4. Kapitel Der ungewisse Vertraute

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Es war einen dumme Idee gewesen einfach nach draußen zu laufen. Alle Gänge sahen hier gleich aus und bildeten ein verschlungenes Labyrinth. Er lief nun schon eine Weile ohne Plan herum als er hinter sich Schritte hörte. Er drehte sich um und sah C001.

"Warum rennst du denn einfach weg? Du kennst dich hier nicht aus, du hättest dich verlaufen können. Ich bin doch für dich verantwortlich und..."

"Wenn ich verschwunden wäre hätte das deinem Ruf geschadet?" Fragte D001 wütend. "Genauso wie einzugreifen und mir zu helfen als deine tollen Leute mich fertig machen wollten?"

D001 erinnerte sich das C001 gesagt hatte keiner würde ihn auslachen oder ihm etwas tun.

Lüge!
Rief eine Stimme in seinem Kopf. Es war etwas gewesen dessen er sich nicht sicher gewesen war, aber C001 hatte es ihm versichert. Also hatte er sich darauf verlassen. Wahrscheinlich hatte er auch in allen anderen Punkten gelogen. Was wusste D001 eigentlich über ihn? Was wusste er über diesen Ort? Nichts! Das alles war Wahnsinn.

"Als ob du Hilfe gebraucht hättest. Du hast C1000 fertig gemacht. Seine Nase ist definitiv gebrochen." Sagte C001 wütend. "und ich tue nichts nur um meinem ruf nicht zu Schaden. Ich gebe zu dir nicht zu helfen war nicht gerade..." Er überlegte kurz. "nett" sagte er dann. Aber ich hatte meine Gründe."

Er hatte seine Gründe? "Du redest als wäre das alles ein Kriegsspiel bei dem der mit der besten Taktik gewinnt. Was waren denn bitte deine Gründe?"

C001 sah ihn mit einer Härte an die D001 von ihm nie erwartet hätte. Er hatte C001 als freundlichen hilfsbereiten Kommandant gesehen, aber vielleicht hatte er sich auch darin getäuscht. Doch schnell verflog dieser Ausdruck wieder und C001 sagte niedergeschlagen

"Das ist das Problem D001. Das ist kein Kriegsspiel das ist die Realität und in der Realität gibt es echten Krieg. Ich wollte dir nur helfen."
D001 wollte sofort etwas erwidern aber C001 ließ ihn nicht.
"Ich weiß wenn ich das jetzt sage klingt es absolut idiotisch. Aber wenn du selbst deine Männer hast wirst du verstehen warum ich so gehandelt habe."
Es klang wirklich idiotisch. Aber, warum auch immer, vielleicht wollte er es einfach, D001 glaubte ihm. Was auch ziemlich idiotisch war aber C001 war eigentlich der einzige gewesen der hier je wirklich freundlich zu ihm gewesen war und er wollte das nicht schon nach wenigen Stunden mit fehlendem Vertrauen zunichtemachen. D001 würde wachsam bleiben aber er würde C001 vertrauen.

Er räusperte sich. "Entschuldige, ich weiß nicht ich bin einfach..." Er wusste nicht welches der tausenden von Gefühlen er benennen sollte aber C001 nahm ihm die Entscheidung ab indem er ihm auf die Schulter klopfte und sagte

"Ich weiß, jeder hier hat das selbe durchgemacht."
"Sagst du mir wie ich irgendwohin komme wo ich mich ausruhen kann?" Fragte D001.
"Ich zeig dir wo." Antwortete C001

Sie gingen los und bald verlor D001 wieder den Überblick über die fielen Gänge.

Nach einer Weile begann C001 wieder zu reden "Ich hoffe der Angriff auf dich wird keine Konsequenzen haben."

"Weil du Angst um deine Männer hast?" Das machte D001 wieder wütend. Diese Leute hatten ihn Angegriffen und wenn sie bestraft wurden hatten sie es verdient.

"Nein, ich meinte nicht für meine Männer. Ich meinte für dich." C001 sagte es als wäre es das normalste der Welt dafür bestraft zu werden das man Angegriffen worden war.

"Aber ich kann doch nichts dafür das sie mich fertig machen wollten." Sagte D001 entsetzt.

"Nein kannst du nicht, aber du hast einem von ihnen Körperlichen Schaden zugefügt." C001 sah nicht aus als würde er das was er sagte wirklich gutheißen aber er redete trotzdem weiter. "Glaub mir, ich weiß wie es hier läuft hoffe einfach das es keine Konsequenzen hat."

Gerade wollte D001 etwas erwidern da kam C007 um die Ecke. Er lief auf sie zu und hielt vor C001 an. "Du musst langsam kommen, es kann sonst nicht losgehen." Sagte er.
"Ja, ich bringe D001 nur noch zu seinem Raum. Dann komme ich. Begleite uns doch wenn du willst."

C007 nickte nur und sie gingen weiter bis sie an einer großen Metalltür ankamen. Schwungvoll öffnete er sie und sie betraten einen riesigen Raum.

D001 stockte der Atem. Bis an die Decke gab es hier Betten. Es sah aus als hätte jemand Riesige Regale mit Bettzeug versehen. Auf jedem Regalbrett konnte einer Schlafen. Am fußende gab es je eine Truhe in der Wahrscheinlich Kleidung aufbewahrt wurde. Am hinteren Ende des Raumes gab es noch eine Tür. Wahrscheinlich führte sie zu den Waschräumen oder so etwas ähnlichem. Er war gefangen von dem Anblick bis er von hinten angetippt und aus seiner Trance gerissen wurde.

"Alle diese Betten werden irgendwann belegt sein." Sagte C001 verheißungsvoll.
"Aber du wirst in keinem davon Schlafen." Ergänzte C007.

Die beiden brachten ihn zu einer Kleinen Tür durch die man in einen Raum mit einem Bett, einem Schreibtisch und einer kleinen Kommode kam. Außerdem gab es eine weitere Tür die in ein Bad führte.

"Das ist dein Reich." Erklärte C001. "Hierher kannst du dich zurückziehen wenn du nicht gestört werden willst oder einfach Ruhe brauchst."

D001 fand es nicht gerade fair das er einen eigenen Raum hatte und seine Leute, wenn denn je welche kommen würden, nur ein Regalbrett mit Bettzeug und eine kleine Liste hatten. Aber er konnte es nicht ändern.

"Bleib hier und ruh dich aus, ich werde dich morgen Abholen." Sagte C001 bevor er mit C007 das Zimmer verließ.
D001 hörte wie sie begannen sich zu unterhalten und ging leise zur Tür. Er hörte wie C007 sagte.

"Vielleicht hättest du das nicht tun sollen. Seine ersten Stunden hier und schon erlebt er so etwas."
Doch C001 antwortete
"Nicht erlebt, C007, sondern tut. Seine ersten Stunden hier und schon tut er so etwas. Hast du dir mal überlegt..."

Dann waren sie zu weit entfernt und D001 konnte sie nicht mehr verstehen.

D001 -Der verlorene SoldatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt