinn.

"Ich bin jetzt müde und will schlafen, wenn du also aufhören könntest mich anzustarren, wäre ich dir sehr verbunden." Meinte sie plötzlich ungewohnt monoton und legte sich auf den Rücken. Zum Glück ließ sie der Pirat nun endlich in Frieden und sah somit nicht, dass sie nun wirklich begonnen hätte zu weinen. Entnervt und ausgelaugt schlief sie schlussendlich irgendwann ein.
Der nächste Tag begrüßte sie mit einem lauten Vogel, der direkt neben ihr begann zu singen, doch als sich die Braunhaarige daraufhin aufrichtete folg er sofort weg. Immernoch schlecht gelaunt wegen gestern abend, rieb sie sich die Augen und stellte ernüchtert fest, dass sie von ihrem gestrigen Geheule nun angeschwollen waren. Zudem war heute der Himmel bedeckt und alles wirkte düster und trostlos, passte somit als perfekt zu ihrer Stimmung. Doflamingo fand sie am stamm des Astes immernoch schlafend, weshalb sie sich entschloss, auf eigene Faust nach unten zu klettern. Mit bedacht hangelt sie sich einen Ast nach dem anderen nach unten, bis sie irgendwann den letzten erreichte. Dieser Baum hatte, im Gegensatz zu ihrem vorherigen bis nach unten hin seine Äste, sodass sie problemlos bis auf den Boden klettern konnte und anschließend auf einem Bein hüpfend den Bach erreichte. Erleichtert trank sie etwas und wusch sich danach das Gesicht, doch wurde sie dabei von etwas von vorne geschubst und landete mit einem lauten Platscher bäuchlinks im Wasser. Erschrocken stemmte sie sich aus dem Wasser wieder hoch und drehte sich zu dem Übeltäter, welcher ihrem gestrigen Abendessen sehr ähnlich sah, allerdings deutlich kleiner. Eine Weile lang sahen sie und das Wilschweinjunge sich regungslos an, bis ihr ein Gedanke kam. Wo ein Junges war, war oft die Mutter nicht weit und wie aus Stichwort entdeckte sie diese, mit den Hufen scharrend, einige Meter entfernt. Ohne lange nachzudenken, stand Yuna auf und hüpfte so schnell sie nur konnte auf den großen Baum zu, das Schnauben hinter ihr wurde indes immer lauter. Mit einem Sprung rette sie sich in letzter Sekunde auf einen Zweig, während die Wildschweinmutter unter ihr hindurchrannte. Mit klopfendem Herzen lehnte sie sich gegen den Stamm und versuchte sich zu beruhigen. Ihre nassen Sachen klebten an ihrem Körper und zogen die Wärme aus diesem heraus und da es heute wolkig war, war es alles andere als warm und sie begann schnell zu frieren. "Ist es heute nicht etwas zu kalt zum schwimmen?" hörte sie die, wie üblich leicht belustigte Stimme des Blonden. Finster sah sie ihn an, als er sich neben sie auf den Ast setzte. "Ein Wildschwein hat mich in den Bach geschubst." antwortete sie schlicht und zog ihre Beine nah an ihren Körper. "Ich glaube, es ist nicht gut, wenn du die nassen Sachen anbehätst." Meinte er daraufhin und sah sie mit fast so etwas wie Besorgnis an, doch dabei konnte sie sich auch täuschen. Da sie seine Augen nicht sehen konnte, wusste sie seinen Gesichtsausdruck nicht recht zu deuten." Eine super Idee. "Meinte sie daraufhin sarkastisch und biss die Zähne zusammen, um nicht mit ihnen zu klappern." Und was soll ich dann machen? Den restlichen Tag nackt durch die Gegend hüpfen? "fragte sie ihn schlecht gelaunt, doch als sie sein Grinsen sah, wusste sie, was das zu bedeuten hatte." Vergiss es. "murrte sie kleinlaut und mit roten Wangen." Na ja also-" begann er, wurde jedoch barsch unterbrochen." Ich hab gesagt, vergiss es! " immernoch frierend und nun restlos mit ihren Nerven am Ende, versuchte sie ihn mit ihrem Blick zu erdolchen." Ganz ruhig Yuna. Ich wollte doch nur sagen, dass ich dir meinen Mantel leihen würde, bis deine Sachen wieder trocken sind. " Meinte er beschwichtigend und nahm den rosanen Plüsch von seinen Schultern. Skeptisch, ob das wieder irgendein Köder war, damit er sie weiter ärgern konnte, starrte sie die rosanan Federn ein Weile lang an, bevor sie schließlich resigniert seufzte und nickte.

Den Umständen geschuldetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt