dont tell me that you love me

Kapitel 3

Nachdem Luis verschlafen seinen Wecker ausmachte, raffte er sich mühselig auf und sprang unter die Dusche. Er vergass dabei ein wenig die Zeit und als er letztendliche merkte wie viel Uhr es war hatte er keine Zeit mehr um seine Haare zu trocknen oder zu frühstücken. Er warf sich schnell einen oversized dunkel grünen Hoodie an und ein paar schwarze jeans. Ohne weiter zuzögern rannte er die Treppe runter, zog sich die Schuhe an und verschwand. Er sagte nichtmal guten Morgen zu seinen Eltern die ihn verwirrt ansahen.

Müde, hungrig und noch immer etwas nass kam er dann endlich an der Bushaltestelle an. Der Bus kam zum Glück etwas zu spät.
In der Schule angekommen machte er sich auf die Suche nach Mason, gab es jedoch auf als er merkte das Mason sich lautstark mit ein paar anderen Jungs aus der parallel Klasse unterhielt.

Er entschied sich ins Klassenzimmer zu gehen wo Avery auf ihn wartete. Er setzte schnell ein gezwungenes Lächeln auf und begrüßte sie "Hey, Avery".
"Hey, ist alles okay bei dir? Du warst gestern die ganze Zeit so ruhig und hast nicht auf meine Nachrichten geantwortet" fragte Avery besorgt. Luis nahm verwirrt sein Handy, er war sich sicher er hat keine Benachrichtigungen bekommen. Na, klar. Sein Handy Akku hatte schon lange den geist aufgeben und bei dem ganzen Stress heute morgen hatte er es nichtmal bemerkt. "Tut mir leid, ich weiß auch nicht was gestern los war" entschuldigte sich Luis leise und nahm Avery fest in den Arm.

Zufrieden ging Avery daraufhin auf ihren Sitzplatz und nahm ihre Schulssachen heraus.
Luis sah durchs Klassenzimmer und musste feststellen das Caleb der einzige war der ebenfalls noch hier war. Luis lächelte ihn kurz an und ging zu seinem Platz. Wieso hatte ich ihn angelächelt? Sowas tue ich nichtmal bei Mason oder Avery? Dachte sich Luis verwirrt und seufzte laut auf.

Sein Magen knurrte und zeitgleich klingelte die Schulglocke und alle Schüler zwangen sich gleichzeitig in die Klassenzimmer. Kurz darauf tauchte auch der Lehrer auf.
Die Hälfte der Zeit passte Luis nicht auf, seine nassen Haare tropften ihm noch immer ins Gesicht und sein mager knurrte durchgehend. Zudem Textete Mason ihn die ganze Zeit zu wie bescheuert doch die Typen aus der anderen Klasse sei.

Nach einer gefühlten Ewigkeit war endlich der Schultag zu Ende, Luis konnte es gar nicht erwarten nach Hause zu gehen und den ganzen Kühlschrank leer zu essen. Am besten eine riesige Portion Schokoeis. Dachte er sich und grinste vor Vorfreude. Bevor er jedoch in der Lage war das Klassenzimmer zu verlassen hielt ihn eine hand auf seine Schulter auf.

Verwirrt drehte sich Luis um, um festzustellen das es Caleb war. "Hey, hast du heute was vor? Ich würde echt gerne dieses Projekt hinter mich bringen" fragte er. Luis dachte kurz nach, er weiß daß er nichts vorhatte aber er hatte auch eigentlich keine Lust den Nachmittag mit jemanden zu verbringen.

"Ja, okay. Gehen wir zu mir?" Entschied sich Luis dann doch, worauf Caleb lächelnd nickte.
Ohne zu zögern liefen die beiden gemeinsam los Richtung Bushaltestelle.

Er weiß dass Caleb in der früh meistens mit dem Fahrrad her fährt, er hat ihn schon öfter dabei gesehen. Er muss wohl nicht weit weg wohnen.
Im Bus setzten sich die beiden still neben einander was irgendwie eine komische Stille zwischen den beiden herstellte. "Avery ist deine Freundin oder?" Fragte Caleb auf einmal, warscheinlich um diese Stille loszuwerden. Luis nickte darauf hin "Ivy ist deine, nehme ich Mal an?".
Caleb grinste "ja, wir haben bald unser 2 jähriges". Luis schmunzelte, er war mit Avery erst seit knapp 3 Wochen zusammen und verlor jetzt schon die Interesse.

Es machte ihn irgendwie eifersüchtig zu wissen, das Caleb so lange glücklich mit jemanden war. Wieso konnte er sowas nicht haben und Caleb schon?

Zum Glück erreichte der Bus schnell die Haltestelle und beide stiegen gemeinsam aus. Auch während des nach Hause weges entstand eine seltsame Stille zwischen den beiden, die sich keiner so wirklich erklären konnte.

Zuhause angekommen rannte Luis schon fast zum Kühlschrank und öffnete ihn rasch. Nur um leider festzustellen das absolut nichts da war. Genervt schloss er den Kühlschrank und entschloss sich kurzer hand einfach Eis als Mittagessen zu essen. Er griff zum Eisfach, doch bevor er etwas raus nahm sah er zu Caleb welcher noch etwas verwirrt im Flur stand. "Willst du auch was?" Rief Luis zu ihm hin. Caleb folgte ihm darauf hin in die Küche "was bietest du an?" Fragte er. "Uhm, Schokoeis? Wir haben auch Vanilleeis?" Schlug Luis etwas beschämt vor. Er musste dringend einkaufen gehen. Caleb lachte daraufhin "nein danke, ich mag Eis nicht". Luis sah ihn unglaubwürdig an "wer mag bitte kein Eis?" Sagte er bevor er sich die Packung Schokoeis nahm und sich einen großen löffel holte. "Ich" meinte Caleb knapp.

Gemeinsam gingen die beiden hoch in Luis Zimmer. "Fuck, sorry, ich hab überhaupt nicht aufgeräumt" musste Luis erschrocken feststellen als sie mitten im Chaos seines Zimmers standen. Caleb lachte darauf hin nur und setzte sich auf den Schreibtisch Stuhl. Luis versuchte panisch seine Klamotten schnell in sein Schrank zu packen und den Rest unters Bett zu schieben. Als sein Zimmer halbwegs gut aus, ging er zu Caleb und schaltete den PC ein.

Er holte sich einen Stuhl aus dem Nachbar Zimmer und setzte sich mit seinem Eisbecher neben Caleb. Während Caleb seine Sachen für das Projekt zusammen suchte, versuchte Luis so schnell wie möglich das Eis zu essen. Er hatte das Gefühl gleich zu verhungern und das Eis würde bestimmt nicht ausreichen. "Du hast Eis auf deiner nase" meinte Caleb grinsend als er sich zu Luis drehte. "Was, wo?" Fragte Luis verwirrt und wischte sich mit dem Handrücken über die nase. Caleb lachte darauf hin und griff nach einem Taschentuch bevor er sich rüber zu Luis beugte und vorsichtig das Stück Eis von seiner nase entfernte.

Luis hielt die Luft an. Während Caleb ihm gefühlt in Zeitlupe das Eis entfernte, mussterte Luis ihn von nahe. Ihm ist nie aufgefallen wie gut Caleb eigentlich aus sieht. Er hatte dunkel brauen leicht lockige Haare, welche ihm bei jeder kleinsten Bewegung ins Gesicht viel und Luis verspürte auf einmal das Bedürfnis ihm die Haare aus dem Gesicht zu streichen. "So fertig" riss Caleb ihn aus den Gedanken. Caleb drehte sich um und warf das Taschentuch geschickt in den Mülleimer welcher auf der anderen Seite des Raumes stand.

"Uhh, danke?" Meinte Luis noch immer leicht schokiert. Caleb lächelte darauf hin und sah zum PC, "also fangen wir an?".
Die beiden redeten die restliche Zeit nur wenig, und wenn ging es nur um das Geschichte Projekt. Luis fiel auf wie oft er zu Caleb sah, er konnte nicht aufhören ihn zu mustern. Caleb hatte dunkel grüne Augen, scharfe Wangenknochen, eine perfekte Nase und seine Lippen sahen extrem weich aus.

Luis war erschrocken über seine eigenen Gedanken, was tat er da? Wieso fand er Caleb so gut aussehend? Er fand Jungs nie wirklich hässlich aber jetzt auch nicht wirklich anziehend. Aber Caleb? Irgendwas war anders mit ihm und es machte Luis ein wenig Angst. Er konnte nicht so über einen Typen denken, einen Typen welcher eine feste Freundin hat. Und zu dem, ist Luis doch selber an jemanden vergeben.

Seufzend schlug er sich die hand auf die Stirn. "Alles okay?" Fragte Caleb ein wenig erschrocken. Luis nickte zögernd "ja.... nur ehm bisschen Kopfschmerzen" lügte er. "Wir können wann anders weiter machen, wir sind Recht weit heute gekommen, ruh dich lieber aus" meinte Caleb und Luis hätte schwören können das Caleb sogar besorgt klung. "Ja, wir wärs mit morgen?"
"Morgen hab ich Training, aber Freitag würde bei mir passen". Luis stimmte ein, er hatte sowie so immer Zeit.

Caleb speicherte schnell alles am PC ab und packte seine Sachen ein. "Na dann, tschau!" Meinte Caleb nur noch und schon war er auch schon aus dem Zimmer verschwunden und ließ einen komplett verwirrten Luis zurück.